Schädling
Borkenkäfer schwärmen jetzt massiv

Waldbesitzer sollen wachsam sein und rasch und konsequent handeln.

21.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:25 Uhr
Im Wald von Andreas Schuster aus Winnberg (2.v.r.) hat der Borkenkäfer bereits zugeschlagen. Die gefällten Bäume liegen zum Abtransport bereit. Forstdirektor Harald Gebhardt (2.v.l.) und WBV-Geschäftsführer Daniel Rübens bitten die Waldbesitzer, besonders wachsam zu sein. −Foto: Lorenz Märtl

Der gefährlichste Schädling für Fichten kommt in diesem Jahr relativ spät: Aber aufgrund des rasanten Temperaturanstiegs in den vergangenen Wochen schwärmen die Borkenkäfer in den heimischen Wäldern jetzt massiv aus. Im kalten Frühjahr waren im Landkreis Neumarkt nur wenige unterwegs.

Forstdirektor Harald Gebhardt, Behördenleiter beim AELF in Neumarkt, bittet deshalb eindringlich alle Waldbesitzer, ihre Wälder jetzt regelmäßig auf frischen Borkenkäferbefall zu kontrollieren. Rasches und konsequentes Handeln sei das Gebot der Stunde.

Frischer Befall sei gut am braunen, kaffeepulver-ähnlichen Bohrmehl auf den Rindenschuppen oder den Pflanzen am Boden zu erkennen. Das eingeschlagene Holz muss zügig vor dem Ausfliegen der Käfer aus dem Wald abgefahren oder mit einem Mindestabstand von 500 Metern zum nächsten Fichtenbestand gelagert werden.

Mit Blick auf die derzeitigen Engpässe bei der Versorgung mit Bauholz hat kürzlich Forstministerin Michaela Kaniber an die heimischen Säger appelliert, jetzt frisches Käferholz zu fairen Preisen in der Region zu kaufen und so die Versorgung der heimischen Holzindustrie mit wertvollem Bauholz sicherzustellen.

Denn entgegen häufiger Annahmen verfügt frisches Käferholz über nahezu identische Eigenschaften wie herkömmliches Schnittholz und ist als Material im Holzbau uneingeschränkt zulässig.

Unterstützung bei der zügigen Aufarbeitung befallener Bestände finden die Waldbesitzer bei den Förstern der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, den Forstbetriebsgemeinschaften sowie im Internet unter der Adresse www.borkenkaefer.org.