Verkehr
Karl Laußer droht mit der Verlagerung seines Betriebs

Unternehmer lässt gegenüber Politikern Frust über schlechte Straße ab. Mit 150 Mitarbeitern setzt der Lüftungsbauer fast 100 Millionen Euro im Jahr um.

29.07.2010 | Stand 16.09.2023, 21:07 Uhr
Johann Haas

Pilgramsberg.Der Unternehmer Karl Laußer hat am Dienstag gegenüber mehreren Politikern so richtig seinen Frust abgelassen. MdB Ernst Hinsken war gemeinsam mit dem Staatssekretär des Bayerischen Innenministerium, Gerhard Eck, nach Pilgramsberg gekommen. Laußer hatte sich in der Vergangenheit schon mehrfach an das Staatliche Straßenbauamt und an Politiker gewandt und versucht eine Verbesserung der kurvenreichen Staatsstraße zwischen Ascha und Pilgramsberg zu erreichen.

„Die Straße entspricht nicht den Anforderungen der Zeit“, stellte Laußer fest. Die vielen Fahrzeuge – eigene, sowie die von Lieferanten und über 150 Mitarbeitern – frequentieren täglich die Staatsstraße, die nach Ansicht des Unternehmers „unbedingt hergerichtet und ein wenig ausgebaut werden müsste“. All seine Bemühungen beim Straßenbauamt und bei den Politikern seien ohne Erfolg geblieben. Das Heizungs- und Lüftungsunternehmen – nach eigenen Angaben zu den Top 10 in Deutschland zählend – erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 100 Millionen Euro. Sollte sich nichts ändern, will Laußer einen Großteil seines Unternehmens an einen anderen Standort verlegen.

Ernst Hinsken kennt den Unternehmer, „der sagt was Sache ist“. Schon oft sei auch er zur Verkehrssituation angesprochen worden. Die bisherige Bewertung, um im Ausbauplan vorrangig behandelt zu werden, habe für diesen Streckenabschnitt zwischen Ascha und Pilgramsberg nicht ausgereicht. Dafür seien zu wenig Fahrzeuge unterwegs. Daher wäre für den Abgeordneten notwendig, dass auch andere Kriterien zählen müssten. „Karl Laußer hat hier Millionen investiert und bietet für mehrere hundert Menschen eine Beschäftigung. Das muss auch berücksichtigt werden“, fordert er. Auch MdL Josef Zellmeier, Landrat Alfred Reisinger sowie die Bürgermeister Alois Rainer (Rattenberg), Anton Drexler (Wiesenfelden) und Franz Leibl (Ascha) votierten dafür.

Karl Laußer ist frustriert. Josef Zellmeier kann dies nachvollziehen. Er weiß auch, dass immer wieder im Winter Lkw auf diesem Straßenabschnitt stecken bleiben und damit für den übrigen Verkehr nicht nur eine Behinderung, sondern auch eine Gefahr darstellen. „Wir dürfen die Straßen nicht nur nach seiner Frequenz beurteilen“, sagt er. Beurteilt werden müsse auch, wie wichtig eine Straße für ein Unternehmen sei oder wie sie das Hinterland erschließe. Allen Bürgern Pilgramsbergs und der Orte zwischen Ascha und Zinzenzell sei es ein großes Anliegen, dass die Strecke endlich ausgebaut werde. Seinen Unmut äußerte auch Landrat Alfred Reisinger: „Allein, dass wir auf den Unternehmer Laußer stolz sind, davon hat er nichts.“ Im Vergleich zwischen Bundes-, Staats- und Kreisstraßen würden die Straßen des Freistaats am schlechtesten abschneiden, kritisiert er. Allein die zahlreichen Hinweisschilder „Straßenschäden“ würden dies dokumentieren.