Klinikum Neumarkt
Hilfe für ältere Corona-Patienten

Am Klinikum Neumarkt werden hochbetagte Personen mit anhaltenden Beschwerden nach einer Covid-19-Infektion behandelt.

03.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:39 Uhr
Patienten, die älter als 70 Jahre sind und nach einer überstandenen Covid-19-Infektion immer noch Beschwerden haben, können sich im Klinikum Neumarkt behandeln lassen. −Foto: Ulrich Perrey/picture alliance/dpa

Die Auswirkungen der Pandemie und eine überstandene Covid-19-Infektion stellen gerade für ältere und hochbetagte Personen häufig eine deutliche Belastung dar. Anhaltende Beschwerden können die Lebensqualität, Selbstständigkeit und Autonomie, unabhängig vom erlittenen Schweregrad, gefährden. Solche sind Allgemeinzustandsverschlechterung, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, muskuläre Schwäche und/oder Schmerzen, Gangunsicherheit, Sturzneigung, depressive Verstimmung, verminderter Antrieb, Störungen der Konzentrations- und/oder Merkfähigkeit und Husten und/oder Atembeschwerden, wie das Klinikum Neumarkt in einer Pressemitteilung bekannt gibt.

Des Weiteren führen Kontaktbeschränkungen gegebenenfalls zu einer Vereinsamung der Patienten/-innen und wirken einer Aufnahme der früheren Aktivitäten entgegen. Anhaltende seelische und psychische Belastungen nach einer Covid-19-Infektion, etwa durch erforderliche Isolierungsmaßnahmen oder intensivmedizinische Behandlungen, können Ängste oder eine posttraumatische Belastungsreaktion auslösen. Diese können noch durch Erkrankungen in der Familie oder Verlust von Angehörigen und Freunden verstärkt worden sein.

Teilstationäre Diagnostik

Älteren und hochbetagten Personen, die eine Covid-19-Infektion bewältigt haben und oben genannte Symptome oder Beschwerden aufweisen, kann durch eine teilstationäre Diagnostik und Behandlung in der akutgeriatrischen Tagesklinik am Klinikum Neumarkt geholfen werden.

Die Patienten sind an circa 15 Behandlungstagen von Montag bis Freitag tagsüber im Klinikum Neumarkt, am späten Nachmittag, abends und nachts wieder in ihrer gewohnten Umgebung zuhause. Für den täglichen Transport steht ein Fahrdienst zur Verfügung. Der Schwerpunkt der Diagnostik und Therapie älterer und hochbetagter Patientinnen und Patienten mit Zustand nach einer Covid-19-Infektion liegt auf der Bewältigung und Reduktion der vorliegenden Krankheitssymptome sowie der körperlichen Regeneration und Verbesserung der Alltagsfunktionen und der sozialen Teilhabe.

Anmeldung:Einweisungsschein:
Die Anmeldung in die akutgeriatrische Tagesklinik erfolgt über den Hausarzt oder Konsilanmeldung aus dem vollstationären Bereich am Klinikum Neumarkt (https://admin.klinikum-neumarkt.de/userdata/29/dokumente/anmeldebogen_akutgeriatrische_tagesklinik.pdf ).Vor der Aufnahme des Patienten in die akutgeriatrische Tagesklinik ist noch ein entsprechender Einweisungsschein des Hausarztes notwendig.

Des Weiteren wird in der akutgeriatrischen Tagesklinik untersucht, ob nicht andere differential-diagnostisch in Frage kommende Erkrankungen oder medizinische Probleme wie Frailty (sogenannte Altersgebrechlichkeit), Sarkopenie (Muskelschwund im Alter), Herzschwäche, Medikationsprobleme, Depression, Demenzen oder andere in Frage kommende Ursachen für eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes vorliegen und therapiert werden können. Ein Team aus Ärzten, Pflegekräften, Ergo-, Physiotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialarbeitern führt hierzu eine umfassende Diagnostik und Behandlung der Patientinnen und Patienten durch.

Es erfolgt einmal täglich eine ärztliche Visite und je nach Symptomen und Beschwerden der Patienten entsprechende weitere ärztliche Diagnostik und Therapie. Apparative Diagnostik (Ultraschall, Röntgen, etc.) und die Hinzuziehung von anderen Fachbereichen (HNO, Psychiatrie, Neurologie, etc.) steht bei Bedarf zur Verfügung. Bei der täglichen Pflegevisite werden den Patienten Medikamente gestellt und je nach weiteren Beschwerden pflegerische Maßnahmen (z. B. Wundversorgung) sowie eine aktivierende therapeutische Pflege durchgeführt.

Aufnahmekriterien

Kriterien zur Aufnahme von älteren und hochbetagten Personen nach einer durchgemachten Covid-19-Infektion sind: aktuelle Virusfreiheit (negativer Covid-19-PCR-Test), akutmedizinischer Handlungsbedarf, Alter von mindestens 70 Jahren, geriatrietypische Multimorbidität (das parallele Vorliegen mehrerer (chronischer) Erkrankungen), selbstständige Mobilität auf einer Etage; Fähigkeit, ins Transportauto ein- und aussteigen zu können; Fähigkeit, zuhause nachts und am Wochenende sowie an Feiertagen zurecht zu kommen (ggf. mit Hilfe durch Angehörige oder eines ambulanten Dienstes), Fähigkeit, eine FFP2-Maske während des Transportes und in der akutgeriatrischen Tagesklinik zu tragen, ausreichende körperliche und mentale Belastbarkeit sowie adäquate Behandlungsmotivation.