75 Jahre Landfrauen
Am Freitag ist Landfrauentag in Neumarkt – Markus Söder gratuliert

22.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:28 Uhr
Heike Regnet
Rita Götz ist seit 2022 Kreis- und Bezirksbäuerin im Landkreis Neumarkt. −Foto: Regnet

Der Landfrauentag steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des 75-jährigen Jubiläums. Aus diesem Anlass wird am Freitag auch Ministerpräsident Markus Söder in Neumarkt sein, um bei der Feierstunde im Johanneszentrum ein Grußwort zu sprechen.

Beginn ist um 13.30 Uhr. Dann wird Kreis- und Bezirksbäuerin Rita Götz den bunten Nachmittag eröffnen. Die Gäste erwartet ein abwechslungsreiches Programm. Neben Grußworten der politischen Prominenz wird Christiane Murner den Festvortrag halten. Musikalische Akzente setzt der Landfrauenchor.

Das große Frauennetzwerk

„75 Jahre Landfrauen – Netzwerkerinnen, damals und heute. Wie kann das funktionieren?“ ist das Thema von Dekanin Christiane Murner, die sicher einige interessante Denkanstöße geben wird. „Information, Kommunikation, Netzwerken – das ist unsere Basis, damit wir im Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbands gefragte Themen zu Ernährung, Gesundheit und Alltagskompetenz anbieten können“, unterstreicht auch Rita Götz, die seit zwei Jahrzehnten Ortsbäuerin in Thannhausen/Ohausen ist und seit letztem Jahr zudem Kreis- und Bezirksbäuerin.

Es begann mit einem Referat „Die Landfrau“

„Wann im Landkreis Neumarkt die ersten Ortsbäuerinnen bestimmt wurden, lässt sich nur schwer sagen, da es kein Archiv über die Arbeit der Landfrauen gibt“, bedauert Götz. Erste Kreisbäuerin im Landkreis war Therese Klein. Ihr folgten Hildegard Götz (bis 1987), Christa Frohnhöfer (bis 1992), Stilla Klein (bis 2012) und Sieglinde Hollweck (bis 2022). Der Blick in die Geschichte zeigt, dass der BBV im Generalsekretariat in München am 7. Mai 1948 das Referat „Die Landfrau“ einrichtete. Ein knappes Jahr später, im März 1949, fand der Zusammenschluss der Bäuerinnen zur Landfrauengruppe mit Wahl der ersten Landesbäuerin Maria Baur statt. Im Lauf der Jahre wuchs die Zahl der Ortsbäuerinnen stetig. „Sie organisierten in den Dörfern, dass sich auch die Frauen trafen, zusammenkamen und sich austauschten“, sagt Götz.

Kuren und Erholen als erstes Angebot

Das älteste Angebot der Landfrauen ist das Kuren und Erholen. Bereits 1952 gab es die „Bäuerinnen-Erholung“. 1972 wurde der erste Landfrauenchor in Bayern gegründet und wenige Jahre später auch der Landfrauenchor im Landkreis Neumarkt, der heute auf 46 klangvolle Jahre zurückblicken kann.

Im Fokus der Landfrauen stand seit jeher die Bildungsarbeit, aus der sich 1974 das Bildungswerk des BBV entwickelte. Bis heute sind die Themen der Landfrauen breit gefächert und reichen vom Wandel in der Landwirtschaft über Gesundheit bis hin zur Kinder- und Jugendarbeit.

„Landfrauen machen Schule“ ist auch ein Projekt, das Rita Götz am Herzen liegt. Jährlich finden hierzu viele Aktionen statt. Beim erlebnisorientierten Lernen können Grundschüler Landwirtschaft hautnah kennenlernen.

Tradition und Brauchtum werden hochgehalten

Tradition und Brauchtum sind den Landfrauen wichtig. Dies wird bei den zahlreichen Aktivitäten deutlich, die im Jahreslauf in den Dörfern angeboten werden. Die Palette reicht vom Kräuterbüschelbinden über Sitzweil- und Vortragsabende bis hin zum gemeinsamen Küchle backen. An Ideen mangelt es nicht.

„Dank Whattsapp und E-Mail sind wir alle gut vernetzt und Infos können schnell weitergegeben werden“, sagt Rita Götz. „Uns ist es immer wichtig, alle mitzunehmen – von Jung bis Alt. Es gilt, das Verständnis füreinander zu fördern, Landwirtschaft und die Bevölkerung vom Land in Einklang zu bringen.“