Bayernliga
ASV zittert sich zu spätem Sieg

Am Ende war Neumarkt einfach nur froh über den Dreier gegen Sand. Dessen Zustandekommen war alles andere als souverän.

24.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:39 Uhr
Hans Gleisenberg
Die ASV-Kicker Leon Schoen (v. l.), Philipp Nutz und Daniel Haubner versuchten auch hier vergeblich den Ball in Sands Tor zu bringen. −Foto: Hans Gleisenberg

Auf eine harte Geduldsprobe wurden die Fans des Bayernligisten ASV Neumarkt beim 2:0 (0:0)-Heimsieg ihrer Mannschaft gegen den FC Sand gestellt. Es dauerte bis zur 88. Minute, ehe ein Elfmetertor durch Jonas Marx der Türöffner für den späteren Sieg war. In der Nachspielzeit gelang schließlich das erlösende 2:0 durch Selim Mjaki.

Neumarkt nach Niederlagen auf Wiedergutmachung aus

Sieht man auf die gesamte Spielzeit, so hat sich der ASV gegen biedere Gäste nicht mit Ruhm bekleckert und sogar Glück gehabt, das man bei einigen Turbulenzen in der Abwehr nicht in Rückstand geriet. Es war zwar vom Anpfiff weg erkennbar, dass der ASV auf Wiedergutmachung aus war, doch die vergangenen beiden Niederlagen scheinen doch an den Nerven der Spieler gezehrt zu haben.

ASV-Coach:Lob und Tadel:
Jürgen Schmid zeigte sich nach dem Spiel entspannt und sprach von einer Partie, in der man zwar das bessere Team gewesen sei, aber etwas zu hektisch und nervös agiert habe.„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Schon vor der Halbzeit hätten wir alles klar machen können. Das im Team eine Riesenportion Moral steckt, zeigt die Tatsache, dass wir nie aufgegeben haben. Klar war der Elfmeter der Türöffner, aber an so einem Tag brauchst du halt auch mal das nötige Glück“, so Schmid zu seiner Gefühlslage.

Ausnahmslos alle auch noch so gut eingefädelten Aktionen verpufften wirkungslos oder wurden von der gegnerischen Abwehr kontrolliert.

Das anfängliche Abtasten beider Teams dauert genau drei Minuten, dann übernahm der ASV das Kommando und belagerte förmlich das Tor der Unterfranken. Zunächst hatte Daniel Haubner zwei gute Einschussmöglichkeiten, zielte aber jedes Mal schlecht. Aufgelegt hatte beide Chancen der pfeilschnelle Raphael Heimisch, der die Gästeabwehr bei Flankenläufen auf der rechten Seite immer wieder alt aussehen ließ. Dann war es Alexander Braun, der Haubner in der Sturmzentrale suchte und fand, aber diesmal war der Keeper einen Tick schneller.

ASV zeigt sich verunsichert

Danach packten die Gäste die Sense aus, doch das klare Foul an Haubner, an der Strafraumgrenze wurde vom Schiri nicht geahndet. Doch auch Sand machte offensiv auf sich aufmerksam. Bei zwei guten Möglichkeiten für den Gast mussten zunächst Leon Schoen und dann Jannik Schneider in höchster Not klären.

In der 32. Minute hätte es dann im Gasten der Gäste zappeln müssen, doch wie verunsichert der ASV an diesem Tag war, zeigte auch Philipp Nutz. Anstatt aus 13 Metern zu schießen, suchte er einen Mitspieler, aber den Pass konnte die Abwehr abfangen. Nach dieser Aktion kippte die Partie und bei der Heimelf gab es viele Abspielfehler, unnötige Ballverluste und die damit unnötigen Fouls. Dies alles brachte die Gäste zurück in die Partie und zu einigen guten Einschussmöglichkeiten. Aber ASV-Keeper Nico Herzig war an diesem Tag gut aufgelegt und hielt die Null.

In der zweiten Hälfte gab es sogleich einen Aufreger, als es wieder ein Foul an Haubner hart an der Strafraumgrenze gab, doch der Pfiff des Unparteiischen erneut ausblieb. Auf der Gegenseite war Sand in der 53. und 55. Minute ganz nah an der Führung. In der ASV-Abwehr herrschte in dieser Phase Konfusion, aber bei den Schussversuchen von Dotterwich und Strasser wurde immer ein Neumarkter Abwehrspieler angeschossen.

Elfmeter in der 88. Minute

Von Spielordnung war aber auch bei Sand nur wenig zu sehen. Ein wahres Fehlpassfestival ließ das Spiel immer mehr zum Langweiler werden und wenn es dann eine Möglichkeit gab, wurde sie auf beiden Seiten kläglich vergeben. Pechvogel des Tages war in dieser Hinsicht Daniel Haubner. Der Torjäger des ASV war an drei hochkarätigen Chancen beteiligt, zwei Mal kam er um den berühmten Tick zu spät und ein Mal traf er den Ball nicht richtig.

Einwechslung von Mjaki bringt die Wende

Das es dann doch noch zum Sieg reichte, war der Einwechslung von Selim Mjaki geschuldet. In der 88. Minute konnte er nur durch ein Foul im Strafraum gestoppt werden. Den fälligen Elfer brachte durch Marx die Führung. Bei einem anschließenden Konter umspielte Mjaki den Keeper und traf aus spitzem Winkel (90+2).

Nicht schön aber erfolgreich, so lautete nach Abpfiff die einhellige Meinung von Trainerstab und Fans. Die wichtigste Errungenschaft aus der Partie ist der Erfolg, der möglicherweise neues Selbstvertrauen gibt.