Tradition
Familie Seger nimmt Abschied

Zum letzten Mal wird im Segerhof in Woffenbach Kirchweih gefeiert. Die Entscheidung wurde gemeinsam getroffen.

05.07.2015 | Stand 16.09.2023, 7:07 Uhr
Jörg Bauer und Christiane Lobauer (l.) sowie die Damen-Blaskapelle „Damisch Böhmisch“ verabschiedeten Familie Seger. −Foto: Sturm

Bis Montag, 6. Juli, wird in Woffenbach noch Kirchweih gefeiert. Der Termin ist nicht nur für Woffenbacher Pflicht. Das hochwertige und abwechslungsreiche Programm an verschiedenen Plätzen im Ort ließ die Fan-Gemeinde immer weiter wachsen.

Dass Familie Seger mit ihrem eingespielten Team dieses Jahr zum letzten Mal im Segerhof mit dabei ist, wollte das ganze Wochenende über niemand so recht glauben. „Seit 23 Jahren haben wir mit unserer Hütte und dem Festzelt nicht nur ein besonderes Flair sondern auch eine wetterfeste Variante der Kirchweih geboten“, blickten die Segers doch ein bisschen wehmütig durch ihr Zelt und die Hütte in der Schlossstraße 27.

„Der Anfang war eine Katastrophe“, erinnert sich Anneliese Seger. „Unsere Open-Air-Veranstaltung 1993 war kalt und verregnet. Lediglich das In-Getränk ,Pflümli‘ ging kartonweise über den Tresen und ließ unsere treue Fan-Gemeinde durchhalten.“ Nach dieser Erfahrung wurde umdisponiert und ein großes Festzelt im Segerhof mit entsprechendem Musik-Programm war künftig eine feste Größe der Kirchweih in Woffenbach. Jörg Bauer mit seinen Musikanten, denGipfelstürmern, gehörte seit 15 Jahren zum Programm des Segerhofs.

„Es war keine einsame Entscheidung“, griff Karl Seger das Thema Abschied wieder auf. „ Die ganze Familie war in die Kirchweih mit eingespannt und so haben wir die Entscheidung zum Aufhören auch gemeinsam getroffen.“ Leicht gefallen ist den Segers die Entscheidung nicht. Das Fest gehörte zu ihrem Leben mit dazu und in der Hütte und im Zelt haben sich immer mehr Stammgäste getroffen und gerne miteinander gefeiert. Höhepunkte waren die politischen Frühschoppen, zu denen sich 20 Jahre lang prominente Politiker ins Gästebuch eintrugen.

„Von großen Unfällen blieben wir Gott sei Dank verschont und die Kirwa wurde immer stimmiger – aber“, so Karl Seger, „ich werde jetzt bald 60 Jahre alt, führe noch einen Betrieb und die Entscheidung war schwer, aber unausweichlich“. Ob jemand anderes weitermacht – bis jetzt nicht. (phs)