Aktionstag
ABS-Training bremst die Sepsis aus

Zum Welt-Sepsis-Tages informiert die Sana-Klinik über ein Programm zur Verhinderung von Sepsis.

12.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:38 Uhr
Chefarzt Dr. Thomas Etti −Foto: Franz Bauer - pantografie

Am 13. September findet der Welt-Sepsis-Tag statt. Sepsis, im Volksmund als Blutvergiftung bekannt, wird durch eine lokal begrenzte Infektion ausgelöst, indem Bakterien, Viren oder Pilze in unseren Körper eindringen und sich über die Blutbahn ausbreiten. Im schlimmsten Fall kann sich eine Sepsis zu einem lebensbedrohlichen Zustand entwickeln.

„Unser Immunsystem ist ständig mit der Abwehr von Keimen beschäftigt. Dies geschieht in der Regel, ohne dass wir es bemerken“, erklärt Dr. Thomas Etti, Chefarzt der Interdisziplinären Notaufnahme an der Sana Klinik Cham.

„Die Sepsis zwingt den Körper zu einer allgemeinen übermäßigen Gegensteuerung. Diese wird vor allem durch eine Abwehrschwäche oder aber besonders aggressive Erreger begünstigt“, erläutert Dr. Etti weiter. Dadurch werden Steuerungsprozesse im Gehirn gestört, was bei Betroffenen zu Symptomen, wie Fieber, Kreislaufproblemen, einem gesteigerten Atemantrieb und Appetitlosigkeit führen kann. Im schlimmsten Falle kann Sepsis zu einer Fehlfunktion und letztlich zu Organversagen führen. Insbesondere abwehrgeschwächte Patienten haben ein höheres Risiko.

Um Patienten zu schützen, ist eine rasche und sichere Erkennung sowie eine konsequente zügige und strukturierte Behandlung der Sepsis essenziell. Um schwere Verlaufsformen zu vermeiden, hat der Sana Verbund ein Programm zur Früherkennung und Behandlung der Sepsis initiiert. Schwerpunkt ist ein standardisiertes Vorgehen in der Erkennung, Diagnostik und Therapie. Damit werden alle Mitarbeiter regelmäßig geschult und sensibilisiert. Darüber hinaus werden Ärzte zu ABS-Beauftragten ausgebildet. Ziel dieses Antibiotic-Stewardship-Kurses ist es, den Antibiotikaeinsatz zu verbessern, arzneimittelbedingte Nebenwirkungen zu verringern und die Resistenzentwicklung zu vermindern. Nur diese eng verzahnte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachbereichen und Berufsgruppen kann positive Therapieerfolge bewirken. Für dieses Engagement erhielt die Sana Kliniken AG den Best-Abstract-Preis der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung.