Führungswechsel
Die Messlatte für den Neuen liegt hoch

Debeka-Geschäftsstellenleiter Oskar Grandl geht in den Ruhestand. Er hat 20000 Neumarkter für den Versicherer gewonnen.

29.04.2011 | Stand 29.04.2011, 9:21 Uhr

Der April war für den Neumarkter Oskar Grandl ein Monat großer Ereignisse: Erst der 65. Geburtstag, dann der 40. Hochzeitstag mit Frau Monika. Gestern musste er allerdings ein trauriges Ereignis hinter sich bringen – seine Verabschiedung. Er geht nach 36 Jahren beim Versicherer Debeka in Ruhestand. Zuletzt war er als Geschäftsstellenleiter in der Amberger Straße in Neumarkt tätig und hinterlässt seinem Nachfolger Stephan Skrzypczak eine Geschäftsstelle (GS) mit 20 Außendienst-, vier Innendienstmitarbeitern und acht Lehrlingen – sie war 1995 neu errichtet worden.

Die Messlatte für den Neuen liege sehr hoch, wie Landesgeschäftsstellenleiter Walfried Lebert gestern betonte. Denn seit dem Jahr 2008 – damals wurde die Neumarkter GS aufgeteilt und Amberg bekam einen eigenen Standort – habe Grandl es mit seinem Team geschafft, das Bauspar-Ergebnis der GS Neumarkt zu verdreifachen. Uwe Laue – der Vorstandsvorsitzende der Debeka war aus Koblenz angereist – gratulierte dem 65-Jährigen und seinem Team zur Bauspar-WM 2010, bei der die Neumarkter bundesweit den ersten Platz belegt hatten – mit einer Zielerfüllung von 193 Prozent.

Über alle Sparten hinweg habe Grandl die Beitragseinnahmen der Debeka seit 2008 um insgesamt 15,29 Prozent gesteigert, führte Lebert weiter aus. „Sie verabschieden sich mit einem Jahresendergebnis 2010 von 91,10 Prozent durchschnittlicher Zielerfüllung – und damit in der ersten Bundesliga“, sagte er. Fast 20000 Neumarkter habe Grandl in seiner Zeit als Geschäftsstellenleiter in der Großen Kreisstadt für die Debeka gewonnen. Das sind 6,6 Prozent der Bevölkerung im Einzugsgebiet der Geschäftsstelle.

Nachdenklich wurde Grandl, als er seinen mehr als 30 Mitarbeitern und Gästen aus anderen Geschäftsstellen Nordbayerns von besonderen Begegnungen in seiner 36-jährigen Zugehörigkeit zur Debeka erzählte. Ein gewisser Ernst Willi Messerschmid zum Beispiel habe ihn nach einer Lebensversicherung gefragt.

„Zahlt die Debeka auch, wenn ich ins Weltall fliege und nicht mehr zurückkomme?“, wollte er wissen. Grandl habe das damals für einen Scherz gehalten – bis er erfuhr, dass Messerschmid tatsächlich einer der ersten europäischen Astronauten im All gewesen sei. „Aus der Lebensversicherung ist nichts geworden. Aber das Geld, das er als Astronaut verdient hat, hat er in einen Bausparer gesteckt“, sagte Grandl.

Nachfolger Stephan Skrzypczak sagte, er werde sein Augenmerk in Zukunft vor allem auf die Personalentwicklung der GS legen. In den kommenden fünf Jahren will er rund 15 neue Arbeitsplätze schaffen und vor allem Grandls hohe Ausbildungsquote beibehalten. Zwei bis drei Lehrlinge hatte Grandl in seiner Zeit in Neumarkt jährlich ausgebildet.