Liebe
Auch ihr Heiratsantrag hatte Erfolg

Die royale Hochzeit zieht alle in den Bann. Wir wollten von Neumarktern wissen, wie sie ihre(n) Liebste(n) für sich gewannen.

19.05.2018 | Stand 16.09.2023, 6:13 Uhr
Lothar Röhrl

So hatten sich Hildegund und Norbert Wittmann vor heuer genau 30 Jahren das Ja-Wort gegeben. So ähnlich dürften Ende der 80er Jahre viele Bräute und Bräutigame auch ausgesehen haben.Foto: Walter Hailer

Ein Samstag im Glanz der königlichen Hochzeit. Vielleicht erinnern sich ja auch Neumarkter Paare daran, wie es bei ihnen angefangen hat. Speziell um das Thema „Heiratsantrag“ ging es bei unserer Umfrage.

Ganz klassisch fiel im März 1971 der Antrag von Franz Ehrnsperger an seine Hemma aus. Damals sei es noch sehr verbreitet gewesen, dass Er die Eltern der Braut um Erlaubnis gefragt habe, ob er ihre Tochter zur Frau nehmen dürfe. Mit zwei Blumensträußen sei der spätere Besitzer der Lammsbrauerei erschienen: Einen für die Mutter der Auserwählten und einen für Hemma selbst. Einen Kniefall habe es aber genauso wenig gegeben wie Luftballons, die heutzutage nach einem angenommenen Heiratsantrag in den Himmel steigen – fügte Hemma Ehrnsperger an.

Dem Antrag, der auf sehr viel Zustimmung traf, habe sich ein festliches Essen angeschlossen. „Es war einfach schön“, sagte uns Hemma Ehrnsperger über den entscheidenden Tag, dessen genaues Datum sie aber nicht mehr weiß. Wohl aber, dass sich beide im Frühjahr 1967 kennengelernt hatten und dass die Eheschließung im Oktober 1971 stattfand.

Der beste Vorschlag kam von ihr

Von wegen immer nur Er: Bei Hildegund und Norbert Wittmann war es Sie, die eines Tages die Initiative übernahm. Lange genug hatten sie sich zuvor schon gekannt. Und dann kam der eine Abend im Zimmer des Norberts, der in der Bahnhofstraße wohnte. Seine Hildegund Sammüller, so ihr Mädchenname, habe dann plötzlich gemeint, dass man ja sehr gut zusammenpasse. Und eigentlich auch heiraten könne. Der Norbert ließ sich nicht lange überreden: Schnell waren Kerzen angezündet, eine Sektflasche entkorkt und Norbert stimmte zu. Am 6. August 1988 folgte die Eheschließung. Damit hält ihre Ehe heuer schon seit 30 Jahren.

Aus dieser Verbindung ging auch Tochter Nadja als erstes von drei Kindern hervor. Mittlerweile ist sie selbst seit dem 1. Oktober 2016 mit Johannes Lotter aus Sulzbach-Rosenberg verheiratet und seit 8. Februar Mutter. An den Tag des Antrags und vor allem den Ort kann sich Nadja Lotter noch gut erinnern: „Es war Samstag, der 3. Oktober 2015: Er bestieg mit mir den Turm des ‚Michel‘, des Hamburger Wahrzeichens. Wir waren noch nicht ganz oben, da fragte er mich. Natürlich sagte ich ‚Ja‘. Und dann bekam ich einen Ring von ihm.“

Heßlingers auch „ohne“ glücklich

Von einem offiziellen Heiratsantrag, den ihr Lothar oder gar sie selbst gestellt habe, weiß Gertrud Heßlinger nichts. Den habe es wohl auch nicht gegeben, vermutet die 2. Bürgermeisterin Neumarkts heute. Das sei wohl auch nicht entscheidend dafür gewesen, dass die beiden mittlerweile immerhin schon seit genau 35 Jahren miteinander verheiratet sind. Gut vier Jahre waren beide schon miteinander zusammen, als 1983 die Trauung stattfand. Genau erinnert sie sich noch an das spaßigste Hochzeitsgeschenk: Ziege „Zensi“. Schwarz wie die Nacht sei das Fell dieses Geschenks gewesen. Die Hochzeitsnacht sei dann sehr kurz gewesen, weil „Zenzi“ im Morgengrauen arg laut darauf aufmerksam machte, dass sie Hunger habe. In den ersten Jahren ihrer Ehe war „Zensi“, die von ihrem Vater gehalten wurde, ihre Begleitung.

Taktik typisch Trainer

Dagegen ging Dominik Haußner strategisch vor, was seiner Profession als Fußballtrainer (bisher ASV Neumarkt; bald DJK Ammerthal) entspricht. Er machte mit seiner Theresia im September 2016 in Südtirol Urlaub. „Nur auf einen Kurztripp“ sollte es nach Venedig gehen. Daraus wurden drei Tage in einem von ihm reservierten Hotel nahe des „Markusplatzes“. In dieser romantischen Umgebung machte er seiner Theresia den Antrag.

Zwei OBs taten sich zusammen

Sehr festlich ging es bei Thomas Thumanns Heiratsantrag zu. Nürnbergs OB Ulrich Maly besorgte seinem Neumarkter Amtskollegen den Platz in einer Loge beim Nürnberger Opernball. Mit dabei durfte Thumanns Carolin sein. Erst sei man zu viert gewesen, dann habe das Ehepaar Maly beide verlassen. Und Thomas Thumann nutzte die Gunst des scheinbar nur kurzen Moments für die Frage aller Fragen. Natürlich sei alles von ihm unter „Amtshilfe“ von Ulrich Maly eingefädelt gewesen, gestand uns Thomas Thumann. Seiner Carolin sei zuvor kein „Verdacht“ aufgekommen. „Das war zum ersten Mal, dass ich auf einen Nürnberger Opernball gegangen war“, fügte Thumann nebenbei an.

Willibald Gailler ganz schlicht

Seinen Antrag an seine Stilla hatte Willibald Gailler schon gut 20 Jahre zuvor gestellt. „Schlicht und einfach habe ich sie gefragt. Und ich nehme an, dass ich das mit Blumen gemacht habe.“ 1980 hat der gerade als Diplom-Handelslehrer fertige, jetzige Neumarkter Landrat seine Stilla aufs Standesamt von Freystadt und kurz danach ins Sondersfelder Kirchlein.

Es geschah bei Verdi

Barbara Leicht, die Leiterin des Neumarkter Kulturamts, hörte mit ihrem Ansgar 2014 im Schlossgartenfest ein Verdi-Stück, als Er den Arm um sie legte und sagte: „Du, wir könnten doch eigentlich heiraten.“ Beim „besten Wetter jemals“ habe sie ja gesagt. Barbara Leicht weiß noch genau, dass damals die Armenierin Hrachuhí Bassénz sang. Im September 2015 heirateten sie und Dr. Ansgar Sonntag standesamtlich; im November folgte die kirchliche Trauung in einer kleinen Barockkapelle im Nürnberger Land.

Er hatte eine Baccara in der Hand

Günther Stagat und seine Gisela haben am 10. Mai vor 32 Jahren geheiratet. „Ganz konservativ“, mit einer großen Baccara Rose in der Hand habe er ihr damals zwölf Monate vor der Trauung bei sich daheim den Antrag gemacht – erzählte er uns.

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