Einweihung
FOS/BOS-Neubau geht offiziell in Betrieb

Das Projekt verschlang 65 Millionen Euro. Die Berufliche Oberschule Regensburg soll ein neues urbanes Zentrum schaffen.

05.04.2016 | Stand 16.09.2023, 6:49 Uhr
Tino Lex
Die neue Berufliche Oberschule gibt ein imposantes Bild ab. −Foto: Fotos: Tino Lex

„Fast vier Jahre nach Planungsbeginn stehen wir nun im fertiggestellten ersten Bauabschnitt der größten Schulbaumaßnahme in der Geschichte Regensburgs“, stellte Oberbürgermeister Joachim Wolbergs bei der feierlichen Einweihung des Neubaus der Beruflichen Oberschule Regensburg fest. Zuvor begrüßte Dr. Hermann Hage, Referent für Bildung, Sport und Freizeit die Gäste in dem neuen Gebäude: „Die Berufliche Oberschule Regensburg ist das bedeutendste und zugleich teuerste Schulprojekt in Regensburg“, so der Schulreferent.

Bislang waren die Schüler der FOS/ BOS in verschiedenen Gebäuden über ganz Regensburg verteilt untergebracht – einige mussten sogar mangels Platz in Containern unterrichtet werden. Das hat jetzt ein Ende. „Gestern hat die Schule ihren Betrieb aufgenommen. Es können hier 1400 Schülerinnen und Schüler in 35 Klassen eine zukunftsweisende Ausbildung genießen.Offiziell ist damit der erste Bauabschnitt in Betriebgegangen“, so der Oberbürgermeister. Die Sporthalle könne in drei Wochen in vollem Umfang genutzt werden. Der zweite Bauabschnitt wird gegen Ende Juni fertig sein. Neben dem ersten Bauabschnitt könne auch ab sofort das Parkhaus mit 327 Stellplätzen genutzt werden. Die Architekten „Dotter + Payer“ aus Regensburg hätten hier ganze Arbeit geleistet. Auf dem Parkhausdach befindet sich eine Fotovoltaikanlage, die höchst wirtschaftlich agiert.

Die Schule fungiert als städtebauliches Bindeglied, als Übergang zwischen Wohngebiet und gewerblicher Nutzung, und schafft auf dem Gelände der ehemaligen Nibelungenkaserne eine neue urbane Mitte. Die Struktur der entstandenen Gebäude zeichnet die drei Bildungseinrichtungen Technik, Wirtschaft und Sozialwesen entlang der Carl-Maria-von-Weber-Straße nach und folgt der abfallenden Topographie. Im Hofbereich der Schule erzeugt diese Struktur unterschiedliche Ruhe- und Kommunikationsbereiche, die der natürlichen Modellierung des Geländes folgen.

Die campusartige Anlage des neuen Gebäudes ermöglicht über die Freiflächen im Hofbereich der Schule die freie fußläufige Querung des Quartiers. Ein vorgelagerter Platz an der Südseite der Anlage markiert den Eingangsbereich. Hinter der offenen Glasfassade befinden sich die gemeinschaftlich genutzten Flächen wie Bibliothek, Pausenhalle und Mensa. Rechts davon erreicht man über einen gedeckten Weg die Ballsporthalle. Im Anschluss an die Pausenhalle befinden sich, halbgeschossig nach unten versetzt, die ersten Klassenräume. In den Klassentrakten befinden sich immer mit Blickkontakt zu den Außenanlagen die sogenannten „Lerninseln“ oder pädagogische Ausweichflächen. Diese entwurfsbestimmende Raumeinteilung findet sich elfmal im Gesamtschulgebäude.

Das alles hat natürlich viel Geld gekostet. Allein die Schule, die Ballsporthalle und die Außenanlage schlugen mit 44,2 Millionen Euro zu Buche, das Parkhaus mit 6,72 Millionen. Rechnet man dann noch Grunderwerb, Einrichtung und Möblierung dazu, so verschlang das gesamte Projekt rund 65 Millionen Euro – das teuerste Schulprojekt, das jemals in Regensburg verwirklicht wurde. OB Wolbergs ist dennoch überzeugt, „dass diese Investition in das Erfolgsmodell der beruflichen Bildung eine notwendige und lohnende Anlage für unsere Zukunft, für unsere Jugend, darstellt.“ Wolbergs ging zum Schluss seiner Rede noch auf die jahrelangen Querelen um den Neubau der Beruflichen Oberschule ein. Schüler, Lehrer und Eltern gingen gemeinsam auf die Straße, um für das Projekt zu demonstrieren, „was auch gut war“ und „am Ende ist alles gut.“