Sicherheit
Fertigmachen zum Transport

Soldaten, Panzer und schweres Gerät aus Pfreimd begeben sich auf eine 1400 Kilometer lange Reise nach Litauen.

24.07.2020 | Stand 16.09.2023, 4:40 Uhr
In einer langen Kolonne sind die Bundeswehrfahrzeuge unterwegs. −Foto: Sascha Klenk

Für die Nabburger Bürger war es ein Wecker der besonderen Art, als sich am Mittwochmorgen um 5.30 Uhr eine Panzerkolonne durch die Straßen in Richtung Bahnhof bewegte. Das Panzerbataillon 104 aus Pfreimd übernimmt ab Anfang August wieder die Führung der Enhanced Forward Presence Battlegroup (EFP BG) in Litauen.

Dafür müssen nicht nur Soldaten, sondern auch Material über eine Strecke von knapp 1400 Kilometern verlegt werden. Die Bundeswehr greift für den Transport von schwerem Großgerät auf die Deutsche Bahn zurück.

Insgesamt werden 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2, ein Schützenpanzer Marder sowie ein Bergepanzer Büffel verladen. Bevor es mit der Eisenbahn in Richtung Litauen gehen kann, müssen die 16 Kettenfahrzeuge von der Kaserne in Pfreimd zum Verladebahnhof nach Nabburg verlegt werden. Diese Strecke legen die Panzer in einem sogenannten Straßenmarsch zurück. Zum Schutz der zivilen Verkehrsteilnehmer wird der Konvoi von Feldjägern begleitet und abgesichert.

In Nabburg angekommen fährt ein Panzer nach dem anderen auf die Bahn. Besonders heikel dabei ist, so der Presseoffizier Sascha Klenk von der Panzerbrigade 12, dass die Ketten der 60 Tonnen schweren Fahrzeuge auf beiden Seiten der Waggons knapp zehn Zentimeter überstehen.

Bei diesem Manöver müssen die Panzerfahrer hochkonzentriert sein, denn bei einem Fehler drohen die Panzer vom Waggon zu fallen. Um das zu vermeiden, werden die Fahrer zusätzlich von militärischen Einweisern und Verladepersonal der Deutschen Bahn unterstützt.

Fahrer und Einweisungspersonal verrichteten dabei Millimeterarbeit. „Die Panzerbesatzungen sind ein eingespieltes Team und auch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn funktioniert gut.

Gerade die dienstälteren Soldaten bemühen sich, ihre Erfahrungen mit der Bahnverladung an die jüngeren Kameraden weiterzugeben“, so der Verladeoffizier Oberleutnant Wild. Hat ein Panzer seine endgültige Parkposition erreicht, wird er von weiteren Soldaten mit Unterlegkeilen gegen ein Verrutschen während der Fahrt gesichert. Der gesamte Verladeprozess dauert knapp zwei Stunden.

Abschließend wird die Ladungssicherung vom Fachpersonal der Deutschen Bahn kontrolliert.

Dieses gibt dann grünes Licht. Danach steht der langen Reise nach Litauen nichts mehr im Wege. Leopard, Marder und Büffel werden bis Februar 2021 das Bild der Enhanced Forward Presence Battlegroup in Litauen prägen.