Konzertveranstalter
1986 begann die Erfolgsgeschichte

Die Anti-WAA-Festivals ebneten den Weg für „Power Concerts“ in Burglengenfeld. Arthur Theisinger erinnert sich an Anfänge.

28.08.2016 | Stand 16.09.2023, 6:38 Uhr
Josef Schaller

„Ohrenfeindt“ und „Ski’s Country Trash“ gehören zu den Lieblingsbands von Arthur Theisinger. Foto: Schaller

Das 5. Anti-WAAhnsinns-Festival, das 1986 rund 100 000 Besucher auf den Lanzenanger in Burglengenfeld lockte, ebnete für Arthur Theisinger den Weg zum erfolgreichen Konzertveranstalter. Seine Firma „Power Concerts“ gehört inzwischen zu den wichtigsten Konzertagenturen in Bayern. Mit einem Sommerfest auf dem Gelände des Veranstaltungszentrums feierte er am vergangenen Wochenende das 30-jährige Bestehen seines Unternehmens.

Seine ersten „Gehversuche“ in diesem Metier hatte Theisinger bereits acht Jahre vor diesem Großereignis gemacht – als Gründer des Aktionskreises „Kultur“ im Jugendzentrum in Wölland. Er hat das erste Konzert im JUZ veranstaltet, bei dem Eintritt verlangt worden war. Als Künstler habe er damals Axel Zwingenberger engagiert, erinnert sich Theisinger in einem Gespräch mit der Mittelbayerischen Zeitung. In den Folgejahren übernahm er die Organisation aller Konzerte und Hoffeste im Jugendzentrum und schließlich auch die Anti-WAAhnsinns-Festivals, die die Hoffeste damals ablösten.

Vom „BAP“-Manager animiert

Bei dem großen Konzert auf dem Lanzenanger traf Arthur Theisinger mit „Balou“, dem Manager der Kölner Band „BAP“, der „mich gleich ins Herz geschlossen hatte“, wie der Burglengenfelder betont. Er sei es gewesen, der ihn dazu animiert habe, ein Konzertbüro zu eröffnen. Nur wenige Wochen später, im Oktober 1986, gründete Theisinger zusammen mit Walter Dürr, Renate Arnold (jetzt: Reichel) und ihrem späteren Mann Jürgen Reichel die Firma „Power Concerts“. Die Büroräume seien zu diesem Zeitpunkt in Leonberg im Schlossturm untergebracht gewesen.

„Anfangs hatten wir nur Konzerte im Sound und im damaligen ‚Relax‘ in Rappenbügel abgehalten“, erinnert er sich. Schon bald hatten die Vier auch in Regensburg „Fuß gefasst“ und engagierten „BAP“ für die Donauhalle (1988). Metallica, Scorpions, Brian Adams und Johnny Cash folgten. Schließlich fanden die Konzerte auch in der RT-Halle statt (darunter Eric Burdon, John Mayall…).

Mit den Büros war man inzwischen nach Burglengenfeld in die Holzheimer Straße in das Wohnhaus der Reichels umgezogen und die Konzertveranstaltungen wurden auf die gesamte Oberpfalz (Amberg, Weiden, Regensburg …), Niederbayern (Passau, Deggendorf, Landshut …), und zum Teil auch auf Oberbayern (Ingolstadt) ausgeweitet. „Wir waren damals richtig gut im Geschäft“, sagt Arthur Theisinger, der inzwischen alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer bei „Power Concerts“ ist. Allein das Musical „Phantom der Oper“ sei zu der Zeit etwa 300 Mal veranstaltet worden.

1997 wurde eigens für Kinder-Theater-Produktionen eine Tourneeabteilung auf die Beine gestellt. Die Werke „Oh, wie schön ist Panama“ und „Jim Knopf und der Lokomotivführer“ wurden in ganz Deutschland aufgeführt. Dabei lernte Theisinger auch den Manager des großen russischen Staatszirkus, Oleg Popov, kennen. Daraus sollte sich eine achtjährige Zusammenarbeit mit Zirkuszeltproduktionen entwickeln. „Wir waren damals mit 32 Sattelschleppern auf Tour“, sagte Theisinger weiter.

Der Bau der Donauarena in Regensburg war ein weiterer glücklicher Umstand, der Theisinger ganz neue Möglichkeiten eröffnete. Das Premiere-Konzert mit Bruce Springsteen und seiner E-Street-Band war natürlich organisiert von „Power Concerts“. Inzwischen habe er die gesamte „Who-Is-Who“-Liste abgearbeitet und unter anderem David Copperfield, Pink, Supertramp und Deep Purple in die Donauarena geholt.

2009 entstand das VAZ

2009 hat Theisinger das Pfarrheim St. Michael angemietet und darin das Veranstaltungszentrum (VAZ) eingerichtet.„Hier kann man kaum Geld verdienen“, betont er und bezeichnet das VAZ eher als Hobby. Offizieller Betreiber dieser Räume ist die „ART-Medien-Eventagentur“, eine Veranstaltungsverleih-Firma. Der Burglengenfelder ist auch Teilhaber und Geschäftsführer beim Mittelbayerischen Kartenvorverkauf und langjähriges Mitglied beim Verband der Konzertdirektion, wo unter anderem Tarife mit der „GEMA“ und der Künstlersozialkasse ausgehandelt werden.

Seine Treffen mit vielen namhaften und bedeutenden Tournee-Veranstaltern haben Theisinger eine wichtige Erfahrung gelehrt: „Die besten Geschäfte ergeben sich oftmals zu später Stunde an der Hotelbar“, lacht er.

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