Wahlwerbung
Eine Stimme fürs Bier der Oberpfalz

Sarah Jäger will die 11. Bayerische Bierkönigin werden. Bei ihrem Besuch in Neumarkt warb sie um Online-Stimmen.

09.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:05 Uhr
Josef Wittmann
Der stellvertretende Neumarkter Landrat Günter Müller begrüßt Sarah Jäger im Sudhaus der Glossner Brauerei mit Spezialitäten. −Foto: Josef Wittmann/Josef Wittmann

Sarah Jäger will am20. Mai die erste bayerische Bierkönigin aus der Oberpfalz werden. Der stellvertretende Landrat Günter Müller – im Hauptberuf Prokurist bei der Brauerei Glossner – lud die Schwandorferin am Freitag nach Neumarkt ein. Müller hofft, dass Jäger gewinnt, denn „Neumarkt ist besonders von familiengeführten Brauereien geprägt. Und die bayerische Bierkönigin verkörpert den Stellenwert der regionalen Biere und verweist auf die wirtschaftliche Bedeutung der bayerischen Brauereien.“

Zu Besuch in Neumarkt

Erst machte die Kandidatin bei Landrat Willibald Gailler ihre Aufwartung. Dann folgte ein kleiner Empfang bei Oberbürgermeister Thomas Thumann, bevor sie das Sudhaus und die Anlagen des Glossnerbräus besichtigte. „Die Leidenschaft für das Bier habe ich schon immer“, sagt Sarah Jäger, die in der Gastronomie aufgewachsen ist.

Um Bierkönigin zu werden, muss sie alles über das Bierbrauen wissen. Denn die Bayerische Bierkönigin ist auch der oberste Biersommelier im Freistaat. Sie selbst trinkt am liebsten „ein Helles, weil das zu allem gut passt“, verrät die 31-jährige Assistentin der Geschäftsleitung in der Schlossbrauerei Naabeck.

Am Wahlabend wird sie online ein Bier präsentieren. Wegen der Pandemie passiert das nicht wie sonst bei einer großen Saalabstimmung vor den Brauern im Hofbräuhaus. „Die neue Bayerische Bierkönigin wird auf ihrer Couch sitzen – ohne Krönchen“ schmunzelt Sarah.

Ein entscheidendes Drittel des Ergebnisses machen aber die Stimmen der Onlineabstimmung aus. An der kann jeder Bayer teilnehmen, der dazu Lust und eine E-Mail-Adresse hat.

Abstimmung:
Mit Sarah Jäger versucht eine Oberpfälzerin, den Thron zu erklimmen. Dazu ist sie derzeit in der Oberpfalz auf Stimmenfang unterwegs. Das Voting läuft bis 12. Mai: www.bayerisches-bier.de/bayerische-bierkoenigin/online-voting

„Als Bierkönigin ist man Repräsentantin des Bayerischen Brauerbundes im In- und Ausland. Die aktuelle Bierkönigin hatte Termine in Namibia und Amerika, denn unser bayerisches Bier ist einzigartig und steht in der ganzen Welt für Bayern“, erklärt die Bewerberin. Es sei jetzt noch wichtiger, dass man unser bayerisches Bier repräsentiert. Denn die kleinen Brauereien kämpfen ums Überleben.

Günter Müller ergänzt: „An jeder Arbeitsstelle einer Brauerei hängen sieben weitere bei den Zulieferern. Deshalb haben die einheimischen Brauereien mit ihrer langen Brautradition einen großen wirtschaftlichen Stellenwert.“ Manche Brauerei hänge eher am Tropf des Handels, aber „wir haben 30 Prozent Gastronomieanteil und der fällt heute zum großen Teil aus“. Müller hofft, dass „die Wirte, unsere Herzkundschaft, bald wieder tätig werden können“. „Es wird auch viele Wirte geben, die nicht mehr aufsperren können“, befürchtet Sarah Jäger. „Wenn man sechs Monate kein Geld verdient, hat jeder zu kämpfen“.

So geht es der Glossnerbrauerei

Auch die Glossnerbrauerei hat im Lockdown kurz gearbeitet. „Unsere Strategie ist, dass wir auch nach Corona den regionalen Biermarkt nach wie vor gut versorgen“, sagt der Brauer. Mit regionalen Rohstoffen und dem eigenen Mineralwasser sei der Familienbetrieb in der Region verwurzelt. „Das Wichtigste ist, dass wir den Betrieb und die 85 Arbeitsplätze in die nächste Generation weiter führen“, sagt Günter Müller.