Handball
Bringt das Derby die Wende für Cham?

Nach fast drei Monaten setzt der BHV den Spielbetrieb fort. Für die Bayernligahandballer steht ein wichtiges Spiel an.

27.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:43 Uhr
Thomas Mühlbauer
Der ASV 1863 Cham (in Rot) feierte seinen bislang einzigen Sieg gegen den SV Anzing. −Foto: Simon Tschannerl

Seit November hat der ASV Cham kein Handballspiel mehr bestritten, denn der Bayerische Handballverband setzte wegen steigender Infektionszahlen den Spielbetrieb aus. Am Samstag, um 17.30 Uhr greift die Turecek-Truppe wieder ins Spielgeschehen ein. Und es könnte kein bedeutsameres Spiel geben, als jenes – steht doch gleich das Oberpfalzderby mit den „Adlern“ der SG Regensburg an.

Die Rot-Weißen erinnern sich nur ungern zurück an die Hinrundenpartie am 16. Oktober. Denn hier verloren die Kreisstädter mit 25:27. Eine Niederlage, die – wie so einige in der Vorrunde – absolut nicht nötig war. Das findet auch Trainer Filip Turecek, wenn er auf jenen Samstagabend zurückblickt: „Diese Partie dürfen wir niemals verlieren, wir waren über weite Strecken das deutlich bessere Team.“ Die Halbzeitführung von 14:11 war mehr als verdient. Doch warum hat es, wie in den anderen Partien, nicht für einen Erfolg gereicht? Der Trainer hat die lange Pause genutzt, um genau dieser Frage intensiv auf den Grund zu gehen: „Es war hier wie so oft, wir haben es einfach in der zweiten Hälfte nicht mehr geschafft, die gleiche Leistung wie in den ersten 30 Minuten abzurufen.“

In der Partie gegen die „Adler“ aus Regensburg kam noch hinzu, dass diese Samuel Orlovsky schließlich in Manndeckung nahmen und so den besten Spieler des ASV eliminierten. „Auch dann hätten wir durchaus noch Chancen gehabt“, findet Turecek, „aber wenn man dann so viele Bälle wegwirft, verlierst du am Ende eben.“

Denn der ASV musste schnell feststellen, dass man sich in der Bayernliga Verschnaufpausen nicht leisten kann. Dass es für den ASV am Ende der regulären Saison in die Abstiegsrunde gehen wird, steht außer Frage, doch heißt es nun, in der Rückrunde noch so viele Punkte wie möglich zu sammeln.

Die lange Pause habe man beim ASV Cham intensiv genutzt, so der Trainer, der froh darüber war, dass man zumindest durchtrainieren konnte. „Wir haben im Dezember ganz viel an der Kondition gearbeitet und jetzt im Januar viele neue Sachen einstudiert und ausprobiert.“ Die Schwachstelle bei den Rot-Weißen hat jeder Gegner schnell ausgemacht. So sagt Turecek: „Wir müssen einfach schauen, wenn Orlovsky in die Manndeckung genommen wird, dass wir andere Lösungen finden und zu Toren kommen.“

Das Spiel der Chamer musste auch auf neue Gegebenheiten angepasst werden, denn im Rückraum herrscht derzeit Flaute. Max Fütterer wird auch weiterhin aufgrund behördlicher Vorgaben nicht am Spiel- und Trainingsbetrieb teilnehmen dürfen und Markus Maier befindet sich erst wieder nach seiner langen Verletzungspause im Aufbautraining. „Wir haben einfach keinen richtigen Schützen aus dem Rückraum, so waren wir gezwungen unser Spiel grundlegend umzustellen“, informiert der Trainer.

Am Samstag gegen die „Adler“ aus Regensburg, die mit 6:4 Punkten auf Rang drei rangieren, will Turecek gar keinen Druck aufbauen. „Ich bin gespannt, wie das am Samstag ausgeht, die letzten Trainingswochen haben mir sehr gut gefallen.“ Und selbst wenn es eine Niederlage werden sollte, geht die Welt bei den Rot-Weißen nicht unter, denn so formuliert es der Trainer: Die junge Truppe soll einfach bei jedem Spiel dazulernen.