Gemeinderat
Grundschule bekommt keine Luftfilter

Die Mehrheit war in Sengenthal gegen die Anschaffung. Ein Sturzflut-Konzept gegen Starkregen soll bald erstellt werden.

13.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:52 Uhr
Michael Schrafl
Im Kampf gegen das Corona-Virus setzt die Grundschule Sengenthal auf Abstandhalten, vermehrtes Lüften in den Klassenzimmern und auf zwei PCR-Tests in der Woche. −Foto: Schule Sengenthal

Mit 10:2 Stimmen hat sich der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Dienstag gegen die Anschaffung von Raumluftfiltergeräten in der Grundschule ausgesprochen. In der gegenwärtigen Situation sieht das Gremium keine zwingende Notwendigkeit dafür. Die Anschaffung mache wenig Sinn, hieß es. Sollte bei einer Änderung der Gesetzeslage oder bei Anweisung des Gesundheitsamtes eine Anschaffung erforderlich sein, so wird die Gemeinde selbstverständlich entsprechend reagieren. Bürgermeister Werner Brandenburger versicherte: „Mir liegt das Wohl der Kinder sehr wohl am Herzen.“

Derzeit befinden sich fünf positiv getestete Grundschüler in Quarantäne. Alle anderen Kinder besuchen den Unterricht, berichtete Brandenburger. Wie er sagte, ist dem Gesundheitsamt wichtig, dass in den Klassenzimmern der vorgeschriebene Abstand der Kinder eingehalten werde, CO2-Messgeräte im Einsatz sind und regelmäßig gelüftet werde. All dem trage die Schule Rechnung. Dadurch dass die Klassenzimmer über mehrere Fenster zum Öffnen verfügen, sei ein Lüften unproblematisch. Der Bürgermeister: „Das Risiko sich außerhalb der Schule mit dem Virus zu infizieren ist viel größer als in unserer überschaubaren Schule.“

Meinungen gehen auseinander

Er weiß, in der Elternschaft gibt es dazu unterschiedliche Meinungen. Brandenburger las aus einem Brief einer Mutter vor, die meinte, dass mit den bisher getroffenen Maßnahmen (Abstand, Lüften und Testen) genug für die Sicherheit der Schüler getan werde.

Günter Seitz wies darauf hin, dass sich einige Kinder beim vermehrten Lüften in der kalten Jahreszeit durch die dadurch entstehende Zugluft leichter erkälten könnten. Martin Panzer: „Ich stehe hier zwischen zwei Stühlen. Ich weiß nicht, wie sich das Ganze (Corona) noch entwickeln wird.“ Bürgermeister Brandenburger: „Ich bin keinem böse, wenn er für die Anschaffung stimmt.“ Am Schluss stimmte die große Mehrheit gegen die Anschaffung.

Die Starkregen-Ereignisse und Sturzfluten in den letzten Jahren haben viele lokale Hochwasser, vor allem an Fließgewässern, verursacht, dabei hohe Schäden angerichtet und waren eine große Gefahr für Leib und Leben. Bürgermeister Brandenburger stellte nun das Förderprogramm gegen Sturzfluten des Umweltministeriums vor. Das Konzept beinhalte Bestandsanalyse, Gefahrenermittlung, Gefahren- und Risikobeurteilung, Festlegung der Schutzziele und Maßnahmenentwicklung. Der Gemeinderat beschloss, ein Sturzflut-Konzept für das gesamte Gemeindegebiet erstellen lassen. Dazu soll ein Ingenieurbüro beauftragt werden. Die Förderung beträgt 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten (maximal 150 000 Euro). Ein Gemeinderat erinnerte an das Unwetter vom 29. Juni 2006 in Sengenthal.

Bürgerversammlungen:Segnung:FFW Sengenthal:
Am 14. Oktober in Reichertshofen, am 15. in Sengenthal, am 19. in Buchberg und am 22. in Forst ; Beginn jeweils 19 Uhr.Samstag um 10 Uhr Segnung der Aussegnungshalle am Friedhof Sengenthal und des neuen Holzkreuzes.Der Gemeinderat bestätigte die drei Kommandanten der Wehr: Bastian Wittmann, Stephan Kratzer (wieder gewählt) und Max Klein (neu).

Riesige Wassermassen

Günter Seitz wusste von einem Starkregen auf dem Winnberg, bei dem riesige Wassermassen durch die Höfe des Orts schossen und dann weiter in Richtung Sengenthal. Gemeindebürger, die Wissen und Bilder von Hochwasserereignissen aus der Vergangenheit haben, sollen dies der Gemeinde mitteilen.

Die Firma KANN beabsichtigt, auf der 71 500 Quadratmeter großen Waldfläche mit Weißmoos-Kiefern 85 000 Tonnen Quarzsand abzubauen. Im Gegenzug soll eine höherwertige Ausgleichsfläche geschaffen werden. Der Gemeinderat erhob keine Einwände.

Jugendbeauftragte Christine Kobras berichtete über die Aktionen des Ferienprogramms. Der Bürgermeister dankte den Jugendreferenten Christine Kobras und Sebastian Meier sowie den Vereinen für die Ausarbeitung und Durchführung des Ferienprogramms.