Impfung und Krankheitszeichen
Die Johanniter in Ostbayern geben Tipps zum Schutz vor Zecken

16.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:38 Uhr
Ab acht Grad werden die kleinen Blutsauger aktiv. −Foto: Baumann

Mit den steigenden Temperaturen im Frühling kommen auch Zecken zurück. Denn bereits ab Temperaturen von acht Grad werden die kleinen Blutsauger aktiv.



Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Gelenk- und Muskelentzündung Lyme-Borreliose, die Zecken mit sich bringen, können sehr gefährlich werden. Doch was kann man unternehmen, um solche Krankheiten zu vermeiden? Die Johanniter in Ostbayern geben Tipps.

1) Zeckenbisse durch lange Kleidung vermeiden

Anders als viele Menschen glauben, lassen sich Zecken nicht von Bäumen fallen, sondern werden abgestreift oder klettern auf Menschen oder Tiere. Zum Schutz vor den Zecken bei Spaziergängen durch den Wald oder hohes Gras hilft lange Kleidung. Diese verhindert, dass die Zecke zur Haut kommt. Außerdem sollte man sich nach einem Spaziergang immer gründlich nach den kleinen Krabbeltieren absuchen.

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2) Was tun, wenn man doch eine Zecke entdeckt?

Sollte eine Zecke sich doch festgebissen haben, ist es wichtig, sie so schnell wie möglich zu entfernen, um das Risiko einer Erkrankung an Borreliose zu minimieren. Die Erreger sitzen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere und gelangen zwölf bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde. Idealerweise hebelt man die ungebetenen Gäste mit einer Pinzette oder mit einer speziellen Zeckenkarte nahe an der Haut heraus. Das Entfernen mit Klebstoff, Öl oder anderen Haushaltsmitteln steigert nach Angaben der Johanniter das Risiko einer Infektion, da die Zecke dadurch erstickt und im Todeskampf noch mehr Erreger absondert.

3) Die Krankheitsanzeichen erkennen

Oft bildet sich ein rötlicher Kreis um den Zeckenbiss, welcher langsam immer größer wird. Wer diesen roten Kreis bemerkt, sollte schnellstens einen Arzt aufsuchen. Auch bei grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen oder geschwollenen Lymphknoten sollte man sich an einen Arzt wenden.

4) Krankheit FSME: Schutz durch Impfung

Der wirksamste Schutz gegen die von Zecken übertragbare Krankheit FSME ist laut Johanniter eine Impfung. Die schnelle Entfernung der Zecke könne zwar vor Borreliose schützen, aber nicht vor FSME. Betroffene leiden unter einer fieberhaften Erkrankung, bei der es zu einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten kommen kann. Damit ein völliger Impfschutz besteht, braucht es drei Impfungen. Die zweite Impfung erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten. Etwa zwei Wochen danach besteht für einige Monate der Schutz. Um die Immunisierung abzuschließen, ist eine dritte Impfung nach neun bis zwölf Monaten nötig. Der Schutz besteht für mindestens drei Jahre.