Mittelschule
„Gärtnerrede“ zum Schulabschluss

Rektor lobte die Abschlussschüler aus den neunten und zehnten Klassen der „über den grünen Klee“.

24.07.2015 | Stand 16.09.2023, 7:04 Uhr
Peter Nicklas
Lehrer, Schüler, Eltern und Ehrengäste hatten sich in der Dreifachturnhalle zur Abschlussfeier versammelt. −Foto: Nicklas

Die Hitze der letzten Tage und damit einhergehend die trockenen Böden waren wohl für Rektor Günther Kaniber am Donnerstag mit ein Anlass, in seiner Abschlussrede vom Säen, Wachsen und Gedeihen, aber auch von mancher Trockenperiode zu sprechen. Insgesamt aber sah er sich durchaus veranlasst, die Abschlussschüler aus den neunten und zehnten Klassen „über den grünen Klee zu loben“.

Nach einem Gottesdienst am Heilbrünnl, den Kaplan Läßer zelebrierte, versammelten sich Abschlussschüler, Eltern, Lehrer und Ehrengäste in der Dreifachturnhalle zur Entlassfeier. Sie wurden vom scheidenden Konrektor Josef Baumann herzlich begrüßt, ein besonderer Gruß galt den Vertretern von Elternbeirat, Förderkreis und benachbarten Schulen. Mit „El Condor pasa“ leiteten Maria Renner und Annette Pruy über auf die Abschlussrede von Günther Kaniber. Auch Patricia Bauer trug zur musikalischen Umrahmung bei.

„Die unterschiedlichen Gewächse haben Früchte getragen, auch wenn es zeitweise lange und frostige Winter gab“, so der Schulleiter. An den Anfang seiner Rede stellte er die Fabel von dem chinesischen Bauern, der an den zarten Pflänzchen seines Getreides zog, um sie zu mehr Wachstum zu veranlassen, aber das Gegenteil erreichte. Von den 88 Schülerinnen und Schülern, die es heute zu verabschieden gelte, sei niemand vertrocknet, vielmehr habe die Schule nach Kräften für Wasser und Dünger gesorgt.

Gute Ernte eingefahren

Die Ernte kann sich nach den Worten Kanibers sehen lassen. Von den am Quali teilnehmenden Schülern der neunten Regelklassen haben 78 Prozent den Qualifizierenden Mittelschulabschluss erreicht, in der Ganztagsklasse lag die Quote sogar bei 89 Prozent. In den beiden zehnten Mittlere-Reife-Klassen haben alle 33 Schülerinnen und Schüler die Prüfung zur Mittleren Reife bestanden.

Der Erfolg einer Schule aber zeige sich nicht nur in den Noten, sondern vor allem in der Vermittlung von Voraussetzungen für ein gelingendes Leben. Neben den Grundkenntnissen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch über den soliden Aufbau eines Allgemeinwissens und Kenntnissen in arbeitspraktischen Fächern hätten die Lehrer auch versucht, die Wurzeln für Tugenden wie Fleiß, Verlässlichkeit, Höflichkeit und Teamgeist zu legen.

Abschied aus dem Wohlfühlgarten

Nun gelte es, so der Schulleiter, den Wohlfühlgarten zu verlassen und die eigenen Chancen zu nutzen. Den Eltern dankte er für das Vertrauen und den Schülern wünschte er alles Gute auf ihrem weiteren Weg. „Vielleicht trefft ihr so manche Pflanze aus den Turbogewächshäusern wieder, die falsch gewachsen oder überdüngt worden sind“, konnte sich Kaniber einen Seitenhieb auf andere Schularten nicht verkneifen.

Nach dem Stück „Die Fee“ von Patricia Bauer, die auch noch mit zwei weiteren Vorträgen glänzte, dankte zweiter Bürgermeister Alfred Reger der Schule und ihren Lehrkräften dafür, dass sie „nicht nur Wissen, sondern auch Werte vermittelt haben“. Die heutigen Absolventen hätten „vieles erlebt und durchgestanden“, die Schule habe sie „gut vorbereitet auf das Leben“.

Nun komme auf sie ein neuer Lebensabschnitt mit mehr Verantwortung zu, der aber auch Spaß und Zufriedenheit bringen könne. „Mischt euch ein, meldet euch zu Wort“, so Alfred Reger. Dazu gehöre aber auch, sich eine eigene Meinung zu bilden und nicht nur anderen nach dem Mund zu reden.

„Probenstress und Schulpflicht sind nun vorbei, aber auch die Gemeinschaft in der Klasse, die Ausflüge und gemeinsamen Unternehmungen“. So die Vorsitzende des Elternbeirates der Mittelschule, Yvonne Nachtmann. Das Lernen höre mit dem Ende der Schulzeit nicht auf, sondern gehe ein Leben lang weiter. Auch sie wünschte für den weiteren Lebensweg alles Gute und riet ihnen „stets nach vorne zu schauen, denn Vergangenes kann man nicht ändern“.

Helena Piendl, Nico Spitzer, Daniel Riepl und Andreas Kuksenko bedankten sich im Namen der drei neunten Klassen bei den Klassleitern und den Lehrkräften, eine Präsentation ihrer Abschlussfahrt nach Kroatien sorgte für Auflockerung. Bilder von ihrer Abschlussfahrt nach Hamburg zeigten die zehnten Klassen, hier dankten Stefan Aschenbrenner und Mario Hecht allen für Begleitung, Unterstützung und Wohlwollen auch in schwieriger Zeit.