Handball
Der Rückraum als Prunkstück

Im zweiten Bayernliga-Jahr wollen die Regensburg Adler unter die ersten sechs. Neuzugänge sollen dazu ihren Beitrag leisten.

12.09.2019 | Stand 16.09.2023, 5:27 Uhr
Gerd Winkler

Das Team hinter dem Team plus Neuzugänge: Medien-Beauftragter Uwe Ripl, Marvin Wunder, Hallensprecher Udo Litz, Physio Miriam Schwägerl, Stephan Klenk, Steffan Meyer, Konstantin Singwald, Tobias Stoiber, sportlicher Leiter Simon Dillinger, GmbH-Chef Hermann Reiss, Marketing-Beauftragter Günter Dillig (von links). Es fehlen die Neuen Jakub Šíra und Cosmin Libert. Foto: Patrick Reinig

Im Frühjahr haben die Funktionäre der Regensburg Adler mit sieben vielversprechenden Neuzugängen den Kaderfür das zweite Jahr in der Handball-Bayernligahochgerüstet. Trainer Kai-Uwe Pekrul hat vor allem für den Rückraum die Spielertypen dazu bekommen, die nach dem Aufstieg im Premierenjahr so schmerzlich vermisst wurden. Während in der oberen Tabellenhälfte die Konkurrenz das Herzstück mit Distanzwerfern und Linkshändern bestückt hatte, mussten sich die Adler mit einer unkonventionellen Spielweise in den 26 Partien durchhangeln.

Bis auf die Torhüterposition sind für die anderen Mannschaftsteile Spieler dazugekommen: allein für den Rückraum ein Quartett. Auf Rückraum Mitte ist der aktuelle irische Nationalspieler Steffan Meyer (1,76 Meter groß, 83 Kilo schwer) zuhause. Der 26-Jährige war ein Leistungsträger bei Drittliga-Absteiger respektive dem künftigen Liga-Kollegen TV Erlangen-Bruck. Ebenfalls für die Spielgestaltung wurde der Rumäne Cosmin Libert (1,87, 88) unter Vertrag genommen. Der 35-Jährige kommt vom Landesligisten TSV Bad Saulgau.

Für den linken Rückraum gelang es, den 25-jährigen Konstantin Singwald (1,98, 105) vom künftigen Drittligisten HSC Bad Neustadt an die Donau zu lotsen „Konstantin haben wir gesagt, dass wir mehr Themen zu bieten haben als nur den Handball“, berichtet der sportliche Leiter Simon Dillinger vom Köder für Singwald: „Das Gesamtpaket hat für ihn einfach gepasst. Die Beendigung des Studiums und eine berufliche Perspektive.“

Kreisläufer als Königstransfer

Indes ist mit Halbrechts Stephan Klenk (1,98, 90) ein Rückkehrer wieder am Ball. Studiumsbedingt war der 21-jährige Linkshänder zwei Jahre in Bayreuth und trug dort das Trikot des Bayernliga-Rivalen HaSpo. Ein zweiter neuer Linkshänder ist Marvin Wunder (1,74, 74). Der 26-jährige Rechtsaußen spielte zuletzt für das Drittliga-Team des Bundesligisten HC Erlangen.

Unterbau:
Die zweite Mannschaft der SG spielt in der BOL, los geht es am 29. September in Auerbach.

Auf dem linken Flügel verstärkt Tobias Stoiber (1,74, 74) die Adler. Der 26-Jährige lief bis zum Frühjahr für den Süd-Landesligisten TSV Ismaning auf. Zweifellos der Königstransfer ist Kreisläufer Jakub Šíra (1,95, 90). Der 30-jährige Tscheche kommt vom amtierenden Meister Talent Pilsen. Zuvor wurde der ehemalige Junioren-Nationalspieler mit dem HC Zubrí viermal Vizemeister. Eingefädelt hat das Husarenstück Adler-Cotrainer Veselý Zbynêk, der von Haus aus eine Verbindung zu Jakub pflegte. „Beruflich bedingt kann Šíra nicht mehr acht Trainingseinheiten unter der Woche bestreiten“, erklärt Dillinger die Hintergründe. Ein gewichtiges Argument sei ein ihm zur Verfügung gestelltes Auto, verrät Dillinger und freut sich über den Ertrag für den Aufwand im Vorfeld: „Wir sind dreimal zu Šíra nach Tschechien gefahren. Da hat er gesehen, dass wir ein großes Interesse an ihm haben.“

Die Adler beklagen aber zwei schwerwiegende Abgänge. Vor gut einer Woche bekam Vollblut-Handballer Marcel Elgeti die Zusage für einen Studienplatz in Stuttgart. Der 25-Jährige war in der vorigen Saison eine Art Lebensversicherung für die Adler. Wenn es sein musste, mogelte sich der Halblinks auf den rechten Flügel durch, um dort mit verblüffender Wurftechnik einzunetzen. Obwohl der gebürtige Mettener verletzungsbedingt nur 21 Partien bestritt, landete er mit 144 Treffern auf Rang drei der Liga-Torschützenliste.

Die Liga ist stärker geworden

Glück im Unglück für die Adler: Das Szenario, künftig ohne den Schlüsselspieler auflaufen zu müssen, ist kein neues. Denn aufgrund eines hartnäckigen Blutergusses, passiert im letzten Saisonspiel im Mai in Landshut, konnte Elgeti in der Vorbereitung nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Zudem tritt Florian Uhl in Heilbronn sein Studium an.

„Ich hoffe, dass sich Florian dort einen höherklassigen Verein sucht, um mit einem Flow zu uns zurückzukehren“, sagt Simon Dillinger. In Sachen Saisonziel hält sich der sportliche Leiter nach Platz sieben in der Aufstiegssaison zurück: „Mein Eindruck ist, dass die Bayernliga deutlich stärker geworden ist.“ Aus der dritten Liga kommen Coburg II und Erlangen-Bruck hinzu. Zudem hat Dillinger die Aufsteiger SV Anzing und TG Heidingsfeld auf dem Zettel. „Wir wollen eine stabile Saison spielen. Unser Ziel sind die ersten sechs. Unter die ersten drei ist vermessen“, sagt Dillinger.

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