Leidenschaft
BMW-Liebhaber baut Museum

Der Bauunternehmer und Hotelier Christian Silberhorn sammelt Oldtimer. Im Herbst 2019 eröffnet das Silberhorn-Classic.

19.03.2018 | Stand 16.09.2023, 6:14 Uhr
Thomas Tijang

Das Modell des künftigen Oldtimer-Museums Silberhorn Classics Fotos: Tjiang

Ein BMW Dixi, ein BMW 328 oder auch das große BMW 502 Baur Cabriolet – Liebhaber von Oldtimern lassen solche historischen Modelle die Herzen höher schlagen. Diese Raritäten und noch viel mehr hat der Nürnberger Unternehmer Christian Silberhorn in den letzten Jahren gesammelt. „Zunächst war es nur eine kleine Sammlung für den privaten Gebrauch“, erzählt der Hotelier und Bauunternehmer im Frühstücksraum seines Hotels. Geht alles nach Plan wird „im Sommer oder Herbst 2019 das Silberhorn Classics eröffnet“.

Rohbau entsteht derzeit

Einen Steinwurf von seinem Hotel im Nürnberger Stadtteil Fischbach entfernt entsteht derzeit der Rohbau für das Museum. Es soll dann Platz bieten für die rund 65 bis 70 BMWs aus allen Jahrzehnten und seine stattliche Sammlung von rund 120 Motorrädern aus allen Epochen. Darunter finden sich 25 Zweiräder aus München, beispielsweise das BMW R 68 Sport, das derzeit noch im Eingangsbereich des Hotels thront. Auch die „Institution“ aus den 1920 Jahren, das R 32, hat sich der ehrgeizige Sammler gesichert. Ebenso „der Witwenmacher“, die BMW-Rennmaschine S1000 R, kommt mit in die Ausstellungsräume, um „einen Gesamtüberblick über die BMW-Geschichte zu geben“.

Gut 50 Exemplare stammen aus der glorreichen Nürnberger Zeit der Motorrad-Fertigung. Für ihn sind es alles „Wow-Fahrzeuge“, die Staunen und Begeisterung auslösen.

Das Silberhorn Classic wird in „V“-Form realisiert und bietet rund 3000 Quadratmeter Platz. Auf keinen Fall soll es eine „08/15 Halle“ werden. Teils wird es mit einer ansprechenden Backsteinoptik gebaut, teils soll es mit „viel Glas und Stahl“ einen architektonischen Akzent setzen. Auch die Deckenhöhe ist mit 4,50 Meter stattlich. Dafür werden rund 4 Millionen Euro investiert. Das futuristische Gebäude soll außerdem Platz bieten, damit „bis zu 250 Personen“ im außergewöhnlichen Ambiente feiern oder tagen können.

„Es ist kein Hobby mehr, sondern richtige Arbeit“, sagt Silberhorn über sein Großprojekt. In der frühen Phase gab es beispielsweise „Probleme bei der Genehmigung“. Da war der ungeduldige BMW-Liebhaber kurz dafür, mit seinem Projekt in das Nürnberger Land abzuwandern. Doch dann wurde man sich doch einig. Man solle sein Silberhorn Classics „nicht als Konkurrenz, sondern als Bereicherung“ verstehen.

Das gelte auch mit „Blick auf die Bewerbung zur Kulturhauptstadt“. Denn der Motorradbau sei unzweifelhaft mit der Nürnberger Industriegeschichte und – kultur verbunden. Silberhorn begründet das mit den legendären Express Werken aus Neumarkt, aus der dann die Zweirad Union mit Sitz in der Nürnberg hervorgegangen ist.

Vorbild Maybach-Museum

Derzeit ist Silberhorn viel unterwegs, um sich die unterschiedlichen Ausstellungskonzepte anderer Anbieter anzuschauen. Ein Vorbild ist das Maybach-Museum in Neumarkt, zu dem die „Fans von weither anreisen“. Für weitere Ideen ist er nicht nur quer durch Deutschland unterwegs, sondern er sucht auch kreative Konzepte in den USA. Da gibt es „tolle und schlechte“, aber inspirierend war die „Mammuttour“ allemal. Außerdem hat er dort den formschönen Sportwagen BMW 507 entdeckt, der ihm noch in seiner Sammlung fehlt. Allerdings hat er nicht zugeschlagen, es gab „2,4 Millionen Gründe“, es nicht zu tun.