Shooting
Für die Blasmusik zog sie blank

Susi aus Winklarn posiert im neuen Blasmusikkalender halb nackt. Sie sagt: „Ich hab eine Schwäche für Tubaspieler.“

14.10.2017 | Stand 16.09.2023, 6:17 Uhr

Seit 14 Jahren spielt die 23-jährige Susi Hutzler aus dem Landkreis Schwandorf Querflöte. Jetzt hat sie auf eine andere Art und Weise ihre Liebe zur Musik gezeigt. Foto: Kellermeier

Im Freibad sieht man auch nicht mehr. Susi Hutzler, lange braune Haare, braune Augen, schlanke Figur, nicht übermäßig geschminkt, erklärt sich gleich, als sie die Fotos auf ihrem Laptop präsentiert. Halb nackt posiert sie in der neuesten Auflage des Blasmusikkalenders, die Mitte Oktober erscheint. Auf einem Bild meint der Betrachter, dass die Studentin aus Winklarn im Landkreis Schwandorf gar nichts anhat, nur Papierfetzen verdecken die intimen Körperstellen. Auf einem anderen Foto ist Susi in Unterwäsche zu sehen. Ganz selbstbewusst posiert sie. „Ich würde es wiedermachen“, sagt die 23-Jährige, die übrigens Single ist.

Susi Hutzler erfährt seit dem Shooting im Allgäu viel Zuspruch von ihren Freunden und ihrer Familie. Nur ihrer Oma hat sie die Bilder noch nicht gezeigt. Vielleicht doch zu sexy?

Susi hat viel Silber in der Hand

Die junge Studentin lebt die Blasmusik. Seit 14 Jahren spielt sie in der Kapelle Kunschir Querflöte. Ihr Instrument ist aus Neusilber und hat 3500 Euro gekostet. „Der Ton der Querflöte ist klar und rein“, schwärmt Susi. Das Instrument hat sie sich vom Erbe ihrer verstorbenen Mutter Gertraud gekauft. Immer wenn sie ihre Querflöte zusammenschraubt, muss sie an sie denken. Susi spielt Stücke von Bach, Debussy oder Jethro Tull, eine Rockband. Das Musizieren mit der Querflöte ist für die 23-Jährige Entspannung pur: „Da bekomm ich immer den Kopf frei.“ Neben der Flöte kann die Studentin noch Saxophon, E-Bass, Gitarre und Klavier. „Außer der Querflöte hab ich mir alles selbst beigebracht“, sagt Susi.

Wer die Kalenderfotos von Susi ansieht, dem sticht die große Tuba sofort ins Auge. Aber die spielt sie doch eigentlich gar nicht? „Ich habe eine Schwäche für Tubaspieler“, gibt die Winklarnerin sofort zu. Warum das so ist, kann sie nicht sagen. Den Richtigen hat Susi bis heute nicht gefunden – und für die 23-Jährige steht fest: „Mein nächster Freund darf mit den Aufnahmen kein Problem haben.“

„Ich bin stolz und angenehm überrascht“Hans Hutzler, Vater von Susi

Bei der Blaskapelle Kunschir ist man stolz auf die neue Botschafterin. Ein ganzer Bus voller Musiker fährt am 21. Oktober zur Kalenderpräsentation ins Allgäu. „Dass es so viele Begleiter werden, hätte ich nicht gedacht“, sagt Hans Hutzler, Vater von Susi. Und die Fotos? „Ich bin stolz und angenehm überrascht.“

Susi Hutzler sticht aus der Menge heraus. Sie ist anders. In ihrem Auto laufen keine Charts. Die 23-Jährige hört oft und gerne Oberkrainer. Auf Facebook ist sie auch nicht, glücklich trotzdem. Ihre große Liebe ist die Blasmusik und das bayerische Brauchtum. In Susis Schrank hängen fünf Dirndl und eine Lederhose. Ihr Ruf als Blasmusikerin eilt der Winklarnerin auch auf dem Uni-Campus voraus. „Die Berliner finden das schon immer ziemlich lustig“, sagt Susi. Stören tut sie das nicht.

„So lange ich Unterwäsche trage, ist es für mich in Ordnung“Susi Hutzler

Den Blasmusikkalender hat eine Freundin von Susi entdeckt. Schnell war die Bewerbung weggeschickt. „So lange ich Unterwäsche trage, ist es für mich in Ordnung“, sagt Susi. „Denn im Freibad...“ – das Argument kommt immer wieder und stimmt auch irgendwie. Trotzdem hat sich die 23-Jährige vor dem Fototermin kritisch im heimischen Spiegel betrachtet. Schwachstellen entdeckt? „Ein paar Muttermale und ...“

Beim Shooting war sie locker

Drei Stunden hat das Shooting im Kuhstall bei Marktoberdorf gedauert. Danach hat Susi „nach Heu geduftet“ und die Bilder waren im Kasten. „Wir waren mehr als zufrieden mit dem Ergebnis“, sagt Thomas Greisel vom Blasmusikkalender. „Die Susi hat beim Shooting gezeigt, dass sie sehr locker ist.“ Abschließende Beurteilung: „Sie hat definitiv Potenzial.“

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Der Blasmusikkalender erscheint bereits zum fünften Mal. Thomas Greisel und sein Team wollen damit auf die Blasmusik aufmerksam machen und zeigen, dass sie „jung und sexy und nicht nur etwas für alte Leute sein kann“. Dem schließt sich Susi Hutzler an, die auch Jugendbeauftragte bei der Blaskapelle Kunschir ist. Wie klappt’s mit dem Nachwuchs im Verein? „Blaskapellen müssen Entertainer sein“, sagt Susi. Wer sich das auf die Fahne schreibt, hat Erfolg. Bei der Kapelle Kunschir läuft’s jedenfalls. „Wir haben eigentlich zu viel Nachwuchs“, sagt Susi.

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