Gemeinde
Bürger mit virtueller Talk-Show erreicht

Um auch ungeimpften Bodenwöhrern Chancen auf Infos aus dem Rathaus zu geben, wählte Bürgermeister Hoffmann ein neues Format.

24.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:05 Uhr
Randolf Alesch
Das Brunnenpärchen in der Ortsmitte wurde auf Vorschlag der Familie Schwendner mit den Namen Bodo und Babsi getauft. −Foto: Randolf Alesch

Wegen der steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen wurde der Besuch von Gasthäusern auf 2G begrenzt, wodurch die nicht geimpften Bodenwöhrer quasi von den Bürgerversammlungen ausgesperrt wurden. Bürgermeister Georg Hoffmann reagierte darauf und hielt am Montag eine weitere Bürgerversammlung ab, diesmal als virtuelle Talk-Show live aus dem Rathaus mit Moderator Fabian Borkner, dem Online-Sprecher des Landrates.

Bemerkenswert war die große Resonanz. Während sich bei den vier Ortsterminen nur rund 60 Bürger insgesamt einfanden, wurde das Video zwischenzeitlich fast 200-mal aufgerufen. Stolz könne man auf das Ergebnis einer Seniorenbefragung sein, so Hoffmann. Fast alle der befragten Mitbürger über 65 Jahre wollen in Bodenwöhr leben und auch ihren Lebensabend verbringen. Positiven Zuspruch findet auch das viermal im Jahr erscheinende Hammerblatt, das an jeden Haushalt verteilt wird und mit dem man auch die Bürger erreicht, die nicht in den sozialen Netzwerken unterwegs sind. Aus dem Regionalbudget der „integrierten ländlichen Entwicklung“ (ILE) erhielt die Hammerseegemeinde 15 neue Bänke für die Ortsteile und einen Wasser- und Matschspielplatz am Badestrand in Blechhammer. Um die rund 130 Kilometer Straßen und Wege sowie die ca. 5000 Hektar große Gemeindefläche pflegen zu können, wurden ein neuer Lastwagen und ein neuer Transportanhänger für den Bauhof angeschafft. Auf Wunsch der Anwohner wurde in Blechhammer in der Forststraße die Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert und ein Verbot für den Schwerlastverkehr erlassen. Mit drei Urnenmäuerchen und mehreren, in den Boden eingelassene Gedenktafeln, die an 24 jüdische KZ-Häftlinge erinnern sollen, die bei den sogenannten Todesmärschen ermordet wurden, konnte endlich der Friedhof in Taxöldern erneuert werden.

Um der steigenden Elektromobilität Rechnung zu tragen, sind entsprechende Ladesäulen beim Rathaus, am neuen Parkplatz in der Ludwigsheide, in der Ortsmitte, bei der Hammerseehalle und am Bahnhof geplant. Zur Trinkwasserversorgung führte Hoffmann aus, dass eine in 40 Metern Tiefe gelegene Trinkwasserpumpe defekt war und ausgetauscht werden musste. In Windmais und Pingarten konnten zwei neue Erlebnisspielplätze fertiggestellt werden. Im Kampf gegen Corona wurden zu Schulbeginn die Klassen der Grundschule mit Luftreinigungsgeräten ausgestattet. Das Brunnenpärchen in der Ortsmitte wurde getauft und erhielt auf Vorschlag der Familie Schwendner die Namen Bodo & Babsi. Leider fielen in den vergangenen beiden Jahren sowohl das Bürger- als auch das Hammerseefest der Pandemie zum Opfer. Das „Herz für Bodenwöhr“ am Hammersee, vom Bürgermeister selbst aus Holz gezimmert, entwickelte sich zu einem begehrten Selfie-Point. Ebenso hat sich das Heiraten am Hammersee im Kunst- und Kulturgarten zu einer absolut beliebten Hochzeits-Location entwickelt.

Als notwendig erachtete Hoffmann das 7000 Euro teure Standortkonzept für PV-Anlagen, weil man hierdurch feststellen kann, wo eine PV-Anlage geeignet und möglich ist. Solche sind westlich von Altenschwand und auf dem Gelände des ehemaligen Wasserwerkes in Erzhäuser geplant.