Kirche
Hans Kollmer wurde in Lohberg beigesetzt

Der Seniorwirt vom Hotel „Zur Linde“ verstarb mit 81 Jahren. Er war überzeugter Wirt und leidenschaftlicher Musikant

22.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:13 Uhr
Maria Frisch
Johann Kollmer verstarb im Alter von 81 Jahren. −Foto: Maria Frisch

Hans Kollmer hat seine „Woid Ruah“ gefunden. Letztes Geleit für den Seniorwirt vom Hotel „Zur Linde“, der mit 81 Jahren verstarb. Die Adventswochen führten in der Pfarrei Lohberg öfter zum Friedhof. Am Montag wurde die sterbliche Hülle von Hans Kollmer senior aus Oberlohberg im Familiengrab beigesetzt. „Als Christen dürfen wir es im Glauben auf ein Wiedersehen tun, wie immer das auch ausschauen mag“, so Pfarrer Ambros Trummer beim Requiem, das Bianca Lederer musikalisch begleitete. Hans Kollmer wurde am 26. Juli 1940 in Oberlohberg geboren, also bereits in den Jahren des Zweiten Weltkrieges. Von den zwei Geschwistern, mit denen er aufwuchs, lebt nur noch seine Schwester Eugene. Nach der Schule hat der Jugendliche das Maurerhandwerk erlernt und arbeitete beim Lorenz-Bau und bei der Firma Aschenbrenner, bis er 1978 seinen Gasthof erweitert hat.

Das private Glück fand der junge Mann am 26. Juli 1964 mit der Hochzeit mit Irene Kuchler aus Thürnstein. Fünf Kindern haben beide das Leben geschenkt, wovon das erste schon im Säuglingsalter verstorben ist. „Johann, Marion, Heidi und Sonja denken in diesen Tagen dankbar an ihre Kinderzeit im Elternhaus zurück“, so der Geistliche. Mittlerweile erweiterten die vier Enkel Herbert, Alexander, Christina und Felix den Kreis. Neben und nach dem Maurerberuf war der „D`Haiter Hans“, wie ihn der Volksmund nannte, ein überzeugter Wirt und leidenschaftlicher Musikant. Jahrzehntelang konnte man ihn mit seiner Schwester Eugene, mit den Lohberger Sängern sowie der Kapelle „die Roten Teufel“ hören. Mit den Oberkrainern oder den Stoiber-Buam gibt es manche Aufnahmen, in denen er mitgewirkt hatte. Für die Pfarrei sagte der Seelsorger für die Instrumentaleinlagen von „Stille Nacht“ nach der Christmette vor der Kirche „Vergelts Gott“.

Gerade als Wirt war er viele Jahre Vereinskamerad und zum Teil Gründungsmitglied in etlichen Vereinen, nämlich dem Sportverein Lohberg, den Sparten Eisstock und Wintersport, den Schützen, dem Trachtenverein und der Bergwacht. „D Haiter Hans“ gründete auch seinen eigenen Stammtisch „Lindn Buam“ und beheimatete den Brieftaubenverein. In den letzten Jahren zog er sich vom aktiven Vereinsleben zurück. Als Wirt stand er so lange hinter der Theke, bis seine angegriffene Gesundheit es nicht mehr zugelassen hat. „Er hat gerne in geselliger Runde mit den Seinen oder auch mit Gästen erzählt, gesungen und musiziert“, wusste der Priester. „D Haiter“ Hans hat sogar selbst getextet und komponiert. Deshalb widmeten ihm Sohn Hans, Enkel Felix und der „Stojl“ Erich (Finkenwirt) am Ende des Gottesdienstes das Lied „D Woid Ruah“ aus der Feder des Verstorbenen. Auf dem Friedhof spielte Enkel Felix noch ein Trompetensolo von den Alpenoberkrainern, nachdem die Trauergäste den Sarg zur letzten Ruhestätte begleitet hatten. (kfl)