Deutsche Bahn
Klares Nein zum ICE-Werk

Der Protest geht weiter: Der Bannwald sei für den Klimaschutz unerlässlich, sagen Neumarkts Bürgerinitiativen.

12.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:40 Uhr
Michael Schrafl
Rund 120 Bürger demonstrierten am Samstag auf dem Sportplatz in Oberferrieden gegen ein ICE-Werk vor der Haustür. −Foto: Michael Schrafl

Weit über 100 Bürger waren am Samstag zur Informations-Demo auf den Sportplatz FSV Oberferrieden gekommen. Rolf Wirth von der BI Burgthann konnte als prominente Redner die Landtagsabgeordnete Verena Osgyan (Bündnis 90 /Die Grünen) und Staatsminister a.D. Klaus-Peter Murawski, Mitglied im Bund Naturschutz, begrüßen.

Wie MdL Osgyan aus Nürnberg eingangs ausführte, bedarf es für einen effektiven Klimaschutz einer Verkehrswende. Das heißt, mehr Verkehr müsse auf die Schiene gebracht werden. Zur Wartung der Züge bestehe auch der Bedarf für ein neues ICE-Werk. Große Sorge mache es ihr, dass die drei noch verbliebenden Standorte mit massiven Eingriffen in den Reichswald – „unserer grünen Lunge“ – verbunden wären.

Sinkende Lebensqualität der Bürger befürchtet

Es bestehe berechtigte Sorge, dass hier nicht nur Natur, also der Bannwald platt gemacht würde, sondern die Bürger auch durch zunehmenden Verkehr, Lärm und Dauerbeleuchtung um ihre Lebensqualität gebracht werden würden. Die neue Klima-Prognose für den Freistaat bis zum Jahre 2100 vom Bayerischen Umweltministerium zeige, dass Franken besonders von der Klimaerwärmung getroffen sein werde. „Deshalb brauchen wir wahrhaft jeden Hektar Wald, um hier entgegenzusteuern“, so Osgyan.

Staatsminister a.D. Klaus-Peter Murawski sieht als 1. Standort für ein ICE-Ausbesserungswerk die bahneigene Industriefläche in Mannheim. Nach seiner Auffassung erfordere der Klimawandel eine andere Prioritätensetzung. Die Sicherung von Grünflächen und der kaltluftrelevanten Waldflächen sei vorrangig vor den Faktoren Wirtschaftlichkeit und Grundstückspreis.

Bannwald muss bestehen bleiben

Seine Forderung: „Finger weg vom Bannwald! Nein zum ICE-Werk hier!“ Das MUNA-Gelände als möglichen Standort sollte man nicht anrühren, bestehe doch hier das Risiko der Freisetzung von Schadstoffen in die Luft und ins Grundwasser. Trotzdem sei er optimistisch, dass noch ein vernünftiger, klimaverträglicher Standort gefunden werde.

Rolf Wirth von der BI Burgthann hatte wiederholt auf die negativen Auswirkungen des ICE-Werks auf die hiesige Natur und auf die Menschen in der Region, die sinkende Lebensqualität, hingewiesen.