Postbauer-Heng
Beim Neujahrsempfang wurden die Goldkegel fürs Lebenswerk verliehen

13.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:03 Uhr
Josef Wittmann
Horst Kratzer (mit Amtskette) und seine Vertreterin Angelika Hermann (mit Blumen) gratulierten gemeinsam mit Albert Füracker (3.v.l.), Bezirksrätin Heidi Rackl (5.v.l.) und Landrat Willibald Gailler (3.v.r.) den Preisträgern. −Foto: Fotos: Josef Wittmann

Zum Neujahrsempfang im Deutschordensschloss war von nah und fern alles geströmt, was Rang und Namen hat. Ein launiges Programm umrahmte die mit Spannung erwartete Verleihung des „Ehrenpreis Goldkegel“, mit dem verdiente Bürger für ihr Lebenswerk geehrt werden.

Staatsminister Albert Füracker verriet in seinem Grußwort, er habe Bürgermeister Horst Kratzer fest versprochen, auf der Bühne keine Werbung für ein neues „dann traditionelles“ Sommerfest zu betreiben, mit dem der Markt im Vorjahr den coronabedingt ausgefallenen Neujahrsempfang ersetzt hatte.

Ein klares Nein zu einem solchen Open-Air-Fest im Sommer war von Horst Kratzer nicht zu hören. Wohl aber große Freude, endlich wieder einen offiziellen Neujahrsempfang ausrichten zu dürfen – mit viel Freude über die gute Zusammenarbeit aller Fraktionen im Marktrat und viel Musik und Poesie.

Musik und Texte der Ehrengäste mit Format

Für die Musik sorgte mit großem Können am Klavier Pianist Simon Regnet mit musikalischen Leckerbissen von Claude Debussy, Robert Schumann und Johannes Brahms. Und die politischen Ehrengäste sparten in den Grußworten nicht mit Zitaten deutscher Dichter und Denker von Erich Kästner bis zu Albert Einstein.

Durch das Programm moderierte Maximilian Steindl, den man in Postbauer-Heng vom OGV bis zur Kita für sein Engagement für die Jugend kennt und schätzt. Beim Neujahrsempfang staunten nicht wenige, dass er auch Poesie kann, die auch ohne Reim wortgewaltig daher kommt, als er skandierte: „Zwodreiundzwanzig! Grüße dich! Hallo! Wie geht’s dir so? Neues Jahr, neues Glück, du machst das schon. Ich warte hier mal ab, mich berieseln, bereichern, begeistern zu lassen. Ja, du machst das schon irgendwie, irgendwann, irgendwo.“

Dass das Abwarten in der Komfortzone aber nicht Postbauer-Henger Lebensart ist, widerlegen mit ihrer Lebensleistung die Bürgerinnen und Bürger, die Horst Kratzer dann im Auftrag des Gemeinderates mit einer langen Laudatio und handfesten Preisen auszeichnete. Zwei Urgesteine der örtlichen Sportvereine erhielten für ihr Lebenswerk aus der Hand des Bürgermeisters eine große Urkunde für das Wohnzimmer und von seiner Vertreterin den „Ehrenpreis Goldkegel“ des Marktes Postbauer-Heng.

Horst Kratzer verlieh den Ehrenpreis Goldkegel

„Josef Bauer ist von Kindesbeinen an eng mit dem Henger SV verbunden, stellte Horst Kratzer den Vereinsvorstand vor, den jeder im Saal schon ebenso gut kannte, wie Volker Reimann, sein Pendant vom SV Postbauer, der dort 1961 mit 10 Jahren zu Kicken begonnen habe. Beide hätten für ihre Vereine auch mit vielen Bauten und Sanierungen für ein breites Sportangebot für alle Alt- und Neubürger gesorgt.

Der 8000-Seelen-Markt Postbauer-Heng ist aber nicht nur für seine Sportler, sondern auch für die Musik bekannt. Für ihr großes Verdienst an diesem Fakt überreichte der Bürgermeister den Goldkegelpreis an Ernst Feyerabend, der seit über 70 Jahren im Vorstand des Gesangsvereins wirkt und an Brigitte Blank, „seit fast 20 Jahren die Leitfigur und Motor des Kirchenweckers, der nach Konzerten in großen und kleinen Kirchen mittlerweile seinen vierzigsten Geburtstag feiern durfte“. 1960 habe Feyerabend seine Mitbürger sogar zu einem Heimatfilm motiviert und als der damalige Bürgermeister Hans Bradl Bezirkstagspräsident wurde, hörte man die Postbauerer Sänger auch weit von zu Hause oft und gerne.

Ortsheimatpfleger einer langen Geschichte

Postbauer-Heng wäre heute nicht so selbstbewusst, wie es seine Bürger sind, wenn die Gemeinde nicht auf eine über tausendjährige Geschichte stolz sein könnte. Und die habe Ortsheimatpfleger Josef Lobenhofer erforscht und in über 50 Werken und vielen Berichten veröffentlicht.

Das Amt sei ihm an einem Karfreitag während der Liturgie in der Kirche von Horst Kratzer angetragen worden, verriet schmunzelnd der Geehrte und ließ mit einem entschuldigenden Blick an seine Gattin offen, ob er die Aufgabe nun wirklich schon abgeben werde. Die Gemeinde ehrte ihn mit der Silbernen Bürgermedaille des Marktes.

Über die Medaille in Gold freut sich der jahrzehntelange Marktrat und 2. Bürgermeister Hans Pröpster aus Pavelsbach. Aus dem Marktrat habe er sich verabschiedet, aber für die Heimatpflege setze er sich weiter ein, lobte Horst Kratzer.

Mit dem Schlusssatz „Schreiben wir weiterhin Geschichten miteinander, steh’n uns bei und gehen Schritt für Schritt und schaffen Momente, damit das Jahr ein gutes werden mag“ öffnete Moderator Matthias Steindl den Gästen am Ende den Weg zu guten Gesprächen bei Häppchen und leckeren Getränken.