Intercultural City
Europarat in Neumarkt zu Besuch

Mitglieder des Europarates informierten sich, wie das Thema Interkultur aufgenommen und in welchen Formen es umgesetzt wird.

14.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:39 Uhr
Interkultur in Unternehmen und Wirtschaft war das Thema des Treffens. −Foto: Beate Bindemann

Neumarkt ist eine von nur drei „Intercultural Citys“ in Deutschland. Nun waren Mitglieder des Europarates zu Gast und informierten sich vor Ort, wie das Thema „Interkultur“ in der jeweiligen Stadt aufgenommen und in welchen Formen es bereits umgesetzt wird. Sie trafen sich mit Oberbürgermeister Thomas Thumann, weiteren Vertreter der Stadt und der Firmen, wie die Stadt mitteilte.

Neben dem großen Feld der Bildung sei es wichtig gewesen, den Sektor Wirtschaft und Arbeit zu beleuchten. Ein Besuch bei der Bionorica SE leitete das Thema ein. In der anschließenden Diskussion seien verschiedene Aspekte herausgearbeitet worden. In größeren Unternehmen sei das Thema durch den internationalen Austausch, aber auch durch Auslandseinsätze, bereits angekommen und zum Teil gut verankert. Kleinere Unternehmen benötigen mehr Unterstützung bei Zusatzangeboten, gerade im Ausbildungsbereich. Große Unternehmen wie Bionorica, Pfleiderer oder Klebl können ihre internationalen Mitarbeiter durch spezielle Maßnahmen unterstützen: von der Lernvorbereitung im Ausbildungsbereich auf Prüfungen bis zu Hilfen bei der Wohnungssuche, Angebote für allgemeine Sprachhilfen sowie Programme zur Zusammenarbeit in internationalen Projekten.

Grundvoraussetzung für ein Gelingen auf allen Ebenen im Bereich Interkultur in der Wirtschaft sei eine gute Zusammenarbeit mit Ämtern und Behörden. Barrierefreiheit, Akzeptanz und Toleranz im jeweiligen Unternehmen stellen weitere Voraussetzungen dar. Einig war man sich, dass das Thema an Bedeutung gewinnen wird. Unternehmen und Stadtgesellschaft werden interkultureller und diverser, beispielsweise durch Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland.

Wichtig sei es nach Ansicht der Teilnehmer, ein Umfeld zu schaffen und zu fördern, indem sich alle Menschen nicht nur im Arbeitskontext, sondern auch persönlich in der Stadt wohlfühlen. Es bedarf demzufolge einer Willkommenskultur von allen Seiten. Daran soll auf Vorschlag der beteiligten Firmen ein Unternehmerstammtisch Interkulturalität in diesem Jahr arbeiten. Thumann bekräftigte: „Ob bei der Arbeitskräftegewinnung, bei der internationalen Zusammenarbeit oder beim Ressourcenmanagement – überall sind auch interkulturelle Aspekte bedeutsam und zu beachten.“ Er hob die günstigen Rahmenbedingungen vor Ort hervor.