Musik
Eine hübsche Entdeckungsreise

Die Kammerkonzertreihe des Philharmonischen Orchesters Regensburg wurde mit üppigen Klängen fortgesetzt.

04.07.2016 | Stand 16.09.2023, 6:51 Uhr
Gerhard Dietel Dr.Dr.

Luftige Tongirlanden: Flötistin Mathilde Leleu spielte beim Kammerkonzert des Theaters Regensburg. Foto: Theater Regensburg

Musikfreunde mit offenen Ohren für Unbekanntes werden in der Kammerkonzert-Reihe des Philharmonischen Orchesters immer wieder auf reizvolle Raritäten stossen. So auch diesmal, als am Sonntagabend zu Beginn im Foyer des Neuhaussaals Albert Roussels Trio op. 40 zu hören war, in der aparten Instrumentenkombination von Flöte (Mathilde Leleu), Viola (Yasuhito Yamanaka) und Violoncello (Tomasz Skweres).

In den Vordergrund stellte der Komponist den Flötenpart, der Mathilde Leleu Gelegenheit gab, in klarer Phrasierung allerhand luftige Tongirlanden zu winden.

Eine weitere hübsche musikalische Entdeckung folgte mit Franz Lachners Bläserquintett in F-Dur, ausgeführt abermals von Mathilde Leleu (Flöte) sowie von Anne Dufresne (Oboe), Susanne Strelow (Klarinette), Claudia Burwitz (Fagott) und Deborah Brehm (Horn). Mit feierlichen langsamen Klängen eröffnen die fünf Musizierenden ihre Interpretation, bevor sie in das keck beginnende Allegro überleiten und diesem ein überraschend dämonisch getöntes Moll-Scherzo folgen ließen. Wer von dem Schubert-Freund Lachner musikalische Schubert-Anklänge erwartete, wurde in diesem Quintett wenig fündig. Eher ist es die Opernsprache Carl Maria von Webers, die einmal im Kopfsatz auftaucht, oder die Rossinis, welche im quirligen Finale anklingt.

Nach diesen beiden Neubegegnungen fand an diesem Konzertabend auch ein populäres Meisterwerk der Kammermusik seinen Platz. Mit Antonin Dvoráks A-Dur-Klavierquintett op. 81 krönten Brunhild Haida und Ulrich Gieseke (Violinen), Caroline Dieluweit (Viola), Wolfgang Nüßlein (Violoncello) sowie Christine Lindermeier (Klavier) die Vortragsfolge. Behaglich und breit entfalteten sie das strömende Melos im „Allegro ma non troppo“, setzen dem aber immer wieder aufgewühlte Passagen entgegen, in denen das Ensemble einen üppigen, geradezu orchestralen Vollklang entwickelt.

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