Neumarkt
Ausstellung: Bettina Günther macht unbedeutende Reste zu Kunst

13.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:37 Uhr
Gerhard Leitmann
„Weniger ist mehr“ lautet der Titel der Ausstellung von Bettina Günther. −Foto: Gerhard Leitmann

Die erste Einzelausstellung von Bettina Günther in der Neumarkter Raiffeisenbank trägt den Titel „weniger ist mehr“. Sie ist noch bis zum 17.März in der Hauptstelle am Unteren Markt zu sehen.

Bisher hat sie ihre Bilder in diversen Ausstellungen mit anderen Künstlern zusammen im Historischen Reitstadel und der Galerie der Raiffeisenbank präsentiert. Zuletzt war sie mit einem dreiteiligen Bild in der Jahresausstellung 2022 des Kunstkreises Jura vertreten, das besondere Aufmerksamkeit fand.

Günther orientiert sich an den scheinbar unbedeutenden, manchmal auch hässlichen Dingen, die sie an alten Gemäuern, verwitterten Metallen und Abdrücken auf Gegenständen entdeckt. Sie ist immer auf Spurensuche von Korrosion, Verwitterung, Rinnsalen, Kratzern, Abnutzungen und Farbspritzern, was sich kombiniert mit Farbe auf ihren Bildern widerspiegelt.

Dazu benutzt sie eher ungewöhnliche Malutensilien wie Lackierrollen, Schwämme, Bürsten und Lappen. Damit bringt sie ihre Acrylfarben in die richtige Mischung, die meist weit ab liegt von den landläufigen Grundfarben wie man sie kaufen kann: „Ich verwende Farben, die ich selbst erfunden habe. Manchmal dauert es Tage bis ich den richtigen Farbton gefunden habe“, erklärt Günther.

Schichtweise aufgetragen, aufgeschüttet und aufgespritzt entstehen spannende Bildausschnitte, die teilweise immer wieder übermalt und zerstört werden. Nur bestimmte Bereiche werden dann wieder freigelegt beziehungsweise sichtbar gemacht. Insgesamt entsteht eine reduzierte Bildfläche – eben „weniger ist mehr“.

Die 1974 in Magdeburg geborene Künstlerin arbeitet als Gestalterin für visuelles Marketing in Altdorf. Dort stattet sie Schaufenster, Auslagen und Geschäftseingänge mit ihren Bildvisionen aus.

Sie absolvierte zahlreiche Kurse an der Akademie für zeitgenössische Kunst in der „Fabrik am See“ am Bodensee, um sich in den unterschiedlichsten Techniken der Acrylmalerei weiterzubilden. Seit dem Jahr 2019 ist sie Mitglied im Kunstkreis Jura.