Spenden
Hilfsverein des Neumarkter Tagblatts darf viel Gutes tun

20.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:27 Uhr
Geschäftsführer Thomas Sturm (rechts) übergab den symbolischen Scheck an Lothar Röhrl. −Foto: Melanie Heim

Weihnachtszeit ist Spendenzeit – auch für den Hilfsverein des Neumarkter Tagblatts „Für Menschen in Not“. Das ganze Jahr über unterstützen Bürger aus dem Landkreis Neumarkt ihn mit kleinen und großen Summen. Und da alle Beteiligten ehrenamtlich arbeiten, kommt jeder Cent bei den Menschen an, die Hilfe brauchen.

Zuletzt hat beispielsweise die Firma Weichselbaum aus Mühlhausen dem Verein 2000 Euro überwiesen. Nach 2021 durfte der zweite Vorsitzende Lothar Röhrl erneut einen symbolischen Scheck aus den Händen von Geschäftsführer Thomas Sturm entgegen nehmen.

Er habe sich sehr gefreut, dass seine Kunden damit einverstanden waren, die Spende zu tätigen, anstatt Weihnachtsgeschenke zu verschicken. „Wir wollten das Geld einer Organisation zugute kommen lassen, die Menschen in der Region hilft, die ohne Schuld in Not geraten sind“, sagte Sturm.

Die Firma Weichselbaum hatte mit der Produktion klassischer Rollladenkästen begonnen. Mittlerweile gehören Fenster, Haustüren, Industrietüren, Garagentore, Pergolas, Raffstores sowie alle Arten von Sonnenschutz zu ihrem Angebot.

Von einer süßen Spendenidee der Direktvermarkter hatten auch die Kunden des Bauernmarkts etwas: Auf Initiative von Hildegard Häring und Stilla Klein hatten Marktfrauen im Oktober leckere Küchl gebacken und in Neumarkt sowie Postbauer-Heng zugunsten karitativer Einrichtungen verkauft. Mit jeweils 800 Euro wurden nun die Nachbarschaftshilfe Postbauer-Heng und der Hilfsverein „Für Menschen in Not“ bedacht. Für die Nachbarschaftshilfe nahmen Cornelia Pröpster und Monika Schwenger den Betrag entgegen.

Mit Spenden wie diesen werden vor allem Rechnungen bezahlt; dann, wenn das eigene Geld nicht mehr reicht und wenn alle staatlichen Zuschüsse ausgeschöpft wurden. So hat ein Rentner beispielsweise die gestiegenen Kosten fürs Heizöl nicht mehr allein stemmen können.

Er hat ebenso einen Zuschuss des Hilfsvereins erhalten wie eine alleinerziehende Mutter mit einem fünfjährigen Kind, die derzeit keine Arbeit hat und aufgrund der hohen Nebenkosten ihre eigene Wohnung aufgeben musste. Deshalb ist die junge Frau zu ihren Eltern gezogen und betreut ihre kranke Mutter. Doch die Einkünfte reichen nicht.

Eine andere Frau, die im Landkreis in einem kleinen Dorf lebt, leidet an verschiedenen Erkrankungen, ist als Pflegegrad II eingestuft und gilt als schwerbehindert. Sie hat vom Staat auch eine Erwerbsminderungsrente zuerkannt bekommen – allerdings eine sogenannte „O-Rente“. Das heißt, die Frau erhält kein Geld, weil sie in den vergangenen fünf Jahren nicht in die Rentenversicherung einbezahlt hat.

Mit dem Geld aus der Grundsicherung und der Unfallversicherung kommt sie zwar gerade so über die Runden – die Nebenkosten jedoch und zusätzlich notwendige Ausgaben kann sie aber nicht mehr bewältigen. Deshalb hat der Hilfsverein einen Zuschuss für eine Autoreparatur gewährt.

Ein schweres Schicksal hat eine andere Frau in den finanziellen Ruin getrieben: Sie hatte ihr Leben lang gearbeitet, sich ein Geschäft aufgebaut und wurde dann psychisch krank, nachdem sie psychischer und körperlicher Gewalt ausgesetzt war. Sie wurde weniger belastbar, musste während der Pandemie ihren Laden zeitweise schließen und die Einnahmen sanken. Als sie dann noch an Krebs erkrankte, musste sie alle Kosten von ihrem Krankengeld bestreiten. Auch ihr hat der Tagblatt-Hilfsverein finanziell unter die Arme gegriffen.

Größere Summen hat der Verein außerdem an den Leb-mit-Treff in Parsberg gespendet sowie an den Leb-mit-Laden–Tafel in Neumarkt. Die Mitglieder des Kuratoriums – von den Wohlfahrtsverbänden im Landkreis Neumarkt wie BRK, Diakonie und Caritas sowie Sozialamt, weißer Ring, VdK und Hospizverein – sorgen zusammen mit dem dreiköpfigen Vorstand dafür, dass die Spenden wirklich Bedürftigen zugutekommen.