Jahresversammlung
Die Caritas Sozialstation in Neumarkt hat eine neue Führung

22.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:49 Uhr
Der neue Vorsitzende Karl Heinz Ferstl (Mitte, 5. von links) mit der neuen Vorstandschaft der Caritas-Sozialstation −Foto: Doris Körber

Die Caritas Sozialstation hat eine neue Spitze: Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins wurde Karl Heinz Ferstl zum neuen Vorsitzenden gewählt. Wendelin Kiefer, der zwölf Jahre lang das Amt innehatte, stellte sich aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl.

Geschäftsführer Josef Bogner würdigte Kiefer s Engagement und bedankte sich für die angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Sozialstation habe sich in seiner Amtszeit hervorragend entwickelt. „Er ist und war ein stets väterlicher Unterstützer und Ratgeber.“ Kiefer war seit 1995 Mitglied im Vorstand und will auch künftig als Beisitzer die Station weiter ehrenamtlich unterstützen. Träger der Caritas Sozialstation sind die Krankenpflegevereine und Kirchenstiftungen.

Massive Kostensteigerung

Das Jahr 2021 hat vor allem durch die Corona-Maßnahmen besondere Herausforderungen mit sich gebracht: Diese hätten dem Personal viel Zeit und Anstrengungen gekostet, sagte Bogner in seinem Rückblick. Er er wähnte auch den Neubau der Sozialstation samt dem Umzug in die Friedenstraße 23. Zudem habe am 1. Mai 2021 der Servicedienst in den neu gebauten Wohnungen der „Klostergärten“ begonnen. 62 Wohnungen werden von der Sozialstation betreut.

Die Corona-Maßnahmen hätten sich auch massiv finanziell bemerkbar gemacht, sagte Bogner. Insbesondere bei den beiden teilstationären Tagespflegen. Diese Kosten habe jedoch der Pflegeschutzschirm der Bundesregierung kompensiert.

Pflegedienstleiterin Erna Port wartete mit beeindruckenden zahlen auf: So haben die Mitarbeiter 40111 Portionen „Essen auf Rädern“ verteilt. Die Mitarbeiter dieses Angebots sowie der ambulanten Pflege haben mit ihren 64 Dienstfahrzeugen – inzwischen sind auch sechs Elektrofahrzeuge darunter – 911420 Kilometer zurückgelegt.

Die Mitarbeiterzahl sei zwar wieder über die 200er-Grenze gestiegen, sagte Port. Aber umgerechnet in Vollzeitstellen sei die Beschäftigung leicht zurückgegangen. Nach wie vor gestalte sich die Gewinnung von Personal in der Pflege schwierig.

„Ehrenamt ist mir seit eh und je ein ganz persönliches Anliegen“, sagte der neue Vorsitzende Karl Heinz Ferstl. Seine langjährigen beruflichen Erfahrungen als früherer Bahnhofsmanager bei den Bahnhofsmissionen wie auch als Vorsitzender des Krankenpflegevereins der Hofkirche hätten ihn darin bekräftigt, sich für die Arbeit der Caritas Sozialstation als Vereinsvorsitzender zur Verfügung zu stellen.

Aufgaben gemeinsam lösen

Eine Caritas Sozialstation als verlässliche Pflegeeinrichtung mit breitem Leistungsspektrum vor Ort zu haben, sei keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Segen, sagte Ferstl in seiner Antrittsrede. Und die Wertschätzung dem Pflegepersonal gegenüber könne nicht erst einsetzen, wenn die Not am größten ist, so wie es sich in der Coronakrise gezeigt habe.

„Alle dort Beschäftigten leisten tagein tagaus wertvollen Dienst an Mitmenschen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind.“Gerade deshalb sei es so wichtig, die Herausforderungen zu unterstützen: deutlich steigende Kosten, schwierige Personalsituation, finanziell ungenügende Fallpauschalen bei Schwerstpflegebedürftigen und vieles mehr. Das Vorstandsteam und die Geschäftsführung zögen dafür in die gleiche Richtung.