Traitsching/Birnbrunn
Freilaufende Hunde bereiten Jägern Probleme

Zur Jagdversammlung im Gasthaus Kienberger begrüßte Jagdvorsteher Christian Stahl auch die Jagdpächter Hermann und Roswitha Daiminger, 2. Bürgermeister Bene Weber und den Ehrenjagdvorstand Josef Herrnberger.

15.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:12 Uhr
Hans Eckmann
Schriftführer Willi Stocker beim Verlesen der Niederschrift von 2019 – vorne Jagdvorsteher Christian Stahl (re.) und Kassier Karl-Heinz Prommersperger (li.) −Foto: Hans Eckmann

Vizebürgermeister Weber stellte fest, dass sich Jäger und Jagdgenossen verstehen. Bei auftretenden Problemen solle man im gemeinsamen Gespräch Lösungen suchen. Webers Dank galt der Vorstandschaft und Jagdpächter Daiminger für deren Arbeit. Nach einer Gedenkminute für Bianca Deser und Sandra Sölch, die innerhalb weniger Tage verstorbenen Ehefrauen der Mitjäger Herbert Deser und Thomas Sölch, gab es ein von Hermann Daiminger gestiftetes Jagdessen.

Schriftführer Willi Stocker verlas die Niederschrift der Jagdversammlung von 2019; dagegen gab es keine Einwände. Im Anschluss trug Karl-Heinz Prommersperger den Kassenbericht vor; die Kassenprüfer Andreas Stelzl und Hans Eckmann bestätigten die Richtigkeit. Da der Jagdpachtschilling im zweijährigen Turnus wieder zur Auszahlung stand, hatte man bereits im Mai mit Vorstandsbeschluss sechs Euro pro Hektar ausbezahlt.

Jagdpächter Hermann Daiminger berichtete, dass seit 2019 der neue Abschussplan gelte; der Abschuss habe sich im Vergleich zu vor zehn Jahren um ein Drittel erhöht. Somit habe man innerhalb von drei Jahren 31 Böcke, 49 weibliche Tiere und 42 Kitze zu schießen. 2019 seien elf Böcke, 18 weibliche Tiere und 14 Kitze – insgesamt 43 Stück – erlegt worden, 2020 elf Böcke, 14 weibliche Tiere und zwölf Kitze – insgesamt 37 Stück –, zusätzlich ein Wildschwein, 16 Füchse, drei Dachse, ein Marder, zwei Hasen und je eine Elster, ein Eichelhäher und eine Krähe. Vom Landratsamt habe man eine Leitlinie zur Verbissverbesserung erhalten. Da die Hegegemeinschaft Schorndorf, zu der auch das Birnbrunner Revier gehört, seit 1997 beim Verbiss deutlich zu hoch ist, hatte Daiminger das Landratsamt um eine Revierweise Aussage gebeten. Dabei wurden zehn Punkte abgenommen, die schriftliche Auswertung stehe noch aus, informierte er. Dazu merkte Jagdvorsteher Stahl an, dass die Tendenz „der Verbiss ist tragbar“ zu erkennen sei.

Daiminger sprach noch das Problem „freilaufende Hunde“ an und bat die Jagdgenossenschaft, bei der Gemeinde Leinenpflicht zu beantragen. Dazu werde man sich in der Vorstandschaft und mit den anderen Jagdgenossenschaften sowie der Gemeinde besprechen. Insgesamt sprach der Jagdpächter von einem ruhigen Jagdjahr und bedankte sich bei den Jagdgenossen und der Vorstandschaft für die gute Zusammenarbeit. Außerdem stimmte die Versammlung einem Vorschlag auf Erstellung eines neuen Katasterauszugs zu, da dieser letztmals 2008 erneuert wurde und sich seither zahlreiche Veränderungen ergeben haben. Die Kosten dafür betragen etwa 180 Euro, und die jährliche Aktualisierung kostet 50 Euro. Mit einem Dank an die Jäger beschloss Christian Stahl die harmonische Versammlung. (ceh)