Verkehr
Weißmarter-Gefahrenkurve wird entschärft

Eine Unfallkommission beschließt Maßnahmen, um künftig Motorradunfälle am Weißmarter Berg bei Neumarkt zu reduzieren.

04.07.2016 | Stand 16.09.2023, 6:51 Uhr
Bettina Griesbeck
Feuerwehr, Polizei und Notarzt sollen in Zukunft in der Weißmarterkurve weniger zu tun haben – dank einer neuen Tempobegrenzung und weiteren Richtungstafeln. Diese wurden noch am Montag aufgestellt. −Foto: Röhrl

Insgesamt gab es im Bereich der Weißmarterkurve 14 Motorradunfälle seit 2015 – auf diese traurige Bilanz blickt der Verkehrsexperte der Polizeiinspektion Neumarkt, Richard Löhner, zurück. „Bei neun davon wurden Personen verletzt, ein Fahrer ist gestorben.“ Es sei Zeit geworden, dass sich dort etwas ändert, sagt Löhner. Aufgrund der Häufung von Unfällen habe sich in der vergangenen Woche eine Unfallkommission aus Mitarbeitern der Straßenverkehrsbehörden, der Polizei und des Staatlichen Bauamtes Regensburg die Gefahrenstrecke angesehen. Dann fiel am Dienstag eine schnelle Entscheidung, in der Kurve zusätzliche Markierungen anzubringen und die Geschwindigkeit zu reduzieren. „Am Donnerstag wurden die Schilder bereits installiert.“

Mehr Schutz im Kurvenbereich

Die ehemalige Bundesstraße 8 – jetzt Staatsstraße 2660 – zwischen Neumarkt und Deining ist im Bereich des Weißmarter Berges in den vergangenen Jahren ausgebaut worden. Dabei wurden die Fahrbahn verbreitert und die Sichtverhältnisse verbessert. Auch nach dem Ausbau ist die Strecke kurvig. Die Kurven wurden mit rot/weißen Richtungstafeln beschildert und die Schutzplanken mit einem Unterfahrschutz ausgerüstet, derzwar Unfälle von Motorradfahrernnicht verhindert, aber die Schwere der Unfallfolgen erheblich reduziert.

Seit den Baumaßnahmen gingen zwar die Autounfälle zurück, die Motorradunfälle stiegen aber an. Grund sei wohl die nicht angepasste Geschwindigkeit, sagt Josef Gilch vom Staatlichen Bauamt Regensburg. Aus diesem Grund seien auf der kurvigen Strecke der Weißmarterkurve zu den rot/weißen Richtungstafeln zusätzlich rot/gelbe angebracht worden.

Polizei will mehr kontrollieren

Ebenso sei im gesamten Streckenabschnitt des Weißmarter Berges von Neumarkt – Einmündung Ingolstädter Straße – bis zum Gewerbegebiet bei Tauernfeld die Höchstgeschwindigkeit durchgängig auf 70 Kilometer pro Stunde beschränkt worden. „Im Bereich der unfallträchtigen Weißmarterkurve darf man sogar nur noch 50 Kilometer pro Stunde fahren“, sagt Löhner. Die Polizei werde die Geschwindigkeitsbeschränkung verstärkt überwachen. Am vergangenen Freitag sei die erste Messung gelaufen. „Es gab Verwarnungen und Anzeigen – Höchstgeschwindigkeit war 76 Kilometer pro Stunde im 50er Bereich.“

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Manfred Schreiner von der Kreisverkehrswacht Neumarkt hatte bereits vor der Kommissionim Gespräch mit unserer Zeitung den Vorschlag gemacht, in der Weißmarterkurve die Geschwindigkeit zu reduzieren. „Ich finde es gut, dass nun dort schon die Schilder stehen, aber leider trifft es meistens die Unbelehrbaren.“ Seiner Meinung nach könnte die Polizei noch mehr und strenger kontrollieren.

Für den Fall, dass die Unfallzahlen trotzdem nicht zurückgehen, habe die Kommission auch über bauliche Veränderungen oder beispielsweise Rüttelstreifen wie im Staufer Kreisverkehr gesprochen. „Aber wir hoffen, dass die Begrenzung etwas bringt – und wir hoffen auf die Vernunft derMotorradfahrer“, sagt Löhner.

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