Stadtwerke
Ab Januar: Gas wird in Neumarkt doppelt so teuer

17.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:56 Uhr
Trotz angekündigter Entlastungen: Gas wird in Neumarkt 2023 historisch teuer. −Foto: Marjian Murat/dpa

Energie wird teurer – ganz konkret steigen bei den Stadtwerken Neumarkt sowohl beim Strom als auch beim Gas ab 1.Januar die Arbeitspreise, beim Strom in Relation allerdings weniger stark als beim Gas.





Wie die Stadtwerke mitteilen, verlaufe die Entwicklung der Energiepreise bereits seit Mitte 2021 „höchst dynamisch“. Der Großhandelsmarktpreis für Erdgas habe sich mehr als vervierfacht. Ein ähnlicher Verlauf sei beim Strom erkennbar.

Die Handelspreise hätten Ende August 2022 ihre Höhepunkte erreicht, als die Preise rund zehnmal so hoch als vor der Energiekrise lagen – ausgelöst worden sei dies zunächst durch die Belebung der globalen Wirtschaft nach der Pandemie, maßgeblich jedoch durch den Krieg in der Ukraine. Bisher habe man aufgrund der langfristigen Beschaffungsstrategie größere Kostensprünge für die Kunden vermeiden können, so die Stadtwerke. Dennoch habe man nun zu hohen Konditionen Energie einkaufen müssen, was sich insbesondere auf die Preise für Erdgas auswirke.

Grundpreise bleiben stabil

Bei Erdgas wirkten sich die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent sowie der Entfall der ursprünglich geplanten Gasbeschaffungsumlage zwar dämpfend auf die Kosten aus. „Sie können eine Erhöhung jedoch nicht verhindern“, erklärt Dominique Kinzkofer, Geschäftsführer der Stadtwerke Neumarkt.

Der Arbeitspreis für Erdgas steigt zum 1.Januar um 11,66 ct/kWh (brutto). Im Tarif Jura Erdgas 1 mit einem Verbrauch von 20000 kWh erhöhe sich der Arbeitspreis von 10,52 ct/kWh auf 22,18 ct/kWh (brutto). Bei einem Verbrauch von 40000 kWh im Tarif Jura Erdgas 2 steige der Arbeitspreis von 10,03 ct/kWh auf 21,69 ct/kWh (brutto). Die Grundpreise bleiben jeweils stabil.

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„Uns ist bewusst, dass dies eine enorme Belastung für alle Erdgaskunden darstellt. Schließlich sind es die höchsten Preise für Erdgas, die wir je hatten“, so Kinzkofer. Eine gute Nachricht sei jedoch, dass die Politik aus diesem Grund Entlastungen angekündigt habe. Nach aktuellem Stand sei für das nächste Jahr eine Erdgaspreisbremse in Höhe von 12 ct/kWh vorgesehen. Diese solle für 80 Prozent des individuellen Verbrauchs gelten.

Strompreis liegt bei 35 Cent

Im Vergleich dazu steigen die Strompreise in Neumarkt weniger stark. Zum 1.Januar erhöht sich der Arbeitspreis um 4,05 ct/kWh (brutto) von 30,92 ct/kWh auf 34,96 ct/kWh, so die Stadtwerke. Aufgrund von Rundungsdifferenzen könne es zu einer Abweichung von 0,01 ct/kWh in den einzelnen Tarifen bzw. Tarifstufen kommen. Der Grundpreis bleibe auch hier stabil.

Die Ursachen für die hohen Strompreise sind laut Kinzkofer etwas anders gelagert als beim Erdgas, hätten aber genau dort ihren Ursprung. Schließlich seien die Erdgas- und die Strompreise über den Energiemarkt eng miteinander verknüpft. Auch hier habe die Regierung Unterstützung mittels einer Strompreisbremse angekündigt, die bei 40 Cent pro Kilowattstunde liegen soll.

Wenn ab dem kommenden Jahr der Arbeitspreis bei rund 35 Cent liegt, lägen die Stadtwerke Neumarkt immer noch deutlich unter dem Wert der geplanten Strompreisbremse, so Kinzkofer. Weitere Infos dazu sowie zur beschlossenen Erstattung des Dezemberabschlags bei Erdgas und Fernwärme gebe es, sobald die Stadtwerke selbst informiert worden seien.