„ESKA“ – Die Abkürzung steht für eS (wie Sebastian“) und Ka (wie Kerscher). DerChamerSebastian Kerscher, gelernter Gerichtsvollzieher und später Transportunternehmer, hat 1953 eine Firma mit diesem Namen gegründet: „ESKA Reifendienst“. Bis heute hat sich die Firma auf sieben Filialen in Bayern mit rund 130 Mitarbeitern ausgewachsen. Jetzt istESKAunter einem neuen noch viel größeren Dach: Kerscher-Sohn Lothar hat an die Vergölst GmbH verkauft, die wiederum zur Conti-Gruppe gehört.
„Seit 1. März 2014 ist ESKA in das Netzwerk derVergölstGmbH integriert.“ Dieser kurze Hinweis für Kunden steht auf der Internet-Seite der Chamer ESKA-Filiale an der Werner-von-Siemens-Straße in Janahof. Und weiter: „Ab dem 5. 3. 2014 können Sie hier online einen Termin vereinbaren.“
Die Tür zum ESKA-Büro in Janahof war am Dienstag zu. Ein Zettel hing draußen: „Am Faschingsdienstag, den 4. 3. 2014, bleibt unser Betrieb geschlossen. Was bedeutet der Hinweis zur „Integration ins Netzwerk der Vergölst GmbH“? Weder der ESKA-Chef Lothar Kerscher mit Sitz in München noch die Vergölst-Zentrale in Hannover waren gestern trotz mehrmaliger Versuche zu Stellungnahmen zu erreichen. Nach unseren Recherchen hat Lothar Kerscher den ESKA-Betrieb an die Vergölst GmbH verkauft. „Für Kunden läuft alles so weiter wie bisher“, haben wir gestern aus Firmen-Quellen gehört, die nicht genannt werden wollen. Der etablierte Reifendienstleister Vergölst werde das Leistungsangebot in gewohnter Weise fortführen. Auch das technische Fachpersonal soll angeblich gehalten werden.
Rund fünf bis zehn Beschäftigte in Cham sollen aber ihren Arbeitsplatz verlieren. Es handelt sich um Mitarbeiter der zentralen ESKA-Verwaltung, die bis heute immer noch am Gründungsort etabliert war. Ihre Arbeit soll jetzt die Vergölst-Zentrale in Hannover übernehmen. Auch dazu gab’s gestern keine offizielle Bestätigung.
