Regensburg
Eine Ärztin für Puppen und Plüschtiere

Am Freitag und Samstag veranstaltete die Puppendoktorin „Dr. med. pup.“ Ute Geier gemeinsam mit ihrem Mann Günther Geier eine Spendenaktion im Hotel Münchner Hof.

28.12.2018 | Stand 16.09.2023, 5:48 Uhr

Sammlerin Thea Robold (li.) und Puppendoktorin Ute Geier Foto: Mages

Das Paar ist seit 30 Jahren als Puppendoktoren aktiv und unternahm schon zahlreiche Spendensammlungen. „Ich habe mich Anfang des Jahres zur Ruhe gesetzt, und meine Frau hat meine Arbeit glücklicherweise übernommen. Sie war ja vorher schon immer als ,Assistenzärztin‘ dabei. Bei unseren Spendenaktionen haben wir schon für krebskranke Kinder in Jena, die Aktion Sorgenkind und für ein Herz für Kinder gesammelt. Für letztere haben wir sogar 21000 Euro an Spenden zusammenbekommen“, gab Günther Geier Auskunft.

Innerhalb ihrer Aktionen bieten sie Reparaturen und Schätzungen von Puppen und Plüschtieren an. Den Preis der Reparatur, den sie von ihren Kunden einnehmen, spenden sie anschließend an wohltätige Organisationen, die Kinder unterstützen.

Bei ihren ärztlichen Aktivitäten legen die beiden sehr viel Sorgfalt gegenüber den zu ihnen gebrachten Puppen und Kuscheltiere an den Tag. „Meistens kommen Erwachsene zu uns, die sich mit der Reparatur ihrer Puppen alte Kindheitserinnerungen erhalten möchten. Kinder haben aber Priorität. Für sie planen wir extra etwas mehr Zeit ein, denn manche können ohne ihr Kuscheltier nicht einschlafen. Da muss unsere Reparatur dann schnell gehen“, erklärte Ute Geier. „Als Werkzeug benutzen wir eigentlich alles, was auch ein echter Chirurg bei einer Operation benötigt, also z.B. Zangen, Sägen und Skalpelle“, erzählt sie lachend.

Gerade bei ihren kleinen Kunden verläuft die Reparatur wie ein Besuch beim Arzt: „Gerade Kinder geben ihre Puppen und Kuscheltiere ungern aus der Hand, da sie natürlich erstmal Angst davor haben, sie uns anzuvertrauen. Daher machen wir eine richtige Untersuchung mit den Kindern, z.B. mit einem Stethoskop, ganz so wie sie es auch vom Kinderarzt kennen.“ Hauptsächlich kommen aber Erwachsene, viele von ihnen sind leidenschaftliche Sammler.

So auch Thea Robold, die am Freitagmorgen mit zwei Porzellan-Gliederpuppen zum Puppendoktor kam: „Ich habe heute zwei Schätze meiner Sammlung mitgebracht, die dringend eine Auffrischung benötigen“. Mit geschultem Blick erkannte Ute Geier sofort, was den beiden Puppen fehlt. „Der Gummi hat über die Jahre stark nachgelassen, aber das können wir schnell beheben.“ Und so kann Thea Robold ihre beiden Puppen direkt am nächsten Tag abholen. Die Seniorin hat mittlerweile eine große Puppensammlung, die sie pfleglich behandelt: „Ich habe ca. 60 Puppen und mir dafür sogar einen eigenen Puppenschrank anfertigen lassen. Ich liebe Puppen einfach!“, freute sich die Sammlerin. Neben Puppen repariert das Ehepaar Geier aber auch Plüschtiere.

„Manchmal ist das sogar schwieriger, weil nach vielem Kuscheln meistens nicht mehr erkennbar ist, welches Tier es ursprünglich einmal war. Aber auch da kann man etwas tun, wobei das natürlich mehr Zeit benötigt“, erklärte Ute Geier.