Bayernliga Neumarkt
ASV-Gegner: Ein Team mit zwei Gesichtern

Der ASV Neumarkt empfängt Großbardorf, das mal „hui“ und mal „pfui“ sein kann. Anstoß ist auf 17.45 Uhr vorverlegt.

05.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:04 Uhr
Lothar Röhrl
Michael Winter (16) und die Seinen wollen heute so abheben. −Foto: Lothar Röhrl

Preisfrage: Was hat die römische Gottheit Janus mit dem Gast des ASV Neumarkt, dem TSV Großbardorf, gemeinsam? Antwort: Janus hatte genauso zwei Gesichter wie eben auch Nord-Unterfranken. Mal Favoritenschreck wie beim 2:1 in Vilzing, mal Punktelieferant für ein Kellerkind wie den SV Seligenporten beim 2:4 im „Kloster“: Der Vergleich mit dem Janus-Kopf ist also nicht zu weit hergeholt. Gar nicht davon abhängig sein müssen, welches Gesicht ihre Gäste zeigen werden, wollen die Spieler des ASV an diesem Mittwoch sein. Anpfiff ist um 17.45 Uhr.

Eigentlich hätte man dem Spielleiter der Bayernliga-Nord noch am Montag raten sollen, aufs Lotto-Spielen am Samstag zu verzichten. Denn: Wenn die Partie laut ursprünglicher Planung pünktlich eine Viertelstunde später angepfiffen worden wäre, dann wäre es „nach hinten heraus“ spannend geworden.

Dennoch muss mindestens eine Bedingung passen, damit diese mitten in der Woche terminierte Partie noch vor der Dunkelheit abgepfiffen wird. Dazu wäre auf jeden Fall eine staufreie und damit rund zwei Stunden dauernde Anfahrt über die A3 beziehungsweise die B 279 nötig. Damit hätten die Großbardorfer Gäste nach der Ankunft in Neumarkt noch genügend Vorlauf für eine kurze Platzbesichtigung und – natürlich – fürs Aufwärmen.

Noch oben ist noch Luft

Eine solche Mühe muss sich der ASV Neumarkt vor diesem ersten von zwei Heimspielen binnen vier Tagen bekanntlicherweise nicht machen.

Die Mannschaft des Trainer-Quartetts Kevin Leidl/Michael Lohse/Fred Neumüller/Christian Schmidt steht weiterhin auf dem Tabellenplatz fünf. Sie nimmt damit eine lauernde Position ein. Zumindest zum Rangvierten (ATSV Erlangen 51 Punkte) und zum Dritten (SpVgg Ansbach 54 Punkte) besteht für die Neumarkter (48 Punkte) noch Tuchfühlung. Die Großbardorfer Gäste stehen auf dem elften Rang.

Mit weitgehend „voller Kapelle“ konnten die ASV-Trainer die Vorbereitung auf dieses Mittwoch-Spiel bei wahrscheinlich trockenen Verhältnissen absolvieren. Gegen Großbardorf hat die Mannschaft eigentlich den Vorteil, ohne jede Form von Strapazen davor in dieses Heimspiel gehen zu können. Dennoch warnte Trainer Michael Lohse die Seinen, den Gast zu unterschätzen: „Das ist eine sehr kompakte Mannschaft“, sagte er. Und noch dazu eine „sehr ausgeglichen besetzte Mannschaft“. An den bisher 38 Toren waren auffallend viele Spieler beteiligt. Nur Tim Strohmenger (Nummer 18) ragt mit acht Treffern etwas heraus.

ASV Neumarkt:TSV Großbardorf:
Nach mittlerweile 25 gespielten Partien der laufenden Bayernliga-Saison stehen für diese Mannschaft 54 erzielte Treffer zu Buche. Mit ihren insgesamt 40 Toren haben Christian Schrödl (13), Interims-Kapitän Daniel Haubner (11) sowie Selim Mjaki und Jonas Marx (je acht) rund zwei Drittel davon erzielt.In ihren vergangenen zwei Spielen haben sich die Großbardorfer wieder gefangen. Das 6:0 daheim gegen Seligenporten und das 3:1 gegen Feucht, das ebenfalls aus der Neumarkter Gegend kommt, haben eine Serie von drei Niederlagen in Folge (gegen Gebenbach, Sand und Hof) beendet. (nlr)

Neumarkts Torjäger Nummer eins Christian Schrödl (13 Treffer) könnte von Anfang an dabei sein. Doch darauf wollte sich Michael Lohse im Vorgespräch nach dem Montagstraining nicht festlegen. Denn ihm und den anderen Trainern habe Janis Hampl beim 3:0-Heimsieg gegen den ATSV Erlangen „sehr gut gefallen“, sagte Lohse.

Die Zuschauer sollten, so Michael Lohse weiter, dennoch abwarten, welche Startelf sie um deren Interims-Kapitän Daniel Haubner (elf Tore) zu sehen bekommen. Genügend Alternativen haben die Trainer derzeit ja: „Endlich bereitet die Truppe uns Trainern wieder einmal ein solches Luxus-Problem“, stellte dazu Michael Lohse fest. Apropos Lohse: Nicht nur einmal hatte er in den vergangenen Wochen betont, dass er gerne über das Ende der laufenden Saison hinaus Trainer beim ASV Neumarkt bleiben würde. „Ich brenne dafür“, hatte er sich dazu ausgedrückt.

Ganz frei von Personalsorgen sind Lohse und die anderen Trainer vor diesem Spiel allerdings nicht. Michael Görlitz, Lennart Trappe und Torwart Nico Herzig fehlen dem ASV Neumarkt weiterhin. In Sachen Michael Görlitz tut sich Neues. Der Ur-Neumarkter mit der Vergangenheit beim TSV 1860 München war ja sehr lange nicht einsetzbar. Das anerkannte Mittelfeldass mit der „7“ als Trikotnummer könnte laut Lohse aber sehr bald wieder auf der Bank sitzen. „Er hat die ersten Trainingseinheiten schon gut mitgemacht.“ Auch bei Trappe und Herzig sehe es von Woche zu Woche immer besser aus. Wann diese wieder aufgestellt werden, ist offen.