Stadtrat
Grünes Licht für den Neumarkter Haushalt

Der Stadtrat hat den Haushalt für 2022 beschlossen – der zweithöchste in der Stadtgeschichte. So äußern sich OB und Kämmerer.

16.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:44 Uhr
Raimund Tischner, OB Thomas Thumann und Linus Sklenarz (v. l.) −Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt

Der Neumarkter Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung den Haushalt für das laufende Jahr beschlossen. Mit 157,2 Millionen Euro ist er der zweitgrößte Haushalt in der Stadtgeschichte bisher. Die Stadtratsfraktionen hatten bereits vorab wegen der Corona-Pandemie vereinbart, auf die Haushaltsreden in der Sitzung zu verzichten und sie nur als Manuskripte dem Protokoll beizulegen. Oberbürgermeister Thomas Thumann dankte dem früheren Leitenden Verwaltungsdirektor Josef Graf, der den Haushalt noch mit vorbereitet hat, seinem Nachfolger Verwaltungsdirektor Linus Sklenarz und Verwaltungsrat Raimund Tischner, der seit vielen Jahren den Haushalt vorbereitet. Mit nur zwei Gegenstimmen wurde der Haushalt 2022 beschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

OB Thumann blickte in seiner Haushaltsrede auf die vergangenen 16 Jahre zurück, seit er als Stadtoberhaupt die Geschicke lenkt. Zu Beginn seiner Amtszeit sei der Haushalt mit 95,3 Millionen Euro noch um rund 60 Prozent niedriger gewesen. Seither gehe es in Neumarkt stetig nach oben, nicht nur mit den Haushaltsvolumen, sondern auch mit den Investitionen. Alleine in seiner Amtszeit hat die Stadt dabei 459 Millionen Euro ausgegeben, fast eine halbe Milliarde.

„Und trotzdem haben wir es geschafft, dass sich die positive Rücklagensituation heute nach dieser Investitionsoffensive noch immer genauso gut darstellt wie 2006“, so Thumann. Das letzte Jahr war sogar trotz Corona das bisher erfolgreichste Jahr in der Stadtgeschichte gewesen, mit Rekordeinnahmen bei den beiden Grundsteuern und beim Einkommenssteueranteil sowie dem zweithöchsten Einnahmeergebnis bei der Gewerbesteuer. Auch die höchste Investitionssumme in der Stadtgeschichte ist im letzten Jahr mit 41,6 Millionen Euro umgesetzt worden.

Stadt „ist wettbewerbsfähig auf höchstem Niveau“

Für Verwaltungsdirektor Sklenarz, der seine erste Haushaltsrede als Kämmerer vorbereitet hatte, ist Neumarkt „finanziell gesund, mehr als das. Die Stadt Neumarkt ist wettbewerbsfähig auf höchstem Niveau und attraktiv für Gewerbetreibende und als Lebensmittelpunkt für Groß und Klein“, so Sklenarz in seinen Ausführungen. Alle Kennzahlen stellen sich überaus erfolgreich dar. Alleine der haushaltstechnisch wichtige Wert der Mindestzuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt beträgt heuer im Ansatz 11,7 Millionen Euro, das ist immerhin das 21-fache dessen, was die Stadt erreichen müsste.

Investition:Schulden:
1252 Euro pro Einwohner (bay. Durchschnitt: 862 Euro)61 Euro pro Einwohner (bay. Durchschnitt: 932 Euro)

Wie der OB weiter ausführt, ist der Haushalt eine gute Basis, um die vielen begonnenen Maßnahmen fortsetzen. Dazu gehören die Restfinanzierungen beim „Haus des Engagements“ in Pölling, beim Schlossbad und der Bau eines Hochschulgebäudes am Residenzplatz. Dort wird es daneben mit der Sanierung des ehemaligen Kinderhorts und dessen Aufstockung, eine weitere Hochbaumaßnahme, um in einem Teil der Räume eine weitere Hochschuleinrichtung mit dem Digitallabor der OTH Amberg – Weiden unterzubringen. Im Zusammenhang mit dem „Haus des Engagements“ in Pölling und dem ebenfalls bereits laufenden Projekt „Stadtpark“ sprach Oberbürgermeister Thumann auch die Städtebauförderung an, woraus die Stadt in den letzten 50 Jahren über 25 Millionen Euro an Zuschuss erhalten hat. Auch für diese beiden Maßnahmen gebe es hohe Zuschüsse, alleine in Pölling sei es der bisher höchste Zuschuss aus der Städtebauförderung mit 6 Millionen Euro für ein Projekt.

„Die gesamte Investitionssumme ist stattlich und beträgt heuer im Ansatz den sagenhaften Wert von 50,4 Millionen Euro“, betont Thumann. Damit soll auch der Bau der bereits vorgestellten, geplanten Kindertagesstätte in der Brunnenstraße finanziert werden, „ein Projekt, auf das ich mich besonders freue, denn zusammen mit dem Architekturbüro Kühnlein wird eine in ihrer Art einmalige Einrichtung geschaffen, bei der wir auf Nachhaltigkeit in fast allen Bereich setzen.“