Bildung
Eine Zeitkapsel bleibt zurück

Trotz schwierigen Umstände durch die Corona-Pandemie erzielen die Abschlussklassen der Realschule herausragende Ergebnisse.

29.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:31 Uhr
Martin Schönhuber
Die Schüler der Klasse 10a freuten sich über ihre Abschlusszeugnisse. −Foto: M. Schönhuber

Es war eine besondere Abschlussfeier, die die staatliche Realschule Bad Kötzting heuer organisieren musste. Nicht nur, dass wegen der Hygienebedingungen die Teilnehmerzahl beschränkt war; auch die Leistungen der drei Abschlussklassen waren herausragend, wie sich Realschuldirektorin Sabine Schmid freute.

Um der begrenzten Teilnehmerzahl Rechnung zu tragen, wurde die Abschlussfeier dreigeteilt und für jede Klasse hintereinander durchgeführt Die Musikgruppe „trat“ digital auf und auch die Grußworte der Elternbeiratsvorsitzenden Monika Holmeier und des Fördervereinsvorsitzenden Christian Fischl wurden digital vorgetragen. Nichtsdestotrotz fanden alle Reden und Darbietungen Zugang zu den Zuhörern und wurden mit viel Applaus bedacht.

Mit sehr guten Ergebnisse

Pfarrerin Kathrin Nagel und der Realschullehrer Hans-Peter Jobst sowie die Klassensprecherinnen durften ihre Gedanken zum Abschluss zwar persönlich vortragen, bei der Aufmerksamkeit und Akzeptanz der Zuhörer zeigte sich aber kein Unterschied. Geleitet und „moderiert“ wurde die Veranstaltung von Realschuldirektorin Sabine Schmid. Sie freute sich mit den Absolventen über den bestandenen Abschluss und die sehr guten Ergebnisse. Insbesondere in der Klasse 10 c haben 64 Prozent eine „1“ vor dem Komma – „ein Wahnsinnsergebnis“ nannte Sabine Schmid dies.

Für sie gäbe es zwei besondere Momente in einem Schuljahr – wenn die „Neuen“ kommen und wenn die „Alten“ gehen. Im September schaue sie immer in aufgeregte, manchmal auch ängstliche Gesichter von Gerade-noch-Grundschüler die gespannt in die nächsten sechs Jahre starten. Im Juli, wenn sie den Abschlussjahrgang verabschiede, schaue sie wieder in die aufgeregten und manchmal auch ängstlichen Gesichter von Gerade-noch-Realschüler, die gespannt ins Leben starten.

Aus einem Buch zum Erwachsenwerden – einen Comimg-of-Age-Roman von Benedict Wells – zitierte sie: „Life moves pretty fast. If you dont stop ans look around once in a while, you could miss it“. „Lebt Euer Leben und lasst es nicht einfach an euch vorbeiziehn! Seid euch dessen bewusst!“, übersetzte sie und gab dies „ihren“ Absolventen mit auf den Weg.

Erinnerungen gesammelt

Jede Klasse hätte eine „Zeitkapsel“ gepackt, die in der Schule gelagert werde. Darin hätten die Schüler Erinnerungen vom Einschulungstag bis zum heutigen Tag gesammelt. Freunde, Lehrer und Eltern verewigt. Auch Briefe an sich selbst fanden Eingang in die Kapsel. Hans-Peter Jobst und Kathrin Nagel fügten noch Schlüssel hinzu – Symbole für die verschiedensten „Türen“, die man im Laufe seines Lebens öffnen könne und müsse. Und sie wünschten allen, dass sie immer den richtigen Schlüssel zur passenden Tür fänden und diese verantwortungsvoll nutzten. Bei einem Klassentreffen in zehn, 20 oder sogar 25 Jahren werde diese Kapsel dann geöffnet. Dann könnten alle auf diesen Tag und die gesamte Schulzeit zurückschauen.

Ihre Wünsche an die Absolventen – „die unterschiedlichsten Dinge“ – trug Sabine Schmid in einem Auszug aus einem Poetry-Slam von Julia Engelmann vor. Darin geht es drum, im Leben was zu machen, auch wenns mal Fehler sind, seine Wünsche und Träume – soweit es geht – zu leben, Mut zu haben, Gutes zu säen, jetzt, da man jung und lebendig sei, zu leben und nicht zu träge, zu faul oder übervorsichtig zu sein. Einfach so zu leben, dass man im Alter mehr Geschichten zu erzählen habe, die man gerne erzähle, als Geschichten, die man lieber verschweige.

Die Klassensprecher erzählten Geschichten aus dem Schulalltag und über ihre Lehrer. Alle waren sich einig, das Beste aus den sechs Schuljahren – insbesondere aus den letzen beiden Corona-Jahren – gemacht zu haben.