Ruhestand
Jan Benda wurde verabschiedet

Namens der Bendahütten-Freunde überreichte Karl Reitmeier dem Forstdirektor in Domažlice ein Fotobuch mit Aufnahmen.

30.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:51 Uhr
Harald Eiban
Vor der beliebten Rastmöglichkeit hatten sich die Bendahütten-Freunde nochmals zu einer Abschiedsfeier versammelt. −Foto: fhe

Der Leiter der Städtischen Wälder Domažlice, Forstdirektor Jan Benda, geht Ende dieses Jahres in den wohlverdienten Ruhestand. Damit endet eine Ära für einen Mann, dem die deutsch-tschechische Freundschaft sehr am Herzen lag. In seiner 28-jährigen Tätigkeit als Direktor der Städtischen Wälder, zuletzt auch sogar noch als Direktor der Brauerei in Domažlice, ist er zu einem Freund der Waldmünchner und Furtherer geworden. Unvergessen für viele Skilangläufer von beiden Seiten der Grenze ist die Bendahütte geworden, in der sie im Winter gerne eine Rast einlegten. Die Bendahütte wurde schnell als deutsch-tschechisches Kommunikationszentrum angesehen. Die Bendahütten-Freunde wollten Jan Benda nicht so still und heimlich in seinen Ruhestand gehen lassen und wollten ihm einen würdigen Abschied bereiten. Der Bitte, noch einmal die Bendahütte zu öffnen, hatte Jan Benda sehr aufgeschlossen gegenübergestanden. Helmut Ruhland hatte sofort seine Bereitschaft dafür erklärt, für das Abschiedstreffen Weißwürste mit frischen Brezen zu spendieren. Und Jan Benda hatte neben einem Fass Bier Domažlická 12 von der neuen Brauerei in Domažlice auch frische Kolatschen mitgebracht.

Im Namen der Bendahütte-Freunde äußerte sich Karl Reitmeier sehr froh darüber, dass der Forstdirektor eine schwere Corona-Erkrankung überlebt hat. Reitmeier erinnerte an viele unvergessliche Stunden in der Bendahütte, „die uns immer in guter Erinnerung bleiben“. Als es möglich war, in der Loipe über die Grenze zu kommen, habe Benda schon sehr früh die Waldhütte unter dem Brunnhäusl geöffnet, damit die Skilangläufer sowohl aus Tschechien als auch aus Bayern hier eine Rast einlegen konnten. Von den bayerischen Skilangläufern sei diese Rastmöglichkeit sehr schnell Bendahütte genannt worden. In dieser seien stets zwei Plätze für die Further Bergwachtbereitschaft reserviert gewesen und Reitmeier hob insbesondere Franz Thurner hervor, den Benda auch immer treffend als Außenminister bezeichnet habe, denn dieser habe auch viel für die grenzüberschreitende Freundschaft gemacht. Die Bendahütte sei mittlerweile sogar in Wanderkarten als solche vermerkt. Nicht unerwähnt wurde gelassen, dass es in oder bei der Bendahütte auch zu höchsten kommunalpolitischen Treffen mit Vertretern von beiden Seiten der Grenze kam. In Erinnerung rief Reitmeier auch die Nacht-Skilangläufe vom Gibacht aus. Oft genug habe man Gelegenheiten gefunden, sich auch bei anderen Anlässen zu treffen.

In ewiger Erinnerung würden auch die grenzüberschreitenden Volks-Skilangläufe bleiben. Die Rast bei der Bendahütte sei immer der Höhepunkt gewesen, wo man bestens versorgt wurde, oft auch unterstützt durch die Töchter Marcela und Katharina. Auch die Bergmessen am Čerchov seien immer schön, doch noch schöner seien stets die anschließenden gemütlichen Treffen bei der Bendahütte gewesen. Unerwähnt wurde auch nicht gelassen, wie oft Jan Benda verirrten Skilangläufern geholfen hat. Am 15. Januar 2006 habe man in einer Gemeinschaftsaktion einen Skilangläufer aus Pilsen versorgt, der sich unterhalb des Čerchovs den Oberschenkel gebrochen hatte. Dafür gab es den Rescue-Preis. Reitmeier gestand, dass er noch viel erzählen könnte, was jedoch den Rahmen dieser Feier sprengen würde. „Du bist uns allen zu einem großartigen Freund geworden“, sagte Reitmeier namens der Bendahütten-Freunde. Es wurde die Hoffnung ausgesprochen, „dass unsere Freundschaft nicht mit dieser Abschiedsfeier zu Ende geht“. Für den Ruhestand wurde ihm beste Gesundheit gewünscht. Es wurde jedenfalls versprochen: „Lieber Jan, wir werden immer Deine Freunde bleiben“.

Namens der Bendahütten-Freunde überreichte Reitmeier ein Fotobuch mit Aufnahmen, welches die zahlreichen Begegnungen dokumentierten. Isolde Herold überraschte Jan Benda noch mit einem Gedicht, das ihm auch noch als Präsent verpackt überreicht wurde. Danach saß man noch in gemütlicher Runde zusammen und der krönende Abschluss war es, als Karel Votava zur Gitarre griff und dabei einmal mehr unter Beweis stellte, warum man ihn den Čerchov-Jodler nennt. Zuvor hatte sich Jan Benda mit bewegenden Worten noch für die Abschiedsfeier bedankt und darauf hingewiesen, dass ihm diese Treffen auch immer wieder Kraft gegeben haben. Nicht unerwähnt hatte er gelassen, dass er 28 Jahre Direktor der Städtischen Wälder war. Er erzählte unter anderem auch von Begegnungen beim Grenzübergang Lehmgrubengrub mit Franz Löffler (damals noch Geschäftsführender Beamter der Stadt Waldmünchen, heute Landrat und Bezirkstagspräsident), als es darum ging von deutscher Seite aus erstmals eine Langlaufspur um den Čerchov durch den damaligen Loipenspurgerätefahrer Franz Riedl aus Althütte zu ziehen. (fhe)