Gastronomie
Altstadt-Hotel Stern hat neuen Besitzer

Michael Stepper hat sein Hotel in Neumarkt verkauft. Der Nachfolger kann noch nicht sofort loslegen, hat aber viel Erfahrung.

23.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:52 Uhr
Lothar Röhrl

Dieser Händedruck mit Ernst Widmann bekräftigte den Besitzerwechsel. Das war auch Michael Steppers (rechts) letzte berufliche Aktion.Foto: Röhrl

Eine Ära ist am frühen Dienstagnachmittag zu Ende gegangenen: Bei einer Pressekonferenz zum Wechsel der Besitzersituation im Altstadt-Hotel Stern hat Michael Stepper betont, dass er sich ab sofort endgültig im Ruhestand befindet. Die Übergabe des Eigentums dieses großen Gebäudekomplexes zwischen oberer Marktstraße und Kastengasse sollte auch der letzte Akt seines Rückzugs aus der Öffentlichkeit in die Privatsphäre sein. Ganz wollte das Rainer Seitz, der Leiter des Amtes für Touristik bei der Stadt, nicht hinnehmen. Er hoffe nun noch auf die ein oder andere Anregung, die Stepper weitergeben möchte. Nach Jahren in vorderster Reihe beim Hotel- und Gaststättenverband auf Stadt- und Kreisebene sowie in Erinnerung an seine Rolle bei der Gründung des Marketingvereins „aktives Neumarkt“ wollte Stepper, dessen 70. Geburtstag noch nicht lange her ist,mit der Abgabe des Gebäudes einen endgültigen Schlussstrich als Gewerbetreibender ziehen. Formal war damit schon Ende Dezember Schluss, als der über 15 Jahre geschlossene Pachtvertrag mit dem bisherigen Betreiber Roland Schelhorn ausgelaufen war. Schon im März 2018 sei der Gedanke entstanden, sich nach dem Silvestertag als Eigentümer zurückzuziehen. Statt sich selbst neue Gedanken über die weitere Nutzung zu geben, bedienten sich Michael Stepper und seine Gattin Rosi der Dienste von Vermarkter Willi Kirsch (Kirsch und Haubner GmbH). Der sprach am Dienstagnachmittag von „sehr guten“ und vor allem „sehr ernsthaften“ Interessenten.

Brillengeschäft bleibt

Eines sei bei dem Angebot zum Eigentümerwechsel von vornherein festgeschrieben gewesen: Das Ensemble sollte in der Nutzung und Aufteilung nicht verändert werden. Damit war klar, dass über den Eingang von der Marktstraße her weiter „Brille Fielmann“ zu erreichen wäre. Damit sollte auch grundlegendes beim Hotel bewahrt werden wie der Zugang von der Kastengasse aus sowie die bis zu 30 Stellplätze gegenüber.

Der neue Besitzer kommt aus der gleichen Branche. Ernst Widmann (56) gab auf Nachfrage der Mittelbayerischen an, dass er sich schon seit gut 40 Jahren mit der Hotellerie auskenne. Zuletzt hätten er und seine Gattin Manuela in Ingolstadt im Franchising-Verfahen das Mercure-Hotel in Ingolstadt betrieben. Dieses Vier-Sterne-Haus umfasst 71 Zimmer. Dazu gehörte das von ihnen beiden als Voll-Restaurant betriebene Restaurant Wittmann. Im Gegensatz dazu werden beide den Restaurant-Bereich im Neumarkter Altstadt-Hotel nur noch als Restauration für Frühstücke betreiben. So war dies beim bisherigen Betreiber der Fall.

Zimmer im Hotel Stern

Unangetastet bleiben soll der Zuschnitt der 25 Zimmer: 15 davon sind Doppelzimmer, zehn Einzelzimmer. Hinzukommen sieben Appartements. Für das nun leerstehende kleine Geschäft an der Ecke Kastengasse/Bockwirtsgasse dachte Ernst Widmann schon einmal an, dort die neue Rezeption für das Hotel einzurichten. Geplant ist, dass erneut dieses Haus mit seinen Appartements Neumarkter Firmen angeboten werden soll. Im Bereich „Kleine Wohnungen für Mitarbeiter über einen zeitlich begrenzten Raum“ gebe es in Neumarkt ständig Bedarf, betonte der bisherige Besitzer.

Wiedereröffnung des Hotels

Der neue Besitzer kann freilich noch nicht sofort loslegen. Auf eine Summe von einer bis eineinhalb Millionen Euro taxierte Widmann die Kosten für eine Ertüchtigung des Hauses für die Erfordernisse der jetzigen Zeit. Allen voran würde die Kosten für einen Brandschutz getreu des aktuellen Standards stehen. Auch in Sachen Kommunikationstechnik müsse einiges geschehen, bevor geöffnet werden kann. Widmanns Entscheidung für Neumarkt werde dieser nicht bereuen, sagte ihm Michael Stepper voraus. Denn die Stadt sei nicht mehr nur für Besucher und Standbetreiber von Messen in Nürnberg interessant. Die Attraktivität strahle zunehmend auch auf Touristen aus, die mit dem Rad unterwegs sind. Zu seinem Abschied bekannte Stepper: „Gastronom zu sein, ist einer der schönsten Berufe dieser Welt“; er selbst habe ihn geliebt und gelebt.

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