Eishockey
Gasttrainerin macht den Ice Tigers Beine

Bei den Nürnbergern klappt es in der Offensive nun wieder besser. Das hat auch mit Jessica Campbell zu tun.

29.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:04 Uhr
Christian Rupp
Jessica Campbell (r.) ist Gasttrainerin bei Headcoach Tom Rowe und den Ice Tigers. −Foto: Thomas Hahn / Eibner-Pressefoto/Thomas Hahn / Eibner-Pressefoto

Die Nürnberg Ice Tigers haben am Montagabend mit 6:2 gegen die Iserlohn Roosters gewonnen. Einen Anteil daran hat eine neue Skating-Trainerin. Die Torproduktion hatte bei den Ice Tigers in den vorigen Wochen ein wenig geklemmt. Abgesehen vom 6:2 gegen die Krefeld Pinguine schoss Nürnberg in fünf der letzten sechs Spiele jeweils nur ein einziges Tor.

Deutlich besser lief es am Montagabend gegen die Iserlohn Roosters: Daniel Schmölz (18., 57.) und Dane Fox (25., 43.) trafen jeweils doppelt, zudem erzielten auch Tim Bender (37.) und Tim Fleischer (58.) jeweils ein Tor beim 6:2-Heimsieg vor 2504 Zuschauern.

Dass die Franken ihre zweifelsohne vorhandene Offensivpower plötzlich wieder entfesseln konnten, lag auch an einer Frau: Die 29-jährige Kanadierin Jessica Campbell hospitiert in diesen Tagen als Powerskating-Trainerin bei den Ice Tigers. „Der Kontakt kam über (Sportdirektor) Stefan Ustorf zu Stande. Er hat mir ihre Nummer gegeben, ich habe sie angerufen und hatte ein gutes Gespräch mit ihr“, erklärte Nürnbergs Trainer Tom Rowe.

Skating verbessert

„Sie wird ein paar Tage hier sein. Ich liebe es, neue Dinge auszuprobieren, und habe kein großes Ego. Ich habe ihr gesagt: Kümmere dich um die Offensive und tobe dich aus. Sie hat einen großartigen Job gemacht und hatte gute Ideen, was die Offensive, das Skating und das Verhalten in Puckbesitz angeht.“ Sie denke sehr offensiv, „weshalb wir sie auch auf unsere Offensive und unser Powerplay angesetzt haben“. Sie habe den Jungs einige Dinge aufgezeigt, die sie verbessern können. „Wir haben auch Videoanalysen gemacht, die die Jungs fast perfekt auf dem Eis umgesetzt haben.“

Ob Rowe in der Schlussphase der Saison noch einen Coach für Disziplin aus dem Hut zaubert, ist dagegen eher unwahrscheinlich. Die Ice Tigers sind das Team mit den meisten Strafzeiten in der DEL und kassierten auch gegen Iserlohn wieder zehn Strafminuten. „Die Jungs haben einen phänomenalen Job gemacht, diese ganzen Strafen zu überstehen“, hob Rowe das Positive hervor. „Niklas (Treutle) war überragend im Tor und hat wichtige Paraden gezeigt, als wir sie gebraucht hatten.“

Auftritt bei Red Bull München

Ein eher unschönes Wiedersehen gab es damit für Roosters-Trainer Kurt Kleinendorst an der alten Wirkungsstätte. „Ich wünschte, ich könnte sagen, dass das heute Spaß gemacht hat. Aber dem war leider nicht so“, sagte Kleinendorst, der die Nürnberger in der Saison 2019/2020 gecoacht hatte.

In der letzten Woche der regulären Saison sind die Franken am Mittwoch, 19.30 Uhr, beim EHC Red Bull München, am Freitag,19.30 Uhr, gegen die Augsburger Panthers und am Sonntag, 14 Uhr, bei den Schwenninger Wild Wings gefordert. „Wir wollen weiter klettern und uns noch den sechsten Platz schnappen“, hat Rowe als Ziel im Endspurt ausgegeben. Um dies zu erreichen, müssten die Ice Tigers alle verbleibenden Spiele gewinnen.