Corona-Update
Heim: Harte Maßnahmen über Weihnachten

Nach einem Corona-Ausbruch im Elisabethenheim Schwandorf ordnen die Behörden Teilquarantäne an. Drei Omikron-Fälle entdeckt.

27.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:07 Uhr
Über Weihnachten mussten wegen eines Corona-Ausbruchs zwei Ebenen des Elisabethenheims in Schwandorf isoliert werden. Auch in anderen Altenheimen im Landkreis laufen Testungen. −Foto: Philipp Breu

Zwei neue Todesfälle und ein größeres Ausbruchsgeschehen vermeldet Landkreissprecher Hans Prechtl in seiner jüngsten Mitteilung zum Infektionsgeschehen über die Weihnachtsfeiertage. Die Zahl der Todesfälle stieg nach seinen Angaben von 215 auf 217. Verstorben ist eine 72-jährige Frau, die zu Hause gelebt hatte. Auf der Intensivstation des Klinikums St. Marien in Amberg verstarb laut Prechtl ein 27-jähriger Mann, der nicht geimpft war.

Sorgen bereiteten den Verantwortlichen weitere Corona-Fälle im SchwandorferElisabethenheim, wie Prechtl vermeldet. Nachdem sich am 23. Dezember auf einer Wohnebene zwei Fälle bei einem PCR-Test bestätigt hätten, beide Personen Symptome aufwiesen und auch zwei enge Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt werden mussten, sei zusätzlich zu den erforderlichen hygienischen Schutzvorkehrungen eine intensivierte Antigen-Schnelltestung der Bewohner und Mitarbeiter eingeleitet worden. Dies geschah im Vorgriff auf eine PCR-Reihentestung, die am Montag stattfand. „Die Schnelltest-Aktion erfolgte am 23. Dezember in Anbetracht der bevorstehenden Feiertage, um weitreichendere Maßnahmen für alle Betroffenen so gering wie nötig zu halten“, so der Landkreissprecher.

Elisabethenheim: Bewohner zweier Ebenen isoliert

Nachdem der letzte Ausbruch in der Einrichtung erst wenige Wochen zurücklag, sei die Heimleitung außerdem aufgefordert worden, dem Gesundheitsamt eine Auflistung der seinerzeit Genesenen im betroffenen Wohnbereich zukommen zu lassen, um das Infektionsrisiko für die restlichen Bewohner abschätzen zu können.

Am 24. Dezember seien in einer Schnelltestung drei weitere Bewohner aus einer anderen Wohnebene und ein Mitarbeiter als positiv erkannt worden.

Nachdem an Heiligabend gegen Mittag die geforderten Unterlagen der Heimleitung zur Risikoabwägung noch nicht vorlagen, das Ausbruchgeschehen aber ein nicht überschaubares Ausmaß anzunehmen drohte, ordnete das Gesundheitsamt laut Prechtl die Isolation aller Bewohner der beiden betroffenen Ebenen mit Besuchs- und Ausgangsverbot an. Von den Maßnahmen ausgenommen waren lediglich Personen, von denen eine Genesung im Vorausbruch im November und Dezember belegt war. Am 25. Dezember seien weitere drei Positivmeldungen von Personen mit Krankheitssymptomatik eingegangen.

Nachdem sich unter den positiv getesteten und symptomatischen Bewohnern auch geboosterte Personen befanden, deren dritte Impfung über sechs Wochen zurücklag und zugleichneue Omikron-Meldungenzu verzeichnen waren, wurden die Maßnahmen laut Prechtl unabhängig vom Impfstatus erlassen. Das Gesundheitsamt gehe davon aus, dass diese hochansteckende Variante regional bereits weiter verbreitet sein könnte als bisher bekannt. Die Einrichtungsleitung sei gebeten worden, Angehörigen in Einzelfällen die Kontaktaufnahme zum Gesundheitsamt nahezulegen, um möglicher Weise nach individueller Risikoabwägung und Beratung persönlich angepasste Lösungsstrategien zu finden.

Laut Prechtl waren die angeordneten Maßnahmen zwar drastisch, aber auch erforderlich. Der Landkreissprecher: „Wir waren uns durchaus bewusst, wie einschneidend ein Besuchsverbot an Weihnachten wirken wird. Gleichwohl war eine Abwägung zwischen dem Schutz aller Heimbewohner und dem berechtigten Interesse nach Weihnachtsbesuchen vorzunehmen“.

Bereits zu Beginn der Weihnachtstage habe man im Heim kommuniziert, dass die erforderlichen Maßnahmen umgehend auf den Prüfstand gestellt würden, sobald die Ergebnisse der PCR-Reihentestung am Montag vorliegen. Noch ausstehend ist laut Prechtl das Ergebnis der letzten PCR-Reihentestung im Seniorenheim Oberviechtach. In der Naabresidenz in Schwandorf war für Montag ebenfalls eine PCR-Reihentestung angesetzt.

Nun vier Omikron-Fälle im Landkreis Schwandorf

Über die Feiertage hat sich unter den positiven Fällen drei Mal die Omikron-Mutante bestätigt, so Landkreissprecher Hans Prechtl. Bislang waren nach seinen Angaben vier Betroffene bekannt, von denen nur einer seinen Hauptwohnsitz im Landkreis hat. Bei zwei der drei neuen Omikron-Fälle handle es sich um Personen, die kürzlich beim Skifahren in Tirol waren. Die offizielle Zahl der Omikron-Fälle im Landkreis (ohne Nebenwohnsitz) erhöht sich damit von eins auf vier.

Insgesamt meldete der Landkreissprecher folgende Infektionszahlen: Am Donnerstag, 23. Dezember, wurden 48 Fälle bekannt, die Inzidenz lag bei 239,1. Am Hl. Abend gab es 43 Neuinfektionen und eine Inzidenz von 220,2. Am Samstag, 25. Dezember, wurden 22 Fälle vermeldet (Inzidenz 204,7), am Sonntag, 26. Dezember, neun Fälle (Inzidenz 177,1), am Montag, 27. Dezember, bis zum Nachmittag 15 Fälle (Inzidenz 179,8).