Jahresrückblick
Beilngrieser Tourismus litt unter Corona

Tourismuschef Andreas Seyller und sein Team waren voller Tatendrang, aber die Pandemie setzte ihnen wieder enge Grenzen.

21.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:26 Uhr
Hans Peter Gleisenberg
Andreas Seyller, hatte im Sulzpark den Weihnachtsmarkt geplant, Corona verhinderte das. −Foto: Hans Gleisenberg

„Wir lassen uns nicht unterkriegen, stehen unvermindert in den Startlöchern und werden, sobald es geht, wieder Gas geben“ so Tourismuschef Andreas Seyller beim Resümee über das Jahr 2021. Das Gespräch mit dem Tagblatt fand bei einem Rundgang durch den Sulzpark statt, nachdem es eigentlich mit Glühwein und Kerzenduft geplant war. Aber die im Herbst ständig steigenden Inzidenzen haben die Pläne des 29-Jährigen zunichtegemacht, erstmals hier die Adventszeit mit einem großen Weihnachtsmarkt zu einem Ereignis für Jung und Alt werden zu lassen.

„Mein Gedanke war, den ganzen Park unter Einbeziehung des neu gestalteten Mittelmühlparkplatzes mit Buden und Lichterglanz zu gestalten, was natürlich auch eine deutliche Vergrößerung des bisherigen Marktes am Kirchplatz bedeutet hätte. Ich konnte auch Bürgermeister Helmut Schloderer von meiner Idee überzeugen, der auch gleich, im Benehmen mit dem städtischen Bauhof die Gestaltung der zehn neuen Stände auf den Weg brachte.“

Doch als man an die Umsetzung gehen wollte, habe die Staatsregierung, Weihnachtsmärkte untersagt, bedauerte der Tourismuschef. Allerdings machte er auch deutlich, dass man aber auch Glück im Unglück hatte, denn man war noch nicht in die heiße Phase der Aufbauarbeiten eingetaucht und sparte sich so unnötigen Aufwand. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und die Damenriege mit dem Tourismuschef hofft nun auf das nächste Jahr.

Zahlen:Anerkennung:Zukunft:
Laut Tourismuschef haben sich die Übernachtungszahlen gegenüber dem Vorjahr stabil gehalten, allerdings laufe das Weihnachts - und Silvestergeschäft nicht nach Wunsch.Großes Lob hatte er für sein Team im Tourismusbüro parat: „Hier sind mit Ruth Dotzer, Monika Rauch, Rita Kaes, Caroline Müller, Tanja Burger und der Auszubildenden Stefanie Bartsch, Mitarbeiterinnen tätig, die Arbeit auf höchstem Niveau leisten.Andreas Seyller betonte, dass alle, auch Stadtverwaltung und Gastronomie, mit den Widrigkeiten umzugehen wissen und die Flinte nicht ins Korn werfen. Er kündigte an, im kommenden Jahr, seinen Lebensmittelpunkt nach Beilngries verlegen und hier, nahe dem Sulzpark, eine Wohnung beziehen.

Mit Schwung aus dem Restart

Diese Absage zusammen mit den Einschränkungen, die sich bereits im Oktober andeuteten, sei ein neuerlicher Rückschlag gewesen und habe die Truppe im Haus des Gastes ausgebremst. „Der Start an Pfingsten war, man kann es nicht anders bezeichnen, einfach ein Traum. Wir wurden von Radfahrern, Wanderern und Tagestouristen, förmlich überrollt. Doch wir waren gewappnet, denn wir haben die Zeit des Lockdowns genutzt und unserer Wanderwege und andere tourismusrelevanten Einrichtungen, soweit nötig, auf Vordermann gebracht und auch personell, beispielsweise mit der Ausbildung von Wanderführern, aufgerüstet“. so Seyller weiter.

Dass man dem Ansturm gerecht werden konnte, war auch der engen Abstimmung mit der Stadtverwaltung, dem Tourismusverein, den Privatvermietern und nicht zuletzt den Gastronomiebetrieben geschuldet. Jeder habe nach seinen Möglichkeiten, in gewohnt kooperativer Weise mitgemacht. Eine Belohnung der gemeinsamen Bemühungen war die Auszeichnung des Tourismusbüros Beilngries mit dem Tourismuszertifikat.

Kreativität und neue Ideen

Natürlich waren hier auch die Kreativität und der Ideenreichtum aus dem Gästebüro gefordert. Andreas Seyller sprach im Weiteren vom erfolgreichen Verlauf der Aktion „Sommer der Vereine“ an der Mittelmühle, wo man an den Wochenenden den Vereinen die Möglichkeit gab, sich zu präsentieren: „Das Gute daran war, dass dies im Freien geschehen konnte und so einen Coronakonformen Aspekt hatte. Ein Glanzpunkt war die, ebenfalls ins Leben gerufene, „Bierbanklmeile“, die als kleiner Volksfestersatz gedacht war und begünstigt durch „Kaiserwetter“, ein Riesenerfolg war.“ Doch wolle man dies wirklich nur als Ersatz sehen. „Wir wollen gemäß unseres Slogans ‚Beilngries begeistert‘ im nächsten Jahr auch wieder die großen Events, wie das Altstadt- oder Volksfest sowie den Zwieblmarkt durchführen.

Eine Neuerung wird es im „Musikalischen Frühling“ geben. Die traditionelle und volkstümliche Musik soll durch Jazz, Blues, Reggae oder Rockmusik abgelöst werden. Doch zunächst müssen wir uns sicher noch einschränken, Veranstaltungen sind nicht möglich und auch sonst ist sprichwörtlich: „Fahren auf Sicht angesagt“, so der Seyller weiter. In seinem Schlusswort sprach er die Bitte aus, weiter am Ball zu bleiben und Teamgeist zu zeigen.