Eisbären Regensburg
Der Eisbären-Endspurt kommt zu spät

Gegen Tabellenführer Weiden geht auch der vierte Saisonvergleich verloren. Vom Puck getroffener Stürmer macht Sorgen.

11.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:11 Uhr
So sehr sich die Eisbären auch mühten (hierKorbinian Schütz/Mitte), es reichte gegen Weiden nicht. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

999 Augenzeugen in der Donau-Arena erlebten ein Topspiel. Am Ende unterlagen die Eisbären des EV Regensburg in der Eishockey-Oberliga Süd dem Tabellenführer Blue Devils Weiden mit 2:3 (0:2, 0:1, 2:0), scheiterten aber vornehmlich an der Chancenverwertung. Im Auswärtsspiel in Memmingen am Sonntag (18 Uhr) gilt es daran zu arbeiten.

Die Hoffnung von Trainer Max Kaltenhauser hatte sich bestätigt: Mit Verteidiger Korbinian Schütz und Stürmer Lukas Heger kehrten im Vergleich zum 5:2 vom Mittwoch gegen Füssen zwei zusätzliche Spieler nach der Corona-Pause aus dem Hinführungsprogramm zu Trainings- und Spielbetrieb zurück. Die Befürchtung Kaltenhausers bestätigte sich allerdings auch, weil Angreifer Marvin Schmid angeschlagen passen musste.

Buchwieser bleibt in Weiden

Bei Weiden, das am Spieltag die Vertragsverlängerung von Trainer Sebastian Buchwieser für drei Jahre verkündet hatte, feierte der Lette Edgars Homjakovs sein Comeback, der sein letztes Spiel am 12. Dezember bestritten hatte. Die Eisbären begannen sichtbar geordneter als noch am Mittwoch und bestimmten lange im ersten Drittel das Spiel. Allerdings verpassten sie es, aus ihrer Überlegenheit auch Kapital zu schlagen. Bei einer Musterkombination über Lars Schiller und Tomas Schwamberger, der Andrew Schembri bedienen wollte, aber auch selbst hätte schießen können (7.). Oder bei den beiden Überzahl-Gelegenheiten des ersten Drittels, als die Chancen zwar wunderbar herausgespielt wurden, aber Peter Flache oder Nikola Gajovsky über die Scheibe schlugen (8.).

Und so kam es, wie es in solchen Fällen öfter kommt und bei der individuellen Klasse eines Gegners wie Weiden naheliegt: Mit ihrer ersten Topchance kamen die Gäste aus der Nord-Oberpfalz zum 1:0. Philipp Sauer traf bei angezeigter Strafe (15:44). Und keine zwei Minuten später erzielte Dominik Müller auch noch schön herausgespielt das 2:0 (17:39) – der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.

Zwei der drei bisherigen Saisonvergleiche lehrten aber, dass klare Führungen wenig zu sagen haben. In Weiden glichen die Eisbären ein 0:4 aus und verloren erst nach Penaltyschießen. Zuhause war ein Eisbären-3:0 in eine 3:6-Niederlage gemündet. Und die Hausherren versuchten sich an einem Comeback dieser Art. Lars Schiller traf die Latte (22.), Richard Divis zielte knapp vorbei (24.) und Christoph Schmidt und Peter Flache vergaben aussichtsreichst kurz hintereinander (35.): Das Spiel verlief ganz nach dem Muster des ersten Durchgangs. Homjakovs (an Holmgren/32.) und Dominik Piskor (37.), eine der jüngsten Verpflichtungen, verfehlten das Ziel zwar noch, aber nach brillanter Homjakovs-Vorarbeit erzielte Joey Luknowsky das 3:0 ins leere Tor.

Die Eisbären-Chancen waren da

Die Scheibe über die Linie zu bringen, war im Schlussabschnitt mehr denn je die Eisbären-Aufgabe. Gajovsky (44.) oder Erik Keresztury hatten die Chancen – und ließen sie wieder liegen! So tickte die Uhr unaufhörlich Richtung vierte Niederlage im vierten Saisonduell mit Weiden.

Die Eisbären mühten sich in dem sehr ansehnlichen Spiel mit wenig Unterbrechungen weiter, zum Beispiel durch Schütz (47.). Aber alle Gelegenheiten verstrichen, auch ein Überzahlspiel (49.). Als Christoph Schmidt unglücklich vom Puck im Nacken getroffen wurde, wurde es still im Stadion. Der 20-Jährige musste nach minutenlanger Unterbrechung auf der Trage unter aufmunterndem Applaus vom Eis gebracht werden (51:26). Dann traf Richard Divis (54:04), 56 Sekunden später sorgte Andrew Schembris Treffer für neuen Glauben und Begeisterung. Doch auch bei sechs gegen vier und ohne Torwart gelang der Ausgleich nicht mehr.

Statistik: Regensburg – Weiden 2:3 (0:2, 0:1, 2:0)

Eisbären Regensburg: Holmgren – Gulda, Heider; Tippmann, Bühler; Schiller, Schütz – Gajovsky, Plihal, Divis; Schmidt, Keresztury, Heger; Flache, Schwamberger, Schembri; Stöhr1. EV Weiden: Hübl – Schusser, Herbst; Müller, Schreyer; Schmidt – Siller, Rubes, Heinisch; Luknowsky, Homjakovs, Hartl; Piskor, Thielsch, Palka; Lindmeier, HeatleyTore: 0:1 (15:44) Siller (Heinisch-Müller), 0:2 (17:39) Müller (Rubes-Schusser), 0:3 (37:57) Luknowsky (Homjakovs-Hartl), 2:3 (55:00) Schembri (Schiller-Schütz)Schiedsrichter: Stephan Bauer. – Zuschauer: 999. – Strafminuten: Regensburg 2 – Weiden 8