Nachruf
Den „Angie“ kannten so viele Neumarkter

Der Initiator und Wirt der Kult-Kneipe „Schachterl“ ist im Alter von erst 58 Jahren an einer Krankheit gestorben.

08.04.2020 | Stand 16.09.2023, 4:58 Uhr
Lothar Röhrl

Thomas Ehrnsberger, genannt „Angie“, und das Schachterl: Für viele Neumarkter waren beide untrennbar miteinander verbunden. Foto: Lothar Röhrl

Es gibt wohl kaum einen Neumarkter, der ihn nicht gekannt hat: Thomas Ehrnsberger. Der Mann, den viele einfach nur „Angie“ gerufen haben, ist am Sonntagmorgen im Alter von gerade einmal 58 Jahren verstorben. Er wird jedoch in der Erinnerung vieler weiterleben dürfen: Denn Ehrnsberger war Initiator und Wirt der Kult-Kneipe „Schachterl“ in der Hallstraße. Seit der Eröffnung am letzten Oktober-Wochenende des Jahres 1982 war diese kleine Lokalität ein großer Treffpunkt. Im Leben mehrerer Generationen an Neumarkter hatten das „Schachterl“ und eben auch der „Angie“ einen festen Platz. Der oft tägliche Gang in diese Kneipe gehörte genauso dazu wie der Besuch kultureller Veranstaltungen dort.

Trio hatte mit Konzept Erfolg

Diese Verbindung hatte das Konzept des „Schachterl“ von Anfang an bestimmt. Architekt und Maler Johannes Berschneider erinnerte sich am Mittwoch daran, dass Thomas Ehrnsberger ihn schon 1981 angesprochen hatte. Er habe ihn für das Konzept genauso begeistern können, wie es Ehrnsberger bei Walter Grassi gelungen war. Der Erfolg der von diesem Trio betriebenen neuen Kneipe war von Anfang an groß. Vor allem, weil es so etwas damals in Neumarkt vorher noch nicht gegeben.

Immer wieder traten beispielsweise Musiker und Kabarettisten dort auf. Jazz-Größe Helmut Nieberle aus Regensburg (erst vor kurzem gestorben) und der damalige Kabarett-Geheimtipp Harald Schmidt (später TV-Moderator von Late-Night-Shows) gehörten dazu.

Freude über „Riva“-Erfolg

Zusätzlich zum heutzutage immer noch bestehenden „Schachterl“ probierte es Ehrnsberger mit dem „Kult“ in der Gartenstraße. Zuletzt deutete sich ein Erfolg des dort frisch eingezogenen „Riva“ an. Darüber durfte sich Thomas Ehrnsberger noch freuen. Doch ein Gehirntumor war stärker. Immerhin durfte seine Gaby dabei sein, als er zuhause friedlich einschlief. Das hatte er sich sehr gewünscht.

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