Bayernliga Nord
Der ASV Neumarkt siegt nach Rückstand in der Fremde

07.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:06 Uhr
Lothar Röhrl
Leon Gümpelein traf zum zwischenzeitlichen 1:1 für den ASV Neumarkt. −Foto: Röhrl (Archiv)

Früh in der zweiten Hälfte war der ASV Neumarkt in Rückstand geraten, hat dann aber binnen 14 Minuten das Spiel komplett gedreht – und somit 2:1 in Großbardorf gewonnen.

Damit gelang den Neumarkter die Wiederholung eines Kunststücks aus der vergangenen Saison. Denn damals war die Mannschaft in Großbardorf ebenfalls mit 0:1 zurückgelegen. Nach dem Abpfiff hieß es 3:1 für die Neumarkter. Dass sich auch dieses Mal die Mannschaft nach dem 0:1 (54. Minute) nicht aufgegeben hat, lässt auf eine gute Moral im Team schließen. Und: Der ASV hat somit nach dem 3:0 in Abtswind das zweite Auswärtsspiel in Folge gewonnen.

Rühls Joker stach sofort

Zwei blitzsaubere Tore in der Schlussphase drehten die Partie zugunsten der Oberpfälzer. Zum einen bewies Trainer Dominic Rühl ein Gold-Händchen, als er in der 66. Minute Leon Gümpelein (für den keinesfalls enttäuschenden Selim Mjaki) einwechselte.

Sechs Minuten später bedankte sich der Eingewechselte für dieses Vertrauen. Denn er schloss einen von Torwart Nick Guttenberger eingeleiteten mustergültigen Konter mit einem Flachschuss aus sehr spitzem Winkel zum 1:1-Ausgleich ab.

Das Gefühl, dass vielleicht noch mehr an diesem mit 24 Grad angenehm warmen August-Nachmittag gehen könnte, wuchs in der 77. Minute. Denn da fischte Strafraum-Dominator Guttenberger einem einschussbereiten Großbardorfer den Ball gerade noch von dessen Fuß weg.

Die Freude über eine starke mentale Leistung des ASV steigerte Henrik Brüggen in der 84. Minute: Auf der linken Außenbahn lag der Ball, 20 Meter Luftlinie von der Torlinie entfernt, zu einem Freistoß bereit. Zur Ausführung dieses „ruhenden Balls“ trat Henrik Brüggen an. Dann schaffte er ein Kunststück: Das von ihm getretene Spielgerät rauschte quer durch den mit „Freund und Feind“ dicht besetzten Strafraum ins lange, untere rechte Eck des Tores: Das 2:1 für den ASV Neumarkt.

Freilich: Fast wäre die Partie unentschieden ausgegangen. Denn in der zweiten Minute der Nachspielzeit tauchte Großbardorfs Stecklein frei vor Guttenberger auf. Weil der Hausherr den Ball dann aber nicht voll traf, kullerte die Kugel saft- und kraftlos ins Toraus.

Keine Angst vor Heimstärke

Neumarkts Trainer Dominic Rühl imponierte, wie seine Mannschaft von Beginn an den als heimstark geltenden Großbardorfern die Schneid abgekauft hatte. „Nach dem Dienstag (Anmerkung der Redaktion: 2:3 nach 2:0 gegen Feucht) haben wir es heute erzwungen, dass es noch anders herum gelaufen ist.“

Rühl gefiel zweierlei: Erstens, wie seine Mannschaft das „aus dem Nichts“ gefallene 0:1 (Shaban Rugovaj) durch eine von ihm als „toll“ benotete Moral weggesteckt habe.

Zweitens zog er vor den insgesamt fünf Einwechselspielern den imaginären Hut, wie schnell und damit wie gut sie sich in die Mannschaft eingefügt hätten.