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Festival: Der Macher ist raus

Sascha Al-Mahmoud macht nicht mehr „Zuckerbrot und Peitsche“. Ein neues Team hat das Elektrofestival gekauft.

25.07.2018 | Stand 16.09.2023, 6:01 Uhr
Gustav Wabra

Am Wochenende findet wieder das Festival „Zuckerbrot und Peitsche“ am Pürkelgut statt. Fotos: altrofoto.de

Urs Erös, Stefan Krist, Armin Hosol und Christopher Zelle: So heißen die neuen Namen hinter dem Elektrofestival „Zuckerbrot und Peitsche“. Der frühere Macher und Gastronom Sascha Al-Mahmoud ist nicht mehr die treibende Kraft hinter dem erfolgreichen Festival. Schon im vergangenen Jahr musste er die Regensburger Kultdisco Suite15 infolge der Insolvenz der Bulb.Disco.GmbH abgeben. Jetzt hat Al-Mahmoud die Namens- und Nutzungsrechte für das „Zuckerbrot und Peitsche“ verkauft. Al-Mahmouds Ziel war es, das Festival groß zu machen. Das habe er geschafft, sagte er auf Anfrage der Mittelbayerischen. Vor ein paar Wochen veranstaltete er noch erstmals das „Love, Peace und Blasmusik“ Festival an selber Stelle; darauf und auf andere Projekte möchte er sich jetzt konzentrieren.

Der Festivalerfinder trete nur noch als Berater für das „Zuckerbrot und Peitsche“ auf, so die neuen Veranstalter. Seine Grundidee bleibe bestehen und auch sonst soll das Festival so bleiben, wie es ist, betonen die vier neuen Verantwortlichen im Gespräch mit der Mittelbayerischen. „Wir wollen aber alles ein bisschen professioneller machen“, sagt Armin Hosol, er ist unter anderem für das Marketing zuständig. Lastete die Verantwortung für das Festival vorher nur auf den Schultern von Sascha Al-Mahmoud, sind es nun acht Schultern von vier Männern mit jeweiligen Kompetenzen. Die Namens- und Nutzungsrechte haben sie sich gekauft, über die Summe wurde Stillschweigen vereinbart.

Urs Erös ist Rechtsanwalt und für die Verträge zuständig. Er und Sascha Al-Mahmoud haben schon öfters zusammengearbeitet. Al-Mahmoud erklärt, es habe mehrere Bewerber für das Festival gegeben, auch von außerhalb. Doch er habe sich bewusst für die Regensburger entschieden. Das Festival solle weiterhin von Regensburgern für Regensburger sein. Am Wochenende werden zum sechsten Mal DJs aus der ganzen Welt auf der Wiese beim Regensburger Schloss Pürkelgut auftreten.

Shuttle zur Aftershowparty

Christopher Zelle ist für die Infrastruktur zuständig, also dafür, dass am Ende auf der Festivalwiese alles steht, was wichtig ist. Zelle betont, dass sie vor allem darauf achten, dass gewachsene Strukturen bestehen bleiben. Zum Beispiel der Sicherheitsdienst, der sich gut mit dem Festival auskennt, bleibt der gleiche wie die letzten sechs Jahre. Neue Impulse sollen dennoch gesetzt werden. Dabei arbeiten die Macher zum Beispiel mit einer Firma aus Regenstauf zusammen. Die Messebaufirma fertigt für das Festival Sitzmöglichkeiten aus Paletten an. Das klingt erst mal etwas komisch, würde aber sehr gut zum Design des neuen-alten „Zuckerbrot und Peitsche“ passen, bekräftigt Christopher Zelle die Ausrichtung. Zudem wird es einen Stand des Round Table geben, der kostenlos für seine sozialen Projekte werben kann. Allgemein soll das Ambiente hochwertiger werden, betont Zelle. Aber nicht nur am Look des Festivals wurde geschraubt, alles wird ein wenig größer. Die Mainstage zum Beispiel wird mit 14 auf zwölf Metern größer denn je. Auch beim Service haben die vier Männer an ein paar Stellschrauben gedreht, neben mehr Toiletten und einem Geldautomaten wird es einen Shuttleservice vom Festival in die Stadt geben. Dafür habe man vier eigene Busse und vier vom RVV organisiert, erklärt Urs Erös. In der Stadt soll die Party dann weiter gehen. Viele Clubs und Bars bieten After-Show-Partys an. Waren früher die Partys danach immer in den Clubs, die Al-Mahmoud gehört haben, machen jetzt viel mehr Diskotheken und Bars mit. Die Festivalbesucher haben dadurch auch mehr Auswahl, erklärt Erös. Musikalisch möchte sich das Event auch etwas weiterentwickeln. Es sei ein Elektrofestival und das bleibe es auch, aber man müsse sich auch einem breiteren Publikum öffnen, betont Stefan Krist, der für die Musik zuständig ist.

Breiteres Musikangebot

Das zeige sich schon in der diesjährigen Musikauswahl. Zum Beispiel wird es neben der Haupt- und Nebenbühne, genannt JupJup-Bühne, ein Psy-Trance Floor geben – ein richtiges Partyzelt unter Hilfe von Monkey Business Records, einem bayerischen Label für diese Art von Musik. In einem umfunktionierten Zirkuszelt werden zum Beispiel Sonic Species, Phaxe, E-Mov und noch einige mehr spielen. Auf den größeren Bühnen treten Größen der Szene auf: Fritz Kalkbrenner oder Moonbootica könnten dem breiteren Publikum noch bekannt sein. Daneben treten noch Neelix, Burak Yeter, Aka Aka feat. Thalström, A.N.A.L – Alles nur aus Liebe und viele mehr auf. Musik aus der Region wird es auch geben mit Matthew Art aus Passau und Audioleptika aus Regensburg. Der Vorverkauf sei so gut wie noch nie, sagt Veranstalter Erös. 65 Prozent seien bis jetzt schon verkauft. Doch ein Kartenkontingent an der Tageskasse wird für die Besucher zurückgehalten, damit auch Kurzentschlossene das Festival besuchen können. Am Freitag und Samstag findet das Festival statt. Einlass ist um 14 Uhr, eine Tageskarte gibt es für 39 Euro, Gruppenrabatte gibt es auch. Parkplätze für Fahrräder und Autos sind vor Ort. Aus der Stadt ist das Gelände gut mit dem Bus angebunden. Es fahren die Linie 2, 9 und 11, Haltestelle Bajuwaren- oder Benzstraße.

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