Neumarkt
Bei Satire-Demo eine Lanze für die Jugend gebrochen

Am Freitag machten Mitglieder der SDAJ (sozialistische deutsche Arbeiterjugend) in Neumarkt mobil.

11.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:09 Uhr

Die SDAJ forderte eine Änderung des Bildungssystems. Foto: Regnet

Bei einer Satire-Demo vor dem Rathaus prangerten sie die Missstände im Bildungssystem an. Es lohnte sich, länger zuzuhören, denn dem satirischen Part folgten klare Forderungen.

Im Anzug hielt L. Obby (Dominic Lenz) eine flammende Rede für die Wirtschaft. Um diese am Laufen zu halten, sei es wichtig, schon in der Schule für den Arbeitsmarkt zu selektieren. Ellenbogenmentalität, Abitur in acht Jahren, Nachhilfe nur für die, die es sich leisten können - genau das benötige die Wirtschaft. Den Schülern mehr beizubringen als nötig, sei eben uneffizient.

Nach einem kurzen Cut, bei dem die Akteure den feinen Zwirn abstreiften, sprach Dominic deutliche Worte: „Jeder zweite Jugendliche leidet unter Zukunftsängsten.“ Dass es nach eineinhalb Jahren Pandemie immer noch kein Konzept für Schule, Kinder und Jugend gebe, sei katastrophal. „Dem Staat sind die Schulen egal.“ So seien bei weitem nicht alle Schulen gut aufgestellt, die Kommunen vom Staat allein gelassen. Schon vor der Pandemie „war das Bildungswesen durch Union und SPD völlig runtergewirtschaftet“. Jetzt sei Handeln dringender nötig denn je. Die SDAJ-Mitglieder forderten kleinere Klassen, mehr Personal, zwei Lehrer pro Klasse: „Wir fordern ein Bildungssystem ohne Konkurrenz, Leistungsdruck und Selektion!“ (nrt)