Schwandorf
Fernwärme: Grundpreis steigt leicht

Die städtische Fernwärme- und Wasserversorgung steht solide da. Wetter und Covid schlagen sich jedoch in den Zahlen nieder.

25.02.2022 | Stand 15.09.2023, 7:02 Uhr
Fabian Borkner
Walter Zurek (re.) präsentierte OB Andreas Feller und den Mitgliedern des Werkausschusses die Wirtschaftspläne der Wasser- und Fernwärmeversorgung für Jahr 2022. −Foto: Fabian Borkner

Bei der Sitzung des Werkausschusses im Konrad-Max-Kunz-Saal in der Oberpfalzhalle hat der Leiter der städtischen Wasser- und Fernwärmeversorgung Schwandorf (SWFS), Walter Zurek, die Wirtschaftspläne der einzelnen Sparten für Jahr 2022 vorgestellt. Für die Wasserversorgung wird mit Einnahmen von gut vier Millionen Euro gerechnet. Nach Abzug der Ausgaben sollen hiervon ein Überschuss in Höhe von gut 445.000 Euro bleiben. Bei der Fernwärme werden es voraussichtlich gut 3,5 Millionen an Einnahmen sein. Hier geht man von einem Jahresplus von knapp 280.000 Euro aus.

Als Ausgaben stehen neben den üblichen Posten wie neuen Zählern, Mess- und Prüfgeräten, Software und Werkzeugen zwei Notstromaggregate auf dem Plan. Sie sollen laut Zurek am großen Hochbehälter in Kruckental sowie am Verwaltungsgebäude der SWFS die Energieversorgung im Notfall absichern.

40 weitere Anschlüsse

Für den weiteren Ausbau des Versorgungsnetzes der SWFS fragte Ausschussmitglied Alfred Braun nach, ob man aufgrund der derzeit allgemein schlechten Lage bei der Materialversorgung den vorgesehenen Plan von 40 weiteren Haushalten einhalten könne. Zurek bejahte dies, fügte aber hinzu, dass dies dann auch zunächst das Maximum sei. Zu ausgelastet seien die Baufirmen, die die entsprechenden Arbeiten ausführen könnten.

Zudem kündigte Zurek an, dass es zum 1. April 2022 bei der Fernwärme eine Preiserhöhung im Einkauf geben wird. Für die Kunden bedeutet dies eine Steigerung des Grundpreises für Fernwärmearbeit um 1,14 Prozent bzw. 0,46 Euro netto je Megawattstunde. Stadtrat Braun fragte nach, ob es den Tatsachen entspreche, dass nach den allgemeinen Vertragsbedingungen der Kunde seinen Energiebedarf einseitig auf die Hälfte reduzieren dürfe. Dies bestätigte Zurek. Er erklärte allerdings, dass bei einem solchen Vorgehen der Verbraucher folgerichtig auch die zur Verfügung gestellte Energieleistung gedrosselt und angepasst werde.

Zehn Prozent mehr Energie

Alfred Damm regte an, das Versorgungsnetz der SWFS auch bis in den Stadtsüden auszubauen. Dem Gelingen dieses Vorhabens steht Zurek jedoch skeptisch gegenüber. Die Entfernung vom Müllkraftwerk, wo die Wärme entsteht, zu den südlichen Stadtteilen sei im Augenblick mit neuem Leitungsbau unrealistisch. Weitere Tagesordnungspunkte behandelten neben den Wirtschaftsplänen auch die Zwischenberichte für das Wirtschaftsjahr 2021 in den Bereichen Wasser- und Fernwärmeversorgung sowie Erzeugung und Einspeisung von elektrischer Energie. Hier sei man laut Zurek von der Wetterlage im vergangenen Jahr überrascht worden. 2021 war demnach ein überdurchschnittlich kaltes Jahr, in dem der Energieverbrauch gerade beim Heizen deutlich merkbar angestiegen war. Dies, gepaart mit der Tatsache, dass aufgrund der Pandemie gerade an Schulen sehr häufig die Fenster zum Lüften geöffnet werden mussten, führten zu einem Anstieg der abgegebenen Energie von zehn Prozent.

Allgemein bescheinigten die Ausschussmitglieder der SWFS einen grundsoliden wirtschaftlichen Zustand und eine erfolgreiche und realistische Entwicklung.