Gymnasium
Das Treffen der Ehemaligen ist in Gefahr

Der aktuelle Vorstand des OG-Freundevereins legte sich noch einmal bravourös ins Zeug. Die Suche nach Nachfolgern läuft.

01.10.2017 | Stand 16.09.2023, 6:20 Uhr
Lothar Röhrl

Helmut Enzenberger eröffnete im Beisein von OB Thumann (Abi-Jahrgang 1984) das Treffen.Foto: Röhrl

Seit 1987 gibt es alle fünf Jahre das „Treffen der Ehemaligen“ des Ostendorfer Gymnasiums. Dazu ist eingeladen, wer in seinem Schülerleben das 1972 gegründete Gymnasium an der Dr.-Grundler-Straße besucht hat – und das egal, ob er es mit oder ohne Abschluss verlassen hat. So mit 1000 Gästen hatte der Veranstalter „Verein der Freunde des Ostendorfer-Gymnasiums Neumarkt e.V.“ gerechnet. Gekommen waren dann mit rund 800 am Samstag um einige weniger. Doch nicht an dieser kleinen Enttäuschung liegt es, dass die Zukunft dieses Treffens gefährdet ist. Denn der harte Kern derer, die wiederholt das Treffen veranstaltet hatten, hat dies zum letzten Mal getan. Und Nachfolger zeichnen sich – zumindest derzeit – nicht ab. Daher ist eine Fortsetzung der Tradition alles andere als sicher.

Bewährte Service-Regelung

Ansonsten war alles wie gewohnt: Die Vielzahl der schön dekorierten Tische ließ erahnen, welche Arbeit in den Tagen vor dem Samstag in die Vorbereitung gesteckt worden war. Dabei halfen auch Familienangehörige der Vereinsmitglieder, Schüler aus Jahrgängen, bei denen Abitur erst in einigen Jahren ansteht, und vor allem die aktuellen Q12er mit. Viele der Gymnasiasten dieses Jahrgangs, der 2018 mit dem Abitur an der Reihe ist, hatten Tische und Stühle geschleppt.

Die einzelnen Jahrgänge wurden auf Kochhauben geschrieben. Je jünger der Abi-Jahrgang war, umso mehr Tische wurden ihm reserviert. Für den Jahrgang 1972, dem ersten des damals nagelneuen Ostendorfer-Gymnasiums, war ein Tisch vorgesehen. Doch der blieb genauso leer wie die reservierten für die Jahrgänge bis 1976. Erst ab den 1977er war Leben an den Tischen.

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Der Service war wieder so geregelt wie bei jedem Treffen seit 1987. Deshalb war heuer der Abitur-Jahrgang 2018 nach der Vorbereitung auch am Veranstaltungsabend mit Bedienen an der Reihe. Somit schenkten junge Damen an den verschiedenen Getränkeständen aus. Auch ein Tisch mit Souvenirs der Schule war eingerichtet worden. Zudem sorgten Caterer aus Berngau für das leibliche Wohl.

Viel Lob für die Organisation

Organisatorisch war also alles bestens vorbereitet. Die Anerkennung dafür durfte der gesamte fünfköpfige Vorstand des Fördervereins entgegennehmen: Allen voran die Vorsitzende Susanne Ovenhausen. Sie teilte die Meriten gerne mit Karin Bräunlich, Christina Rixmann, Theresa Hollederer und Harald Teßmer, dem einzigen männlichen Vorstandsmitglied in der ansonsten vom weiblichen Geschlecht ebenfalls stark dominierten Schule.

Die Organisatoren hoffen nun, dass sie in dem guten Gefühl abtreten können, Nachfolger gefunden zu haben. Vor allem auf die Eltern von Schülerinnen und Schülern, die jetzt noch in die sechste oder siebte Klasse gehen, richtet sich der Fokus bei der Suche nach Organisatoren eines Treffens am letzten Septembersamstag im Jahre 2022. Gelingt das nicht, wäre die Veranstaltung vom vergangenen Samstagabend die letzte dieser Art gewesen.

„Ich habe Sie nicht so groß in Erinnerung.“Egfried Trautenberg zu einem ehemaligen Physik-Leistungskursler

Zu dieser konnte neben Susanne Ovenhausen auch Oberstudiendirektorin Ulrike Severa die Gekommenen begrüßen. Severa ist im Übrigen Beisitzerin des Vereins. Sie hieß unter anderem ihren Vorgänger in der Schulleitung, Dieter Bär willkommen. Der wiederum freute sich, dass er mit einigen wenigen ehemaligen Lehrern wie Sozialkunde-Ass Alois Haunschild, Physik-Koryphäe Egfried Trautenberg und dem beliebten Religionslehrer Comboni-Pater Hans Hieber Erinnerungen austauschen konnte. Trautenberg sorgte übrigens für den Lacher des Abends: „Ich habe Sie nicht so groß in Erinnerung“, sagte er zu einem ehemaligen Physik-Leistungskursler, dessen Kleidergröße heutzutage im Vergleich zur Abiturfeier damals wohl einige Nummern höher ausfällt.

Für eine Besonderheit sorgte der Abitur-Jahrgang 2011. Der war in zwei Variationen erschienen. Zum einen als Jahrgang, der nach neun Jahren das Abitur gemacht hatte; zum anderen als Jahrgang, der schon nach acht Jahren das Abiturzeugnis erwarb.

Eine besondere Note bekam das Treffen damit, dass alles auf die Chance ausgerichtet war, sich störungsfrei unterhalten zu können. So wurde auf musikalische Untermalung verzichtet. Das nach unten gedimmte Saallicht sorgte für eine angenehme Atmosphäre. All das endete gegen 23.30 Uhr mit den Abschiedsworten von Susanne Ovenhausen.

In Neumarkter Kneipen ging es für viele Gekommene weiter.

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