Fussball
Der ASV erwischte einen gebrauchten Tag

Die Neumarkter verloren nicht nur zuhause gegen Vatan Spor Aschaffenburg, sondern auch Führungsspieler Jonas Marx.

10.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:11 Uhr
Der ASV (weiß) verschenkte die Punkte. −Foto: Dagmar Fuhrmann

Die 0:1-Heimniederlage des ASV Neumarkt gegen Vatan Spor Aschaffenburg war ein Spiel über das man aus Sicht der Heimelf nur den Mantel des Schweigens decken kann. Dieser Überzeugung war auch das ASV-Trainergespann Michael Lohse und Kevin Leidl, die übereinstimmend erklärten: „Wir hätten heute noch eine Stunde spielen können und hätten keinen Treffer erzielt, der Kasten war wie zugenagelt“.

Die Mannschaft war gegenüber der Partie gegen Großbardorf nur auf einem Posten verändert worden: „Henrik Brüggen war angeschlagen und um nicht eine Verschlimmerung der Verletzung zu riskieren, haben wir Johannes Roth in die Startelf beordert“, so Lohse zur Ausgangsposition.

Und es begann für die Platzherren auch sehr vielversprechend, denn man erspielte sich ein deutliches Übergewicht. Den Führungstreffer hatte dann Christian Schrödl auf dem Fuß, aber aus kurzer Distanz verfehlte er den Ball. Die Gäste aus Unterfranken beschränkten sich fast nur auf sporadische Angriffe und war darauf bedacht, ja keinen Fehler zu machen. Da die spielerischen Möglichkeiten der Gäste eher überschaubar waren, versuchten sie es mit langen Bällen.

Führung aus heiterem Himmel

Einer dieser Versuche führte in der 24. Minute zur überraschenden Führung für Vatan Spor. Ein hoher Ball über gut 30 Meter hebelte die ASV-Abwehr aus, den Ball erwischte der völlig frei postierte Ünal Noyan perfekt und drosch die Kugel unhaltbar für ASV-Keeper Lukas Wutz unter die Latte.

Die erwartete Reaktion des ASV kam zwar prompt, aber die Angriffe waren auch jetzt ziemlich überhastet. Nicht so in der 33. Minute, als Jonas Marx seinen Mannschaftskameraden Leon Schoen bediente, der Selim Mjaki anspielte, doch sein Versuch, den Ball im Tor unterzubringen, wurde mit einem klaren Foul unterbunden, das aber vom, an diesem Tag ziemlich indisponierten Schiedsrichter Benjamin Mignon, der auch in der Folge kein glückliches Händchen hatte, nicht geahndet wurde.

Bis zur Pause passierte dann wenig und Torraumszenen waren selten. Schon hier war erkennbar, dass der Gast mit dem Aufbau eines Abwehrbollwerks begann, an dem sich der ASV Neumarkt letztlich die Zähne ausbeißen sollte.

ASV-Bemühungen verpufften

Dies erkannte man auch auf der Bank der Heimelf und man wollte mit dem Offensivwechsel Raphael Heimisch für Elias Meyer mit schnellen Angriffen entgegenwirken, was aber so gar nicht gelang. Man erspielte sich zwar Möglichkeiten, aber der letzte Pass wollte einfach nicht gelingen, was den Gästen die Abwehrarbeit erleichterte.

Dies erkannte auch das ASV-Coachingteam und machte aus seinem Herzen keine Mördergrube, als sie neidlos anerkannten: „Der Gegner hat genauso gespielt wie man spielen sollte, wenn in den hinteren Rängen der Tabelle steht und ums Überleben kämpft“, und fügte weiter hinzu: „Manchmal hatte ich den Eindruck, die bekamen mit zunehmender Spieldauer so richtig Spaß unsere Angriffsbemühungen zu unterbinden und hatten auch den größeren Siegeswillen“.

Allerdings waren die Gäste in der Wahl ihrer Mittel nicht sehr wählerisch, was sechs gelbe und eine Ampelkarte unterstreichen. Mehr als eine Halbchance durch Schrödl sprang dann für die Heimelf in Hälfte zwei nicht mehr heraus.

Ein unguter Abschluss der Partie war in der 93. Minute eine gelbe Karte für Marx wegen Ballwegschlagens. Als er diese Entscheidung als Witz wertete, wurde er mit glatt Rot des Feldes verwiesen, was man auf der Neumarkter Bank als überzogen und mit Kopfschütteln registrierte.

So wurden am Samstagnachmittag gleich zwei Ziele nicht erreicht. Zum einen wollte man gegen Aschaffenburg den fünften Platz stärken und zum anderen auch dem Lokalrivalen aus Seligenporten etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen.

Doch Bange machen gilt nicht: „Wir wollen Wiedergutmachung betreiben und an einem guten Tag ist auch ein Sieg in Vilzing möglich.“